Seid ihr gegen oder für die Babytaufe?
Mich würde sehr die Meinung von euch interessieren. Sowohl von denen die als Baby getauft wurden, aber auch von denen die sich vielleicht erst später taufen lassen haben (oder von denen die noch nie getauft wurden).
Ich persönlich bin der Meinung dass die Taufe noch mehr Bedeutung für den Täufling hat, wenn er sich selbst dazu entscheidet, als dass das Baby getauft wird, ohne dass es sich das aussuchen kann. Bin selber seit kurzer Zeit getauft und bin eigentlich froh dass meine Eltern mich nicht getauft haben als ich ein Baby war, weil ich mich jetzt immer an diesen schönen Moment erinnern kann und weil ich getauft wurde weil ich von der Religion überzeugt war.
Was ist eure Meinung dazu?
Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen
15 Antworten
Jesus selbst wurde getauft, als er bereits erwachsen war, denn er war nur ein paar Monate jünger als Johannes, dem Täufer und der taufte selbst erst als Erwachsener. Zur Zeit Jesu wurden nur Erwachsene getauft und es war ein Resultat einer eigenen bewussten Entscheidung, sich dem messianischen Glauben, also dem Glauben an den Sohn Gottes, seiner Lehre und seinem Weg anzuschließen.
Erst in späteren Jahrhunderten setzte sich komplett unbiblischerweise die Kleinkindtaufe durch, welche mit einer angeblichen Erbsünde begründet wurde, die sich auf die Entscheidung Adams und Evas bezieht, von der Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, was schließlich zum Rauswurf aus dem Garten in Eden führte. Dabei wird munter ignoriert, dass der Offenbarung des Johannes 20,12-13 und 22,11-12 jede Person nach ihren eigenen Werken erhalten wird, nicht gemäß der Entscheidungen anderer und auch nicht gemäß nur des Glaubens, selbst wenn es der eigene ist. Als es noch kaum möglich war, die Bibel zu lesen, weil es sie nur in Latein gab oder der Buchdruck mit beweglichen Lettern noch nicht erfunden war, wäre das noch irgendwo nachvollziehbar gewesen, aber heutzutage, wo man sogar im Internet die Bibel lesen könnte, wenn man es denn wollte, wird immer weniger verständlich, warum immer noch an der Kleinkind- bzw. Babytaufe festgehalten wird. Ich finde es sogar falsch, dass Kinder getauft werden, denn selbst dann ist nicht sicher, ob die betreffende Person wirklich das Verständnis entwickelt hat, das nötig ist, um zu begreifen, worauf sich damit die betreffende Person einlässt.
Da fehlt eine fünfte, und viel sinnvollere Option: Neutral.
Die Tauffrage (also wann getauft werden soll) ist eine Erkenntnisfrage, keine Bekenntnisfrage, und daher ist es okay, selbst als wiedergeborene Christen unterschiedliche Ansichten zu haben.
Es gibt sowohl Argumente für- und gegen eine Kindstaufe. Ja, auch biblische. Wer behauptet die Kindstaufe sei "unbiblisch" soll sich bitte einmal anschauen wie Kinder im alten Bund in besagten Bund eingeführt wurden. Natürlich sind Kinder auch Teil des neuen Bundes und es ist absolut okay und biblisch komplett vereinbar eine Kindstaufe durchzuführen, genau wie eine Kindsbeschneidung als Zeichen der Zugehörigkeit zum Bund im alten Bund durchgeführt wurde. Auch gibt es Stellen im Neuen Testament, in welchen Kinder getauft wurden. Nicht explizit erwähnt, aber implizit, wenn nämlich gesagt wird, dass sich "der ganze Haushalt" taufen ließ, zu welchem Frauen, Kinder und Diener gehörten.
Wiederrum verstehe ich auch Christen, die sich für die Erwachsenentaufe stark machen. Als Erwachsener (oder zumindest als religiös mündiger Mensch) kann man ein bewusstes Ja oder Nein zu Jesus haben, und eben als Zeichen dieses Gehorsams dieser bewussten Entscheidung für oder gegen Jesus sich taufen lassen.
Ich persönlich wurde nur als Erwachsener getauft, und ich persönlich würde auch eher dazu tendieren Leuten dazu zu raten sich als Erwachsener taufen zu lassen, trotzdem ist es unsinnig zu behaupten die Kindstaufe sei "unbiblisch", oder dass als Kind getaufte Christen nicht "richtig" getauft wären und sich wiedertaufen lassen müssten. Schon gar nicht würde ich jemandem das Heil absprechen, nur weil derjenige als Kind getauft wurde. Ich finde beides vertretbar, auch wenn ich persönlich mehr zur Erwachsenentaufe tendieren würde.
danke dir für die ausführliche Antwort und deine Sicht der Dinge :)
Das Kind kann sich ja immer noch umentscheiden. Wenn es atheistisch wird, wird es ja dem Ritus keinerlei Wirkung zubilligen, ob positiv oder negativ.
Und sich aktiv aus eigener Kraft feierlich zum Glauben bekennen kann man ja bei der Firmung auch noch.
Die Kindertaufe ist nicht biblisch, sondern Im Gegenteil die Taufe als religionsmündige Person.
Ich selbst wurde als Kind getauft, weil man es bei uns so macht, es auch nicht hinterfragt wurde. Das kreide ich meinen Eltern auch nicht an. Geschadet hat es mir nicht. Geholfen hat es mir aber vermutlich auch nicht.
Aber ich habe mich als Erwachsene, nachdem ich mich bewusst für ein Leben als Christ entschieden hatte, nochmals taufen lassen. Also "richtig ", mit Untertauchen. Es war mir sehr wichtig, meinen Glauben öffentlich zu bezeugen und meine Entscheidung festzumachen.
Vermutlich nach Mt 28,19 "Auf Grund deines Glaubens an Jesus Christus taufe ich dich auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes".
Wichtiger als die Formel ist aber die Herzenshaltung und mein Glaube.
Okay danke😊 ja die Herzenshaltung Ist allgemein im Glauben sehr wichtig😊
Durch die Baby-Taufe kommt der Charakter der Taufe als Geschenk schön zur Geltung. Ich wurde erst mit 25 getauft, zusammen mit zwei Babies.
Auf was wurdest du getauft?