Schallabsorber - nur besserer Raumklang oder auch weniger Geräusche zum Nachbarn?
Hallo,
wir planen den Kauf von Schallabsorbern aus speziellem Schaumstoff (für Wohnzimmerecken und als "Wandbild").
Dadurch soll der Nachhall z. B. beim Fernsehen und Sprechen eingedämmt werden.
Bewirkt dies auch, dass der Nachbar (zumindest ein bisschen) weniger von uns hört? Denn oft lese ich, Schallabsorbtion habe überhaupt nichts mit Schalldämpfung zu tun.
Hier ein Auszug der Werbung für das Produkt (ohne Namen): Die Platten verbessern die Raumakustik und absorbieren Geräusche in höheren Frequenzen ab 500 Hz. ... perfekt dafür geeignet störende Geräusche wie Stimmen, Telefone oder andere Bürogeräusche zu absorbieren... Dadurch ermöglicht es nicht nur das ungestörte Arbeiten, sondern kann auch dazu dienen, Privatsphäre und eine ruhige Atmosphäre (... ) zu erzeugen.
Besten Dank im Voraus! :-)
Sarado
3 Antworten
Hallo,
die Schallabsorber bewirken auch eine Lärmreduzierung im Raum. So erzeugt z.B. dein Fernseher einen gewissen Lärmpegel, der durch die Schallreflexionen an der Wand/Decke noch erhöht wird. Dieser Anteil kann durch die Schallabsorber reduziert werden. Mit diesen Maßnahmen kann der Schallpegel i.d.R. max. um 2-4 dB reduziert werden. Somit dringt auch weniger Schall durch die Wand zum Nachbarn. Aber zu viel Schallabsorber solltest du auch nicht montieren, damit der Raum nicht überdämmt wird (solltest dich rantasten oder Raum berechnen lassen, z.B. bei www.schaumstofflager.de). Einen noch besseren Lärmschutz zum Nachbarn erreicht du nur noch durch eine Vorsatzschale an der Wand. Ist aber aufwendig und macht den Raum kleiner (z.B. Metallschienen mit Gipskartonplatten und Hohlraumbedämpfung).
Gruß Günter
Vielen Dank.
Bleibt die Frage, ob 5cm überhaupt für eine Vorsatzschale ausreichen würden...
Gruß Sadaro
Hallo,
für eine Vorsatzschale gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die beste Lösung besteht aus Metallständerprofilen (C-Profile aus dem Baumarkt) die mit 1-2cm Abstand zur Wand an Boden und Decke verschraubt werden. Den Hohlraum mit Mineralwolle auskleiden und die Profile mit Gipskarton beplanken. 2 Lagen Gipskarton bringen nochmals eine Verbesserung. Die Vorsatzschale ist von der bestehenden Wand komplett entkoppelt und wirkt dann am besten. Die 5cm werden dafür aber nicht ausreichen. Die Profile (Metall oder Holz) kannst du auch direkt an der Wand verschrauben (am besten Schaumstoffstreifen unterlegen) und dann mit Gipskarton beplanken. Aber die direkte Verbindung zur Wand ist eine Schallbrücke und die Verbesserung fällt nicht so gut aus wie mit Entkopplung. Eine weitere Möglichkeit sind fertige Gipskartonplatten mit Mineralwolle beschichtet die direkt auf die Wand verklebt werden. Die gibt es z.B. von Knauf oder Rigips (Rigitherm etc.). Damit sind je nach Gewicht der bestehenden Wand Verbesserung von 3-12 dB möglich. Weitere Infos zu Vorsatzschalen findest du noch hier: http://www.baumarkt.de/nxs/2449///baumarkt/schablone1/-Schalldaemmung-von-Innenwaenden-welche-Moeglichkeiten-gibt-es
Gruß Günter
also mit Schalldämmen hat das sehr wenig zu tun: und Achtung wenn du zuviel Matten verbaust... ist der Raum schnell mal Schalltot, und dan klingt die ganze Geschichte nicht mehr, wenn du eine Dämmung machen willst hilft nur Masse: also zb: Fermacell Platten dämmen recht gut, und auch ein schwimmender Boden ist Sinnvoll, so kannst du Schallübertragungen an die Wände reduzieren
Töne ohne Hall sind TOT
Vielen Dank für Deine Antwort.
Das heißt, diese Schallabsorber bringen überhaupt gar nichts? :(
Leider haben wir für eine komplett vorgelagerte Wand mit z. B. Fermacell-Platten nur wenig Platz, etwa 5cm. Ich weiß nicht, ob das reicht. Zudem sind in der Wand Steckdosen, Telefonanschluss und an einer Stelle auch noch ein durchlaufendes Heizungsrohr. Kann man diese Stellen aussparen?
Wie extrem dünn die Wand ist, hat sich gerade gestern wieder gezeigt: Am Abend gab es wieder Schnarchgeräusche von nebenan, als ob das Bett in unserem Raum stehen würde... :(
Viele Grüße Sadaro