Selbsthilfegruppe gefällt mir nicht. Trotzdem weitermachen?
Selbsthilfegruppe für soziale Angst. Eine echte Selbsthilfegruppe, also nur Betroffene und kein ausgebildetes Fachpersonal ist da. Ich war 2 mal da. Es kommen oft 6 oder 7 Leute.
Es gefällt mir nicht, weil...
- Altersunterschied zu hoch.
- ich keine gemeinsamen Interessen mit anderen Betroffenen habe
- Keine Struktur in der Sprechstunde
- Keine Übungen/Hausaufgaben/Anregungen/Spiele
- man die ganze Sprechstunde nichts sagen kann und niemand kümmert es.
- nur Leute angesprochen oder Unterhaltungen führen, die sich schon untereinander gut kennen. Die sind eher unter sich.
- Kein vorgegebenes Thema. Man redet einfach irgendetwas, hauptsache irgendjemand redet.
- Keine Moderation/Keine Vertrauensperson
Es ist irgendwie für mich eine Qual geworden und ich habe die ganze Zeit nur gehofft, dass die Sprechstunde zuende ist, damit ich gehen kann.
Hatte ich einfach falsche Erwartungen? Irgendwie war es nicht so toll, wie ich es mir vorgestellt habe...
Ich überlege in eine andere Selbsthilfegruppe zu gehen. Die haben ein anderes Thema (Depression), was mich weniger interessiert, aber da sind die Leute eher in meinem Alter, weil es sich ausschließlich für junge Erwachsene richtet. Es findet aber erst in 1-2 Monaten online (statt Präsenz) statt. Oder sollte ich es einfach ganz sein lassen?...
Und da wäre die Gruppentherapie eine Möglichkeit... Aber ich habe kaum Erfahrung damit.. Hauptsache da ist wenigstens einer, an dem man sich wenden kann und der die Sprechstunde moderiert, oder?....
Eine Begründung zu eurer Wahl wäre auch ganz nett.
Das Ergebnis basiert auf 2 Abstimmungen
3 Antworten
Hallo!
Ich kenne die Selbsthilfegruppe, zu der du gehst, nicht.
Zu einer Selbsthilfegruppe gehe ich, wenn ich sozusagen 'kapituliert habe'. Ich habe eingesehen, dass ich gegenüber meinem Problem machtlos bin. Dann lasse ich mich bedingungslos auf die Selbsthilfegruppe, zu der ich gehe, ein. Da gibt es den Rat: "Geh fünf mal zur Gruppe. Dann entscheide, ob sie für dich richtig ist. Wenn nicht, geh in eine andere Gruppe."
In einer Selbsthilfegruppe im Sinne des Erfinders hilft jeder sich selbst und damit dem anderen, sich selbst zu helfen. Es gibt also keinen, der anderen Ratschläge gibt. In einer solchen Selbsthilfegruppe gibt es nur jemanden, der notiert, dass sich jemand gemeldet hat, dass er reden möchte. Niemand fällt dem anderen ins Wort. Jeder lässt jeden ausreden. Wer fertig mit Reden ist sagt "Danke" oder irgendetwas, dass die anderen wissen, dass er fertig ist.
Wenn ich in einer solchen Gruppe bin und mich beschwere, dass das Meeting nicht gut sei, dann bekomme ich zur Antwort: "Jedes Meeting ist so gut, wie du dich einbringst!"
- ist absolut unwichtig.
- das einzige gemeinsame Interesse ist, sich von der sozialen Angst zu befreien. Alle anderen 'gemeinsamen Interessen würden dieses Ziel stören.
- das Wort 'Sprechstunde' passt nicht zu einer Selbsthilfegruppe
- Es gibt keine Vorschriften. Es gibt den Rat, sich mit der Literatur zu befassen und man bekommt Telefonnummern von anderen, die man anrufen kann, wennn man es braucht.
- Redebeiträge sind freiwillig. Ich werde nur gefragt, ob ich etwas sagen möchte, wenn ich mich als Neuer nicht melde.
- Es gibt weder Diskussionen noch Gespräche mit dem Sitznachbar. Jeder hört aufmerksam hin, was derjenige, der gerade redet, sagt.
- Dass es kein vorbereitetes Thema gibt, ist leider in vielen Gruppen eine Unsitte. Gute Gruppen haben einen Rahmen, innerhalb dessen sie festlegen, auf welches Thema sie sich einlassen.
- Es gibt niemanden, der in irgendeiner Art über den anderen steht. Wem ich vertraue, sodass ich ihn auch zwischen den Meetings anrufe, ist meine Entscheidung.
Ganz wichtig ist: "wen du hier siehst, was du hier hörst: Wenn du gehst, lass es hier!" Diese Anonymität gehört zur Grundlage hilfreicher Selbsthilfegruppen.
Jeder spricht von sich und seinen Erfahrungen mit dem Selbsthilfeprogramm. Einen dem Geist der Selbsthilfegruppen entsprechenden 'Rat' gebe ich dir: Stöbere mal auf der Seite www.ea-selbsthilfe.net/ . Wenn dich das anspricht, dann findest du Antworten auf deine Fragen dort.
Dadurch erkennst du, dass du es selbst kannst, bist nicht auf RatSCHLÄGE anderer angewiesen.
Wer will was? Willst du dir selbst helfen? Oder soll jemand dir helfen? Bro du sollst da performen damit deine Scheu weg geht. Wenn andere zu viel reden dann sag du willst reden. Generell manage doch du die Gruppe. Du bist der Boss. Oder bist du Patentient? Dann musst in eine Klinik
Was soll ich da bitte performen? Und Leute ins Wort reden, damit ich selber "performen" kann, will ich nicht. Höchstens Kommentare zu der Rede geben.
Ich habe gehofft, dass jemand mir anfangs hilft mich in die Gruppe irgendwie einzufinden, aber naja bin wohl auf mich allein gestellt....
deine Kritikpunkte sind aber kennzeichnend für eine Selbsthilfegruppe,
Hi,
Ich muss gleich gehen, weil ich zur Arbeit muss, aber ich hätte noch eine schnelle Frage:
Warum nicht? Sollte man sich nicht gegenseitig helfen?
Ja, ist klar. Ich meinte eher, dass man nicht gefragt wird, sondern andere Leute. Die reden dann und wir hören aufmerksam zu und stellen ggf. Fragen, um das Gespräch weiteraufzuhalten.
Ich weiß nicht was ich in der Selbsthilfe sagen soll? Wie es mir geht? Ich kann nach deiner Meinung keine Hilfe von anderen erwarten...