Selbständig machen als Therapeut?
Hallo zusammen! Mein Plan ist mich selbstständig zu machen nach meinem Psychologie Studium. Wie läuft der Bildungsweg? Gibt es andere Möglichkeiten, wie z.B. nach dem Bachelor eine Ausbildung zu machen? Ich studiere an einer privaten staatlichen anerkannten Fachhochschule.
5 Antworten
Soweit ich weiß, kostet die Therapeutenausbildung ziemlich viel. Dazu kommt, wenn du fertig bist, die wenigen freien Kassenplätze. Die musst Du quasi anderen abkaufen zu sehr hohen Preisen.
Ich denke, es ist nicht einfach, in dem Bereich eine eigene Praxis zu haben. Besser wäre es vermutlich in eine Gemeinschaft zu kommen.
Wenn es Dir um die beratende Tätigkeit geht, wäre ein Arbeitsplatz in einer Beratungsstelle auch ohne Therapeutenausbildung möglich. Auch bei vielen Vereinen.
Ich habe nur Berechnungen gefunden. Klar Kosten Vergütung wird gegengerechnet. Man verdient dann quasi nicht so viel. Uni kostet aber meistens auch was und Selbsterfahrung,... Naja egal. Das Problem sind die Kassenzulassungen.
Ich empfehle dir, dich an der Fachhochschule zu informieren (Studienberatung oder Fachbereich). Wahrscheinlich ist es von Vorteil, den Master zu machen. Bachelor ist eher nicht ausreichend.
Ich bin Psychotherapeut und hatte folgenden Lebensweg:
BSc Psychologie (Maastricht, NL damals noch komplett in Niederländisch), MSc Psychologie (London, UK), Psychotherapie Ausbildung (VT, in RLP), Neuropsychologe (nach LPK), ggf. jetzt Kassensitzkauf für 20.000 - 150.000 € (je nach Region).
Insgesamt 3 Jahre Bsc, 1 Jahr MSc, 3-5 Jahre PT, (bei Bedarf: 2 Jahre NP),
Bis zum Psychotherapeuten brauchst du mindestens 7 Jahre, die meisten eher 10.
Du brauchst einen konsekutiven Master und die Weiterbildung, ansonsten werden deinen Fähigkeiten nicht reichen den Job gewissenhaft zu machen.
Du kannst dich auch komplett ohne Ausbildung mit Hauptschulabschluss mit 25 Jahren den Heilpraktiker für Psychotherapie abholen. Ist ein einfacher Weg, nur bist du kein Psychotherapeut und weil du keine Ausbildung hast wirst du sehr lange leiden und vor Allem viel Leid verursachen und durch eine überfällige Gesetzesreform bald keine Kollegen mehr haben. Dies ist auf keinen Fall zu empfehlen!
Selbstständigkeit bringt dir zwar rund 120 € brutto / Stunde = ca. 70 € netto. Halber Kassensitz mit 30 h Arbeitszeit bringt jährlich 140.000 € brutto / 70.000 - 80.000 € netto. Bringt jedoch auch viele Nachteile. mir gefällt aktuell mein Leben als Festangestellter auch sehr gut. Ich bekomme aktuell TvÖD E-14, Stufe 3 (ca. 3500 € netto), regelmäßiges Kopfgeld (nochmal 1.0000 € monatlich als Bonus - ohne mich macht die Station direkt 3 Millionen weniger Gewinn im Jahr), Weihnachtsgeld, kostenlose Weiterbildung (ca. 10.000 € im Jahr + 10 Tage bezahlte Freistellung im Jahr) und noch ein paar Kleinigkeiten mehr. Lebt sich auch gut.
Nach dem Studium kannst Du tatsächlich eine Ausbildung zum Therapeuten absolvieren, die meines Wissens zwar kostenpflichtig ist, ABER bei der Du nach einiger Zeit schon Kostenabrechnung bei den Krankenkassen machen kannst.
