Schlagzeug spielen ist mir "peinlich"
Guten Tag,
ich spiele seid fast 7 Jahren Schlagzeug, komme mir aber einfach sau schlecht vor. Bei meinem Schlagzeuglehrer hört sich alles was ich spiele einfach viel besser an. Natürlich hat er viel professionelleres Equipment, aber so ein riesen unterschied kann da doch net sein, außerdem finde ich es dort auch "einfacher" zu spielen (als auf meinem World Max schrott mit nur ner neuen Snare und ner Doppelfußmaschine). Ich hatte immer mal (mehr oder weniger lange) Phasen, in denen ich kaum bis gar nicht gespielt habe, aber ich denke, dass hat doch jeder. Wenn ich dann meistens zuhause sitze und irgend so nen dreck von mir gebe, den höchst wahrscheinlich jeden im Umkreis, mich eingeschlossen zum Koten bring wird, werde ich immer sau Wütend über mich selbst, lege die Sticks beiseite und das war es dann für die nächsten paar Stunden... Außerdem glaube ich, dass ich immer mehr verlerne, trotz meiner in letzter Zeit start gestiegenen Lernrate... Bin echt am überlegen, ob ich aufhören soll um mir den ganzen Ärger zu Erpaaren, obwohl es mir (jedenfalls bei meinem Lehrer) Spaß macht.
6 Antworten
Hi, wenn ich das lese, denke ich, dass ich das gewesen sein könnte. Ich habe auch über 10 Jahre hinweg Schlagzeug gespielt. Mit starken und schwachen Phasen - motivierten und demotiverten Zeiten. Aber so richtig ist nie etwas daraus geworden, obwohl ich eigentlich relativ gut war. Ich mochte es auch nie aufzutreten oder etwas zu präsentieren, weil man beim Schlagzeug halt einfach das Problem der extremen Beobachtung verspürt. Alles ist so groß, jede Bewegung wird regestriert und kleinste Fehler kommen schon zur Geltung. Ganz anders als es bei den Saiteninstrumenten der Fall ist. Ich bin jedenfalls zur abschließenden Meinung gekommen, dass es so nichts bringt, da man ja sowieso relativ schlecht auf Dauer alleine was mit diesem Instrument anfangen kann - laut, teuer und einfach nicht in der Art für "Soli" interessant. Fürs Schlagzeug spielen muss man geboren sein, auch wenn man sicherlich mit viel Spaß und Freude ein guter Techniker werden kann.
Wie das Schlagzeug klingt und wie Du selber bei der Technik Fortschritte machst sind zwei paar Schuhe. Das solltest Du nicht durcheinanderbringen. Wenn Dich der Sound von Deinem Chassis nicht überzeugt dann arbeite daran. Klar braucht man dafür auch das nötige Kleingeld - also wäre im Bedarfsfall 'ne Weile Sparen angesagt.
Was nun die Technik betrifft sollte es egal sein wie das Schlagzeug klingt. Zum Üben ist es nur wichtig, dass die Felle gut gespannt sind und die nötige Elastizität besitzen.
Im Namen eines der schönsten Musikinstrumente: Hör nicht auf ! Jeder Schlagzeuger, ich mache da auch keine Ausnahme, kennt solche Phasen, wie du sie erlebst. Ich bin sicher, dass Du schon bald Dein Drummerleben wieder in einem ganz anderen Licht siehst.
Hier noch etwas zum Aufbauen - vielleicht erwacht ja dadurch erneut ein Urinstinkt in Dir :)
Gut Holz !
