Sehr viel Unkraut im Rasen, chemische Keule einsetzen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Können wir bitte mit dieser blöden Chemie=schlecht Sache aufhören? Alles ist Chemie. Alles, alles, alles. Wenn du Wasser über deinen Rasen kippst, wendest du Chemie an.

Vermutlich meinst du nicht chemisch, sondern synthetisch. Also künstlich hergestellt. Aber synthetisch=schlecht und natürlich=gut stimmt einfach auch nicht. Es gibt genug synthetische Dinge, die absolut harmlos sind, während es zahlreiche natürliche Gifte gibt. Also vielleicht wäre es an der Zeit, nicht immer nach irgendwas natürlichem zu schreien, und synthetisches, "chemisches" zu verteufeln, sondern zu schauen, was schadet und was nicht.

Grundsätzlich ist es gut, wenn Unkraut auf dem Rasen wächst. Das ist einfach eine höhere Vielfalt. Und über blühende Unkraut freuen sich die Bienen.

Falls du aber warum auch immer jegliches Unkraut loswerden willst, dann versuche dich nicht von der ganzen "böse Chemie" Sache beeinflussen zu lassen. Unkrautvernichter ist immer in gewissem Maße schädlich. Sonst würde er ja nichts vernichten. Ob er allerdings für Haustiere, oder in Gewässern, schädlich ist, hat nichts damit zu tun, ob er "chemisch", also synthetisch, ist, oder nicht. Es hat damit was tu tun, ob es schädlich ist, glaub es oder nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Hundetrainerin

Leute wie du sind der Tod unseres Okosystems. Mit der intensiven Landwirtschaft und dem Trend, dass auch der Garten Totflächen ohne jeglichen Wert ist, geht ein massives anthropogen erzeugtes Artensterben einher. Wir BRAUCHEN die Gärten als kleine Refugien um zumindest des schlimmste zu puffern. Und dann wollen Leute aus irgendeinem komplett unverständlichen Grund einen englischen Rasen und daneben vielleicht noch ein Streifen wertloser Zierblumen und schon ist der Garten noch toter als die Felder.

Und gerade wenn die Insekten, die direkt oder indirekt Teil jeder terrestrischen Nahrungskette sind, sterben, wird uns das als Mensch in sehr, sehr naher Zukunft ordentlich in den Hintern beißen.

Bei den Disteln kann ich ja noch halbwegs verstehen, dass man die nicht irgendwo stehen haben will wo man drauf tritt, aber wo ist das Problem beim Rest? Die sind nicht giftig, teilweise sogar essbar, blühen schön bunt, wuchern nicht, sind beim drüber laufen trotzdem weich usw.

Ich hoffe wirklich, dass grüne Totflächen bald genauso verboten werden wie die aus Stein.

douschka 
Fragesteller
 29.06.2021, 02:40

Bevor du über mich urteilst, dann lies doch bitte mal alles. Aus einem "toten" Garten", stehend aus Koniferen, englischen Rasen, sonst nichts), habe ich ein Paradies für Insekten geschaffen, in dem ich ihn nahturnah gestaltet habe. Sämtliche Thuja und Co. wurden durch freiwachsende Hecke (Kornelkirsche, gem. Berberitze, Felsenbirne, Wildrosen ersetzt und die (noch) Lücken mit Wildblumen versehen. Inseln mit Wildblumen gibt es auch auf dem Rasen. Außerdem entstand auf einer Fläche von ca. 100qm eine weitere naturnahe Blütenvielfalt mittels Staudenlein, echter Katzenminze und anderen Insekten anziehende Wildstauden, worunter sich zahlreiche ein- und zweijährige gemischt haben. Bin nämlich auch ein Fan des antiautoritären Gartens und Rosenliebhaber. Meine Rosenrabatte links und rechts der 40 m langen Zuwegung besteht aus ungefüllten Rosen, gemischt Frauenmantel, Lavendel und unzähligen einjährigen, die sich dort ihren Platz ausgesucht haben. Einen großen Totholzhaufen gibt es selbstverständlich auch.

Bisher habe ich noch nie Chemie bzw. synthetische Mittel zur Düngung oder zum Pflanzenschutz ausgebracht. Stelle meine versch. Kräuterjauchen oder Spritzmittel aus Kräutern selber her.

