Satanisten : Satan steht nicht im Mittelpunkt. Wieso heißt es dann Satanismus?

7 Antworten

Ave Satanas!

Satan steht im Satanismus nur in sofern im Mittelpunkt, dass er ein Vorbild darstellt.

Satan wendete sich von Gott ab um frei zu sein. Ebenso klagt er Gott in vielen Handlungsweisen an und zeigt auf, dass Gott Menschen nur mit Ängsten gefügig macht um sie zu benutzen.

Diese Ideologie haben Satanisten adaptiert. Da die Vorlage vom biblischen Satan kommt, heißt es Satanismus (Satan = Widersacher & -ismus = Ideologie).

Der Satanist glaubt selbst weder an Gott, noch an Satan. Es geht schlicht um Religionskritik auf einem Konstrukt, dass das Christentum selbst erfand: Der Bibel.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jahrelanges Mitglied der Church of Satan
ToBeHonestIdk 
Fragesteller
 03.04.2022, 12:40

Danke. Das hast du mir wirklich super erklärt. Meine Sichtweise zum Thema Satanismus hat sich geändert. Ich wusste das Ganze davor gar nicht.

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Naja, im Endefekt steht Satan bei diesen Menschen schon ziemlich im Mittelpunkt.

Unter den Begriff  Satanismus werden verschiedene Bewegungen zusammengefasst, die sich positiv auf  Satan bzw. auf das gesellschaftlich als  das Böse angesehene beziehen. Sie stehen nicht unbedingt miteinander in Verbindung. Als literarische Strömung ist Satanismus seit dem 17., als religiöse Bewegung seit dem frühen 18. Jahrhundert belegt. Man unterscheidet in der Regel zwei Richtungen des Satanismus. Der „traditionelle“ (theistische) Satanismus beinhaltet das Verehren von Gottheiten. Darin gilt das Kriterium, dass die Figur Satans mehr oder weniger im Mittelpunkt steht
https://de.wikipedia.org/wiki/Satanismus

Hier ein weiterer Artikel zum Thema:

Satanskult, Teufelskult

kultische Verehrung des Satans oder des Teufels als dem Gegenprinzip zu Gott. Als mögliche Wurzeln des Satanismus gelten die dualistischen und gnostischen Glaubensrichtungen ( DualismusGnosis) innerhalb des Christentums; eigentliche Satanismusvorstellungen prägten sich jedoch erst im Rahmen der neuzeitlichen Hexenverfolgungen und in Auseinandersetzung mit der Aufklärung aus. Auch ließ sich eine positive Stilisierung des Satans als Kämpfer gegen eine das Individuum unterdrückende Ordnung beobachten. Als Bewegung ist der Satanismus kulturhistorisch ab dem 17. Jahrhundert fassbar. Seine Anhänger (Satanisten) definieren sich vor allem aus dem Widerspruch zur etablierten Hauptkultur, indem sie z. B. dem christlichen Gott den Satan als oberstes Prinzip entgegensetzen, dem Guten das Böse, dem Leben den Tod, dem Lichten das Dunkle. Zu ihrem Ritual gehört u. a. die „Schwarze Messe“, bei der die katholische Messfeier parodiert wird. Im 20. Jahrhundert führte die Entwicklung des Satanismus vom „Weltheiland“ A.  Crowley (* 1875, † 1947) über die Okkultorden  Ordo Templi Orientis (O. T. O.) und  Fraternitas Saturni bis hin zu faschistischen Gruppen des politischen Satanismus. Zum religiös-rituellen Satanismus gehört die 1966 von A. S.  La Vey (alias H.  Levy, * 1930) in San Francisco gegründete  Church of Satan (englisch, „Satanskirche“). Teufelskult mit Sexualmagie verband die 1967 von C.  Manson (* 1934) gegründete  Final Church (englisch, „letzte Kirche“), die ihre Mitglieder zu Blutritualen veranlasste. Auch Ritualmorde wurden nicht ausgeschlossen. Elemente eines künstlerischen Satanismus gibt es in der bildenden Kunst (z. B. im  Wiener Aktionismus), im Film (u. a. bei K.  Anger oder R.  Polanski) sowie seit den 1970er Jahren in der Rockmusik des Black Metal. Organisierter Satanismus bleibt jedoch eine gesellschaftliche Randerscheinung.
https://www.wissen.de/lexikon/satanismus
schlappeflicker  03.04.2022, 12:22