Tja, wie Du an den Antworten erkennst, bist Du mit diesem Problem nicht alleine. Auch ich zähle zu den Drummern, die immer wieder Zweifel an ihren Fähigkeiten haben, obwohl Bandkollegen und Freunde immer wieder hervorheben wie toll ich (man) doch spielen kann. Diese Lobesarien helfen aber nicht wirklich sein Können realistisch einzuschätzen. Speziell solche Videos, wie hier auch zu sehen, bringen mich schnell auf den Boden der Tatsache zurück, dass ich nur hobbymäßig spiele. Aber genau das ist doch der Punkt. In fast jedem Job gibt es Profis und Amateure oder Heimwerker, dass da wohl immer ein relativ großer Unterschied besteht, sollte doch eigentlich auch klar sein. Vllt ist es ja auch ein allgemeines Problem was auch mit Deinem (unserem) Selbstbewusstsein zusammenhängt. Denn es gibt ja auch Leute , die von ihrem Können so überzeugt sind, dass sie gar nicht merken wie schlecht sie doch eigentlich sind und auch Bemerkungen anderer Leute nicht wahrnehmen. Ich denke eine gute Portion kritischen Nachfragens an das eigene Können oder allgemeine Tun, ist nicht verkehrt. Ich habe aber trotz meiner kritischen Eigenbeurteilung nie den Spaß am Drummen verloren und auch nach längeren Pausen immer wieder angefangen, weil es mir fehlte. Zu alle dem kommt noch, das ich ziemlich faul bin, wenn es ums Üben geht, obwohl ich weiß und das auch schon des Öfteren zu spüren bekam, dass sich auch weniges Üben auszahlt. Somit weiß ich ja woran es liegt, dass ich nie ein Proifi werde. Andererseits sind wir Hobbydrummer doch Drummer, die Stücke der Profis nachspielen und das auch können, zumindest bis zu einem bestimmten Niveau. Lasse den Gedanken mal zu, dass der größere Teil der Menschheit auch nicht annähernd so gut Schlagzeug spielt wie Du. Versuche die Vergleiche mit Profis, Semiprofis und auch Deinem Lehrer mal etwas realistischer zu sehen und gar nicht so wichtig zu nehmen und zu bewerten. Viele heben auch das angeblich soooo wichtige Talent, was man ja unbedingt haben muss, viel zu sehr in den Vordergrund. Klar, schaden kann es nix, wie ein berühmter Drummer einmal sagte, aber ein Muss ist auch das nicht. Spass, Spass und noch viel mehr Spass solltest Du beim Drummen haben, Learning by Doing geht auch, zwar langsamer aber wenn es den nur so Spass macht ist es doch Ok. Man darf sich natürlich auch keine Ziele setzen die alleine schon durch den eigenen Aufwand den man beim Üben betreibt, von vorne herein nicht zu erreichen sind. Trotz meiner immer wieder kehrenden Selbstzweifel bin ich doch auch zufrieden mit dem was ich kann, weil ich eben weiß, dass mich mein Übungsaufwand langsamer weiterbringt. Aber es macht Spaß, alleine und in der Band Musikzumachen und NUR das zählt. Also mach auf jeden fall weiter, wenn Du jetzt aufhörst wird es Dir i-wann sicher leid tun. Spätestens dann, wenn Du wieder anfangen willst und Dir die verlorene Zeit in den Kopf kommt. Kenne einige, die genau das erlebt haben. LG
Der Sound: Glaube das ein Drummer nie so 100%tg mit dem Sound seines Sets zufrieden ist und immer wieder versucht diesen zu verbessern. Heute klingt es absolut perfekt, morgen findet man ihn wieder total besch.... Liegt sicher auch an der Tagesform des Gehörs und solcher Sachen. Es ist natürlich fustrierend wenn man ein relativ schlechtes Set hat und nicht die Mittel sich da zu verbessern. Aber ist es auch wieder eine Sache der Morivation aus dem Vorhandenen das Beste rauszuholen. Klar ist auch das man aus einem, wie Du schreibst, Schrott-Teil kein DW machen kann. Aber mit Spaß an der Sache kann man auch aus einem Schrott-Teil noch einen annehmbaren Sound herausholen. Sicher muss man den erforderlichen Aufwand im Verhältnis zum Erreichbaren und den erforderlichen Kosten sehen. Weiß ja nicht was Du da genau für ein Teil hast. Schau doch mal in der Bucht o.ä vorbei, da gibt es immer günstige, gebrauchte Markensets welche ja vllt auch in Deinem Budget liegen. Der Sound und die Qualität Deines momentanen Sets sollten aber keinen Einfluss auf Deine Zukunft als Drummer haben.
Gib nicht auf, Übung macht den Meister ;)
Woran das liegt, dass es bei deinem Lehrer besser klingt, fragst du ihn am Besten selbst ;) Er ist der Profi, er kann dir da sicher weiterhelfen.
Und irgendwann kannst du ganz bestimmt genau so gute Helikopter machen wie der Drummer von Nightwish :D
Wenns dir spaß macht bleib drann. Vielleicht ist ja auch dein Schlagzeug oder die Akkustik bei dir in der Bude total sch***e, das macht echt einiges aus. ;)