Schlecht in Schule trotz Intelligenz, welche Schulalternativen?
Ich habe das alte Kindergartenbuch meines Bruders gelesen, er geht heute in die 6. Klasse.
Die Erzieherin hat damals vorausgesagt, dass er ,,ein schlechter Schüler wird, weil zu klug“ ist. Andere haben auch behauptet, er sei hochbegabt.
Er geht aufs Gymnasium und schreibt viele 4er und 5er, Mathe, Französisch, viele Fächer.
Er ist ein lieber & wirklich schlauer Junge, ich erinnere mich wie er damals mit 6,7 Jahren verstreute Legos ohne Anleitung zu bemerkenswerten Kreationen verwandelte, oder mich ständig in Memory besiegte.
So einen Wutanfall bekomme ich auf dieses versc… Schulsystem, wenn ich sehe wie er sein Lächeln und Selbstbewusstsein dort verliert.
Wo kann er wirklich sein Potential entfalten?
Walddorfschule? Er soll keines Falls 6 weitere Jahre leiden, dankbar für alle Empfehlungen.
5 Antworten
"zu klug" und "schlecht in der Schule" sind zwei Dinge, die tendenziell eher unwahrscheinlich sind. Lediglich etwa 10, 15 Prozent der besonders cleveren Schülerinnen und Schüler sind das, was man als "Underachiever" bezeichnet. Allerdings hilft die Statistik im Einzelfall wenig. Dennoch klingt dieses "Tagebuch" fast schon wie ein Urteil: "aus dem wird eh nix". Jeder leistet mal weniger als er könnte, aber ich glaube nicht, dass Underachievement statisch ist.
Die Waldorfschule als Alternative kann ich nicht einschätzen. Vielleicht reicht auch ein Wechsel auf eine Gesamt- oder Realschule. Zumindest in Baden-Württemberg, wo ich herkomme, gibt es die Regel, dass man auf jeden Schulabschluss "noch einen draufsetzen können" muss, d.h. dir das System Schularten zur Verfügung stellt, die es dir erlauben, nach der Grundschule auf die Hauptschule zu gehen und am Ende der Schullaufbahn trotzdem ein vollwertiges Abiturzeugnis stehen kann. Manche Schülerinnen und Schüler zünden ihren Turbo halt auch mal etwas später oder brauchen den Ansporn, sich mit einem Abschluss auf einen nächsten zu bewerben.
Kenne ich nur zu gut 😔
Mir geht's genau so, bin Gymnasium, Test sagt auch überdurchschnittliche Intelligenz und Schule geht dennoch seit der 6ten Klasse den Bach runter (9nte, dann jetzt 10nte Klasse). Irgendwann kamen dann noch psychische Krankheiten und Misshandlung dazu und alles wurde schlimmer. Könnte nen ganzes Buch drüber schreiben..
Mein kleiner Bruder ist auf einer Waldorfschule und es geht im gut. Er kam mit dem Gym auch nicht klar und wechselte bereits Mitte der 5ten Klasse. Ob die Waldorfschule für jedermann etwas ist, weiß ich nicht, aber für manche Kinder definitiv besser als das Gymnasium
Ob sie auch für mich etwas gewesen wäre weiß ich nicht. Jetzt (9nte Klasse) ist es auf jeden Fall zu spät, da ich in meiner Klasse und Schule schon Boden gefasst habe.
Also wenn ihr plant, zu wechseln, würde ich empfehlen, es jetzt zu tun bevor er sich zu sehr an den Klassenverband gewöhnt, denn mittendrin zu wechseln ist echt Scheiße.
Hoffe, ich konnte helfen
Julius
solange klassenlehrer schon vor der einschulung solche beurteilungen zu lesen bekommen, ist nichts zu rütteln.
gestempelt und fertig.
er hatte schon keine chance, als er in die schule kam.
praktika im handwerk wären prima.
tischler oder elektriker/elektroniker usw.
dort könnte er seine stärken ausspielen.
So einen kenne ich auch.
In der Schule nur 4er und 5er. Mit der 8. Klasse dann beendet.
War beim Psychologen. Er war nicht dumm. Nur gelangweilt, weil unterfordert. Nach der Lehre und ein paar Jahren hat er die Fachschule gemacht.
Aber Waldorfschule? Du kennst das Klischee vom Namentanzen.
Besser ein Hobby: Musik, Volkshochschule, Leistungskurse, lernen um Klasse zu überspringen
Wen der wirklich hochbegabt ist muss der an einer schule wo er sich auch nicht langweilt