Auch mein Nutzgarten, Richtung Selbstversorger, hat bisher keinerlei Chemie bekommen und trotzdem habe ich hohe Erträge und gebe gern davon ab. Meine Küchenkräuteranlage ist sehr vielfältig und üppig, weshalb sich immer Abnehmer einfinden. Lasse stets sämtliche Kräuter blühen, was die Insekten freut.

Es kommen Garten- Interessierte, denen meine Gartengestaltung gefällt und Rat suchen. Es gefällt auch, wie ich meine kleine, bunte Hühnerschar mit allem was dazugehört im Garten integriert habe.

Im geordneten, vielfältigen "Chaos" hätte ich jedoch gern einen Ruhepol, den Fläche mit Rasen schafft, doch leider werden die Gräser von Gundermann, Gänsefingerkraut, Klee u.a. mehr und mehr verdrängt. Manuell sind Disteln und Löwenzahn gut zu bändigen, das andere Untergewüchs nicht. Teilweise wachsen bereits keine Gräser mehr, aber ich brauche sie. Rasenschnitt (kein Kräuterschnitt) ist wertvoll für mich.

Da ich mit chemischen Einsatz hadere und doch Gras brauche, habe ich an erfahrene Leute diese Frage gestellt.

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Ich persönlich würde statt Rasen ne Blumenwiese anlegen. Leider wirst Du auch hier Disteln einzeln ausstechen müssen. Ansonsten finde ich persönlich das schöner.

Evt. hilft auch, Bodendecker statt Rasen zu pflanzen, wobei Du ja nicht die ganze Fläche ausfülle musst. Ein wenig Unkraut schadet nicht. Ich meine, ich habe nen Garten und keinen Fussballplatz.

douschka 
Fragesteller
 29.06.2021, 03:09

Blumenwiese entsteht nicht von allein. Dafür gibt es zwei Varianten. Rasen abmagern und es der Natur überlassen oder alles umbrechen mit entsprechender Neueinsaat. So schön, so unpraktisch für mich. Solch Blumenwiese, die 1-2 mal jährlich gemäht würde, ist nicht kompatibel im ständigen Gebrauch. Denn darauf wollen Kinder und Erwachsene barfuß laufen, liegen, spielen und Hunde toben. Bereits erheblicher Anteil von Weißklee ist zwar gut für Insekten, aber nicht gut für Kinder und Barfußläufer.

Meine, dass ich sehr viel Natur in meinen Garten zurückgeholt habe, aber der Rasen sollte überwiegend Gräßer haben und weitgehend gefahrlos zu nutzen sein.

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Unser Rasen im Garten besteht nur aus etwa 60 Prozent Rasen, das andere sind andere Pflanzen. Befindet sich im Rasen was blühendes dann sieht er doch viel schöner aus.

Ich persönlich hasse diese hässlichen krautfreien Golfrasen.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobby und Ausbildung brachten mir Erfahrung in dem Bereich.
douschka 
Fragesteller
 27.06.2021, 23:44

Golfrasen wollt ich auch nicht. Rasen muss auch nicht schnurgerade angelegt sein. Doch wenn es große Stellen in Überzahl von Gundermann, Klee und Gänsefingerkraut gibt, kann man es nicht mal mehr Wiese nennen.

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ich mag das Wort Unkraut nicht, eine tolle Nahrungsquelle für Vögel und Insekten und auch für dich.

douschka 
Fragesteller
 28.06.2021, 00:05

Danke. Gebe dir Recht. Unkraut gibt es nicht. Es ist zu Unkraut geworden, weil es der Mensch nicht mehr haben will. Du kannst nicht wissen, dass ich mich seit Jahrzehnten aus Gottes Apotheke bediene. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Geordnete Wildnis, bzw. naturnah ist mein Motto. Habe so viel in diese Richtung für meinen Garten getan und lasse auch Flecken ohne Eingriffe stehen und bestehe zum Ärgernis eines Nachbarn auf einen großen Totholzhaufen. Doch auch Gras will ich erhalten, weil es gebraucht wird. Wenn ich nichts unternehme, wird es bald keinen Grashalm mehr geben.

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