Ich habe jetzt einfach so aufs geratewohl eine Seite gefunden, bei der die Summen für eine Ausbildung in Krefeld aufgeführt sind:
Es ist jetzt kein "Du musst da nach Krefeld". Ich kann mir jedoch vorstellen, dass die Kosten sich in den unterschiedlichen Standorten nicht so drastisch unterscheiden. Ich habe Krefeld jetzt nur als Beispiel verlinkt, weil als erstes bei Google gefunden.
Aber nicht nach dem Bachelor! Dazu hat man bisher den Master in klinischer Psychologie gebraucht. Nach dem Bachelor in Psychologie kann man praktisch nichts machen und ist auch kein Psychologe/in.
Das ist aber jetzt ohnehin vom Tisch, da die Psychotherapeuten Ausbildung reformiert wurde und durch ein 5-jähriges Universitätsstudium ersetzt wurde.
Wenn sie später als 2020 mit ihrem Bachelor begonnen hat, dann wird das aber eher nichts, denn der Bachelor muss seit 2020 der Reform angepasst sein bzw. approbationskonform sein. Das ist er aber ausschließlich an einer Universität, da die Ausbildung zum Psychotherapeuten ja ein 5 -jähriges Universitätsstudium sein soll. (Bachelor und Master).
Die FS hat Psychologie aber an einer Fachhochschule studiert. Damit kann sie alle möglichen Master machen und auch Psychologin werden, aber für den Master in Psychotherapie hätte sie einen approbationskonformen Bachelor an einer Universität machen müssen.
Okay. Wieder etwas dazugelernt. Vielen lieben Dank für die Info :-)
Bachelor - (Master oder Psychotherapeutenausbildung) - Therapeutenplatz kaufen (!) oder private Praxis eröffnen
Der Weg über die Ausbildung und die Krankenkasse ist sehr, sehr teuer und unter 50.000€ wird da nichts möglich sein.
Master oder Psychotherapeutenausbildung
nicht "oder." sondern UND. Und ein Psychologe, auch mit Master, ist erst mal kein Psychotherapeut. Aber für die Krankenkassen, ist eine anerkannte,mehrjährige und teure Psychotherapeutenausbildung nötig. Man kann die Heilpraktikerausbildung machen, aber die Kassen zahlen dem Patienten keinen cent für ihre "Therapie."
Mit dem Bachelor kann man gar nichts anfangen. Man bekommt auch von öffentlichen Trägern keine Planstelle, da diese staatlicherseits den Master voraussetzen.
Ich weiß. Und soll ich was sagen: Grauenhafte Idee. Dann sind dann Absolventen, die keinen Dunst vom Leben haben, Psychotherapeuten. Wenn sie sich, wie das bei EinserKandidatern im Abi ja üblich ist, sich dann auch noch fleißig bemühen, sitzt dann so ein 25 j. Bübchen oder Mödelchen einem 40 j, Suizidalen gegenüber.
Gibt es bei den Studierenden vorher eine Auswahl, außer der 1 im Abi oder darf jeder mit einer Persönlichkeitstörung therapieren? au weia,,,,
Du scheinst nicht gut darüber informiert zu sein wie das 5-jährige Psychotherapeuten Studium aufgebaut ist. Zumindest was den Master angeht.
Zumal jetzt auch die hohen Kosten wegfallen. Ein großer Vorteil.
Das war einmal. Die Ausbildung zum/zur Psychotherapeut/in wurde reformiert. Seit 2020 gibt es ein 5-jähriges Universitätsstudium (Bachelor und Master). Heißt Bachelor in Psychologie an einer Universität und den Master in klinischer Psychologie und Psychotherapie. Nach dem Master erfolgt nach einer Prüfung bereits die Approbation zum/zur PsychotherapeutIn.
Eine Weiterbildung ist lediglich noch dafür notwendig, um zu wissen wie man abrechnet usw.