Schwert beidseitig geschärft?

7 Antworten

Bei beidseitig geschärften Schwertern hat man den Vorteil, dass auch rückhändig geführte Schläge gefährlich sein können. Wie praktisch das sein kann, kannst du einschätzen, wenn du dir vorstellst, dass beim Tischtennis als Handicap hauptsächlich die Vorhand zum Einsatz kommen soll.

Dafür kann es Situationen geben, in denen der Gegner versucht, die 2. Klinge gegen dich selbst einzusetzen.

Es gibt mehrere Vor- und Nachteile, unterm Strich bleibt es dabei, dass die Schwerter, an den Zeiten und Orten ihrer Nutzung, immer den aktuellen Bedürfnissen angepasst waren.

Es ist nicht so, als ob Schwerter mit nur einer Klinge nicht auch in einigen Situationen ihre Vorteile haben. Zum Beispiel ist die Verteilung der Masse unterschiedlich und somit auch die Wucht hinter der einen Klinge, wobei das natürlich vom Design abhängt.

Wenn du der englischen Sprache mächtig bist, empfehle ich dir folgendes Video zu diesem Thema: 

https://youtube.com/watch?v=9jUhUcsoQ5Y

Jede Klingenwaffe hat ihren Verwendungszweck und wurde auch an den Kampfstil entsprechend angepasst.

Typische Europäische Schwertklingen waren beidseitig geschliffen, da man auch beide Seiten benutzt hat.

Beidseitig scharf, du kannst mehr Schaden anrichten^^Vorteil hat es bei so ein schwert, das man z.b. bei ein Schwung von oben nach unten, den selben weg wieder zurück kann. Nachteil ist, das diese Schwerter eigentlich immer 2 Handschwerter sind, und man mit denen Langsamer ist als mit einen Einhandschwert 

RazumDar45  11.10.2017, 04:53

das andere beidseitig

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Ein wenig hängt das auch mit der Entstehung zusammen.

Japan hatte in der großen Zeit der Samurai sehr schlechten Stahl. Durch das Falten mehrerer schlechter Stahlsorten (das Falten ist ja heute wo man guten Stahl hat das i-Tüpfelchen in Sachen Qualität  japanischer Messer- und Schwertklingen) hat man die Qualität ein wenig verbessert, aber gut war es immer noch nicht. Daher hat man die Klingen einseitig gehärtet, wodurch man sie auf der gehärteten Seite schärfen konnte, während die nicht gehärtete Seite schön flexibel blieben. Das einseitige Härten heißt die heißen geschmiedeten Klingen nur einseitig in das Kühlbad einzutauchen, wodurch sie sich verziehen und sich die Säbelform weiter ausprägt. Auch wird die Spitze mehr gehärtet und geschärft als der Rest, Schnitte und Stiche spielen sich beim Katana vorne ab, durch die lange Klinge gewinnt man aber Distanz.

Das schlägt sich natürlich im Kampfstil nieder. Mit der Schneide zu parieren, dadurch wird das Schwert schnell schartig oder kann gar brechen. Es gilt also mit der breiten oder mit der ungehärteten Seite zu parieren. Samurai und Ninja hatten einen Stil, das Katana zurück in die Saya, die locker im Gürtel sitzende Scheide, einzuführen, mit dem sie weiterhin die Umgebung beobachten konnten. Man führt das Katana an der Saya entlang und gleitet mit dem Finger an der nicht geschärften Seite entlang bis man das Ende spürt und das Schwert einführt. Probier das mal mit einem beidseitig geschliffenen Schwert.

Beidseitig geschliffen hat natürlich den Vorteil, dass man beide Seiten zum Schlagen/Schneiden verwenden kann. Darauf haben sich europäische Ritter eingestellt. Ein Samurai mag mit diesem Stil evtl. nichts anzufangen. Der Ritter ist evtl. verwirrt wenn er mit einer Seite nichts anfangen kann.

Hallo!

Da gab es mal einen schönen Beitrag von "Welt der Wunder".

Den habe ich, neben anderen Videos, auf YT wieder gefunden:

https://www.youtube.com/results?search_query=vergleich+katana+langschwert

Da werden viele Zusammenhänge sehr anschaulich erläutert. Und das hat auch viel mit der jeweiligen Schmiedekunst zu tun.

Auch die Kampfstile und Handhabung unterscheidet sich völlig.

Es gibt aber auch chinesische Schwerter, sowohl zweiseitig geschliffen, als auch den einseitigen "Säbel":

https://www.youtube.com/results?search_query=chinesisch+schwert

https://www.youtube.com/results?search_query=chinesisch+säbel

Die Führung dieser beiden Waffentypen ist ebenfalls völlig unterschiedlich. Dazu sind etliche schöne Videos dabei.

In den Formen sieht das richtig elegant aus. Und ist in der Praxis genau so tödlich, wie das berühmtere Katana, bzw. deutsche Langschwert.

Gruss,

Martin