Selbstbefriedigung und Religionen

17 Antworten

Sexualität generell wurde von den monotheistischen Religionen (nur mehr oder weniger) kriminalisiert oder jedenfalls irgendwie unter Generalverdacht gestellt.

Die christliche Religion hatte nur solche Sexualität zähneknirschend als unvermeidbar hingenommen, die der Fortpflanzung dient. In Anlehnung an die biblische Aussage: "seid fruchtbar und mehret Euch".

Es dürfte Dir einleuchten, dass Selbstbefriedigung nicht unter diese Definition fällt.

Aber man braucht dazu nicht die alten Religionen wegen ihrer Engstirnigkeit zu verurteilen. Es ist bislang immer und überall so gewesen, dass Sexualität mit einem gesellschaftlichen Regelwerk reglementiert wird.

Auch jetzt und heute und hier. Wenn auch einige Tabus gefallen sind, so bestehen andere weiter fort oder werden sogar neu geschaffen.

Es ist immer noch schräg angesehen und in Deutschland sogar strafbewehrt, unter engen Verwandten Verkehr zu haben oder sich zu lieben. Ebenso ist es verpönt, sich zu Tieren hingezogen zu fühlen. Und quasi ganz neu gewachsen ist das Tabu der Beziehung zwischen Paaren mit erheblichem Altersabstand. Was entsprechende Diskussionen gerade hier in Gutefrage.net Dir täglich zeigen mit Fragen wie: "Ich bin 14 und liebe einen 28 J. Ist das erlaubt?".

Meines Erachtens zeigt die Geschichte der Sexualtabus keinen Fortschritt, sondern nur einen Austausch von Tabus. Fallen welche weg, kommen dafür andere.

Gleich bleibt das bestehende Bedürfnis gewisser Kreise, sich in die Privatheit anderer (ver)urteilend einzumischen.

Ganz einfach - sie finden es eigentl. nicht schlimm denn die kath. Priester z.B. machen es ja selbst (und wie man von manchen seit einiger Zeit weiß, noch schlimmeres)

Es ist nicht schlimm - nur wenn Menschen das tun fühlen sie auch ihre Lebensenergie und wenn die gespürt wird werden Menschen lebendig, selbständig, freudvoll und kraftvoll und genau dass wollen einige Religonen nicht. Denn wenn Menschen in ihrer Kraft sind, dann sind sie weniger kontrollierbar und manipulierbar und sind mit Schuld nicht mehr zu unterdrücken. Die kath. Kirche hat dieses Verbrechen - Menschen mit Schuld zu kontrollieren - schon seit Jahrhunderten praktiziert und tut es immer noch. Heute können sie keine "Hexen" mehr verbrennen aber sie versuchen es anders - eben mit Schuld und so weiter.

Also lass Dich nicht beirren - wenn Du Liebe mit einem Menschen machst, der immer bei Dir ist und den Du magst - Du tust ihm was Gutes. (Du weisst das ich Dich damit meine :-) )))

Mir ist eigentlich keine Religion bekannt, die nicht so eine sexualitätsfeindliche Einstellung hätte.

Ansonsten hat Nietzsche das ganz gut erklärt: Solche völlig normalen Dinge für sündig und falsch zu erklären, erzeugt eine künstliche Not. Diese Not hat zwei Zwecke: Zum einen hindert sie am Denken, und damit auch daran, die Religion zu hinterfragen.

Zum anderen suchen die Menschen nach jemanden, der ihnen aus der vermeintlichen Not hilft. Da kommen dann die Priester der jeweiligen Religion ins Spiel: Sie helfen, aber unter einer Bedingung: Gehorsam.

Dazu dient das ganze Konzept der Sünde, also eben auch das Verbot der Selbstbefriedigung.

Darunter fällt z.B. auch Jesu Definition des Ehebruchs.

Zumindest die kath. Kirche sieht in der gottgewollten Sexualität ein Ausdruck der Liebe zum Partner, der immer ganze Hingabe bedeutet und Offenheit für das Leben einschließt.
Bei der Selbstbefriedigung ist die Sexualität nicht auf einen Partner gerichtet, sondern auf sich selbst und damit ihrer eigentlichen Bestimmung enthoben.

geschoepf  22.09.2013, 17:54

Und wenn alle tot umfallen müssten, die sich je selbstbefriedigt haben...?! Das Bild möge man sich mal vorstellen!

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extrem Kompliziert zu erklären, Religion dient dazu, Menschen zu beschützen, Ordnung zu halten, es ist nicht immer Zeitgemäß, es ist alles schlecht wenn man mit Übertreibt!