Sich 3 mal bekreuzigen und Hand küssen?

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Sich dreimal mit dem großen Kreuzzeichen zu bezeichnen bedeutet in Südeuropa, sich der Dreifaltigkeit zu unterstellen oder sie anzurufen. Südländische Katholiken küssen dann nicht die Faust oder ihre eigene Hand, sondern das Kreuz, das symbolisch mit Daumen und Zeigefinger dargestellt wird. Schlampig ausgeführt sieht es aus, als küsse jemand einfach die Faust. Gemeint ist aber der Kuss des Kreuzes. Im Süden Europas sieht man sehr oft, daß katholische Christen ein vorhandenes Kreuz in den Kirchen küssen oder eines, das sie zuhause an der Wand hängen haben. Manchmal kann man auch sehen, daß jemand das Kreuz mit der Hand berührt, anschließen die Finger küßt und noch einmal das Kreuz damit berührt. Es ist eine Geste, die man aus Respekt und liebevoller Frömmigkeit macht. Schnell dahingehudelt ist es einfach eine Konvention, die man ausführt, "weil man's halt macht". Sowas gibt es ja bei uns auch nicht zu knapp... ;-) Gruß, q.

Seltsam, das tun die Katholiken (bekreuzigen und Hand küssen) in Italien bei den Bischöfen aber auch bei den Paten der Mafia. Welcher Zusammenhang existiert zwischen diesen zwei Organisationen? Ah, ja, die Vatikanbank.

gehado  27.01.2013, 17:51

Schwachsinn!

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JoJoPiMa  27.01.2013, 23:00

Bei Mafia-Paten bekreuzigt man sich nicht - genau so wenig bei Bischöfe oder Erzbischöfe. Man küsst die Hand. Das macht man auch beim leiblichen Vater, beim Onkel, beim Dorfvorsteher usw... also bei Personen, denen man Respekt zollen sollte. Und wenn nicht persönlich, durch Handkuss, sagt man: "Küss die Hand" oder "Bendiga"...

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Ganz genau:

Das Kreuz schlagen/machen ist ein Ritual, in dem der Mensch sich dem Segen Gottes unterstellt. Die Dreizahl nimmt Bezug auf die Trinität (die Dreifaltigkeit): Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Lt. Duden nimmt dieses Bezug auf, „dass fromme Katholiken nach dem günstigen Ausgang einer unangenehmen Angelegenheit ein Dankgebet sprechen und sich dreimal bekreuzigen.“ Man könnte auch schreiben 'Sich mit dem Kreuzzeichen segnen, dass etwas Schlimmes vorübergegangen ist.' Oder ganz kurz: Das war es, es ist vorbei!

Die Dreizahl wurde schon immer eingehalten, wenn etwas Wichtiges zu verrichten war: Dreimal im Jahr wurde Gericht gehalten, es waren mindestens drei Urteiler nötig, mache die Unterschrift bei den 3 Kreuzen usw. Und natürlich die Redenswendung "Aller guten Dinge sind drei."Es ist also ein besonderws intensives Segnungsritual.

Da es sich hier (bekreuzigen) um ein Gebet handelt, ist in der Hand ein Rosenkranz.. Zur Erläuterung:

Im geschlossenen Teil des Kreises befinden sich fünf Gruppen mit 10 eng aneinander liegenden, "kleinen" Perlen, zwischen denen, jeweils durch einen großen Abstand erkennbar, eine " große" Perle (hier rot gefärbt) liegt. Jede dieser kleinen Perlen bedeutet ein "Gegrüßet seist du, Maria", die großen Perlen ein "Vater unser". Am freien Teil der Gebetsschnur - hier beginnt man mit dem Rosenkranzgebet- befindet sich das Kreuz. Es bezeichnet das Glaubensbekenntnis. ("Ich glaube an Gott ..."). Am Ende des Gebetes wird mit den Lippen das Kreuz, daß sich am Ende der freien Gebetsschnur befindet, berührt, welches sich zwischen Daumen und Zeigefinder liegt. Es sieht also so aus, als wenn die Hand geküßt wird.

Dreifaltigkeit ja: Beim ersten mal - Vater, beim zweiten mal - Sohn, beim dritten Mal - Heiliger Geist. In der Kirche wird doch stets die Hand bzw. den Ring eines Kirchenvertreters geküsst. Vielleicht wird dieses Ritual symbolisch umgesetzt....

MfG Fantho

Ganz egal wie die Antwort lauten würde, warum er das tut - einer, der Bescheid weiß, sagt dazu:

"Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben." (Johannes 6,63)

Anders ausgedrückt heißt das: Äußerlichkeiten nützen gar nichts - meine Worte sind Geist und sind Leben. Es sind die Worte, die Jesus spricht. Es sind die Worte der Bibel, die Sinn und Bedeutung haben. Gesten und religiöse Gebräuche dagegen sind Menschenwerk, das vergeht, ohne eine Spur in der Ewigkeit zu hinterlassen.

JoJoPiMa  27.01.2013, 22:45

Sichtbare Handlungen nutzen was, wenn der Kontext dadurch besser vermittelt wird. Davon hat Jesus reichlich hinterlassen. Er hat öffentlich Füße gewaschen, das Passah-Mahl gehalten (völlig unnötig gewesen), einschließlich Einführung von Zeremonien, usw. ... alles "Äußerlichkeiten". Seine Kritik an sichtbare Zeichen bezog sich auf die, die heuchlerisch sind, eine Kasteiung und/oder Unterdrückung Dritte als Absicht haben. Davon existieren leider viel zu viele, an denen sich die Alten Saecke, die es einführten, nie gehalten haben und immer noch nicht halten. Und das ist immer noch Religionsübergreifend.

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