Sehe beim Teleskop den zweiten Spiegel im Bild?

2 Antworten

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Wie auch bei deiner zweiten Frage:

Es gibt zwei bis drei Gründe, warum man beim Blick durch ein Spiegelteleskop den Fangspiegel sieht.

a, Man ist nicht im Fokus (hat also nicht scharf gestellt).

Das lässt sich gut prüfen, wenn man den Mond beobachtet. Da merkt man gleich, ob man scharf gestellt hat (dann sieht man die ganzen Krater usw. genau). Sieht man dennoch den Fangspiegel vor dem scharf fokussierten Mond, dann liegt es schon mal nicht am Scharfstellen!

Oder schau mal einen Stern an.

Hier ein Bild, wie das aussehen kann.

http://www.astrotreff.de/upload/entenfuss/20171212/250-1250_Lacerta_Quarz_Nr6_startests_at.jpg

In der Mitte („fokus“) ist scharfgestellt.

Links („intra“) befindet sich das Okular zu weit drinnen und du musst es weiter herausdrehen, bis du in den Fokus kommst.

Rechts („extra“) befindet sich das Okular zu weit entfernt vom Teleskop und muss weiter hinein gedreht werden.

b, Man verwendet eine zu niedrige Vergrößerung.

Wenn man mit einem Teleskop zu wenig vergrößert, wird der Lichtstrahl der auf das Auge trifft sehr groß und man sieht einen dunklen Fleck – den Fangspiegel – in der Mitte.

Das lässt sich ermitteln, wenn du uns sagst, welches Teleskop und welche Okulare du verwendest.

c, Wenn du vergessen hast, ein Okular ins Teleskop einzusetzen.

Beim Zusammenbau kannst du aber keine Fehler gemacht haben, die dazu führen können dass du den Fangspiegel siehst!

Grüße, Kathi

DarkDriverHD 
Fragesteller
 11.07.2018, 23:16

Ich habe ein Celestron PowerSeeker 117EQ mit einem 20mm Okular und schonmal im vorraus danke!

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Biologiekathi  11.07.2018, 23:21
@DarkDriverHD

Danke für die Info.

Die Vergrößerung berechnet man indem man die Brennweite des Teleskops durch die Brennweite des Okulars dividiert.

Dein Teleskop hat (laut Internet) eine Brennweite von 1000mm. Also hast du mit einem 20mm Okular eine Vergrößerung von 50fach. (1000:20 = 50).
Das ergibt im weiteren ein Lichtbündel (=AP) von 2,54mm, dass in dein Auge fällt.
Das passt! 
An b, kann es schon mal nicht liegen!

Also vermute ich, dass du es nicht geschafft hast das Bild scharf zu stellen, es also Problem a, ist!

Kathi 

EDIT: Was passiert denn, wenn du an den Rädchen an deinem Okularauszug drehst? Dann müsste das Okular weiter raus und weiter rein fahren und damit stellst du das Bild scharf.

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DarkDriverHD 
Fragesteller
 11.07.2018, 23:34
@Biologiekathi

Vielen dank, ich habe versucht den Planeten so groß wie möglich zu stellen und habe nicht drauf geachtet ob das Bild scharf ist, nächstes mal werde ich besser drauf achten.

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Biologiekathi  11.07.2018, 23:38
@DarkDriverHD

Dann ist genau das das Problem! Die Vergrößerung ist fix durch das Okular vorgegeben. Du kannst es (in dem Fall den Planeten) nicht kleiner oder größer stellen!
Du kannst das Bild nur scharf oder unscharf stellen (und wenn es unscharf ist, wirkt es natürlich deutlich größer, da es stark verschwommen ist).
Und im unscharfen Bild sieht man dann auch den Umriss vom Fangspiegel!

Viel Erfolg,
melde dich einfach, wenn es nicht klappt,

Kathi    

PS. Und nicht wundern, bei 50facher Vergrößerung ist ein Planet ziemlich klein, wenn das Bild scharf ist.
Für eine stärkere Vergrößerung brauchst du ein Okular mit kürzerer Brennweite, etwa 6 oder 7mm (statt 20mm). 

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@ Biologiekathi hat schon fast alles gesagt.

Hinzufügen möchte ich noch, dass der Fangspiegel auch beim richtig fokusierten und richtig eingestellten Spiegelteleskop eine difuse kleine Abschattung erzeugt, die man beim Beobachten immer mal wieder erkennen kann, allerdings eben nicht als scharf abgegrenzten Bereich, sondern eher wie einen kleinen verschwommenen und leicht dunkleren Fleck in der Bildmitte. Dieser ist aber bei je nach Einblickwinkel an verschiedenen Stellen und kann somit durch geschicktes Beobachten zwar nicht ganz vermieden, aber doch unbedeutend gemacht werden.

War nicht wirklich sehr gut ausgedrückt, aber ich hoffe man kann trotzdem verstehen, was ich damit sagen will, und was gemeint ist.

Biologiekathi  13.07.2018, 12:17

Da hast du völlig recht! Fällt aber meist nur vor großen hellen Flächen wie bei der Beobachtung unter Tags oder vor Sonne/Mond auf.
Je stärker die Vergrößerung umso unbedeutender wird diese Abschattung und ich wage mal zu behaupten, dass sie 95% aller Astronomie-Anfänger bei scharf gestelltem Bild gar nicht auffällt.
Auf keinen Fall könnte man, wie der Fragesteller schreibt, die Streben der Fangspiegelspinne erkennen, wenn nur das das Problem wäre! 

Dennoch eine gute Ergänzung!  Danke, Mannimanaste

Kathi

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