Und warum hast du nicht den modernen Satanismus nach Lavey mit rauskopiert? Genau dort geht es nämlich nicht um die Verehrung von satan

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SchwertKatze  03.04.2022, 12:24
@schlappeflicker

Ich habe extra den Link reingesetz, damit man selbst lesen kann. Ich muss hier ja keinen ganzen Wikipedia Artikel reinkopieren ;) jeder kann selbstständig nachlesen. Ich wollte zeigen, dass es durchaus ein Gebiet gibt, in welchem Satan im Mittelpunkt steht, da die Frage aufzeigt, dass die nie der Fall wäre.

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MagisterSamael  03.04.2022, 12:30
@SchwertKatze

Ziemlich blöd ist jetzt aber, dass der Artikel eine subjektive Sichtweise und keinen intersubjektiven Bestand hat.

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Weil man im Satanismus nicht nach dem lebt was Gott will. Wer hat sich gegen Gott gestellt? Genau, Satan. Und da man generell als Satanist nicht an was übernatürliches glaubt glaubt man auch nicht an Satan. Jetzt braucht das ganze dennoch eine Namen. Da man also nicht nach christlichen idealen lebt, sondern sich so akzeptiert wie man ist, spricht das gegen Gott, und wer war gegen Gott? Satan. Daher der Name Satanismus

ToBeHonestIdk 
Fragesteller
 03.04.2022, 12:24

Ich bedanke mich für deine sehr hilfreiche Antwort. Das wusste ich davor nicht.

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schlappeflicker  03.04.2022, 12:32
@ToBeHonestIdk

Der gründer des modernen Satanismus ist aufgefallen, daß gläubige Menschen sich gerne ihre Sünden vergeben lassen nur um dann wieder wie vorher weiterzumachen. Er regte sich zb über Männer auf, die jungen Mädchen hinterhergucken, sich in der kirche dann ihre Sünden vergeben lassen und tagsdrauf dann wieder den Mädels hinterhergucken. Er war der Meinung, das es eben die Natur ist und man sich nicht dagegen stellen sollte, bzw man sich so akzeptieren sollte wie man ist. Wenn man also gerne jungen mädels hinterherguckt dann ist das also normal und sollte nicht aus Ehrfurcht vor irgendeinem Gott unterlassen/unterdrückt werden. Das entspricht aber nicht den Vorstellungen der Kirche von einem gutem Leben, sondern man lässt sich vom teufel/Satan in Versuchung führen und gibt dem nach, was aber vollkommen natürlich ist. Daher stammt der Begriff Satanismus

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Stephan7  03.04.2022, 14:25

Hi, ist gut, einfach und verständlich erklärt.

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Um sich sehr deutlich vom Christentum abzugrenzen, bei dem es sehr um die Belohnung im Jenseits geht und darum, dass alle Menschen Sünder sind und man hier eh nur scheiße bauen kann und wenn man genug kriecht wird einem von einer Höheren macht vergeben. (Aus sicht der Satanisten.) Satan ist der, der da nicht mitmacht und nicht vor einer höheren macht kriecht und aus dem Paradies ausgeschlossen wurde. Er wird als Symbol dafür genutzt, ist aber deswegen nicht gleich Mittelpunkt der Verehrung sonst wäre es ja nur Christentum mit anderem Vorzeichen. Zumindest soweit ich das verstenden habe.

ToBeHonestIdk 
Fragesteller
 03.04.2022, 12:23

Okay, Dankeschön!

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JonasVjonas2  03.04.2022, 12:25
@ToBeHonestIdk

gern. Aber vorsicht ist nur mein super oberflächliches Wissen. Muss also nicht alles stimmen oder komplett sein.

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Satan ist einfach ein Symbol.

Wobei das Wort "Satan" eigentlich nur "Gegner" bedeutet. Und das sind wir. Gegner der Dogmen und längst überholter Moralvorstellungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – gefestigte Satanistin