Moderner Satanismus und die spirituelle Bedeutung?
Der moderne Satanismus nutzt Satan als Symbol für Rebellion, Freiheit und Selbstbestimmung, und, dass man sich nicht den abrahamitischen Religionen unterordnet.
Wenn ihr selber Satanisten seid, seht ihr eine spirituelle Bedeutung darin ? Der moderne Satanismus ist ja eher atheistisch.
Aber könnte man das auch spirituell so sehen, als ein Akt, der Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsentwicklung. Die Werte des Satanismus sind mir in meiner Spiritualität nämlich auch sehr wichtig.
Jedoch glaube ich an Gott. Allerdings nicht an den Gott Abrahams, sondern an Gott als Bewusstsein, als kosmische Energie die alles durchlebt, was bedeutet, dass alles Gott ist, und man Gott in sich selbst erfährt.
Wie seht ihr das ? Vor allem interessiert mich die Meinung von Satanist*innen :)
Ich z.B. könnte den Satanismus so verstehen, dass man frei ist, die Göttlichkeit in sich selbst zu sehen, da alles Eins ist. Gott und Teufel sind eins.
5 Antworten
Ave Satanas!
Der Satanismus bewegt sich im Bezug auf diese Philosophische Frage völlig Agnostisch:
Da eine Gottheit niemals definitiv ausgeschlossen werden kann, hält auch der Satanist diese Dinge für möglich.
Der Satanist begibt sich nicht auf das naive Niveau herab über seinen eigenen Verstand zu Urteilen.
Hier müssen wir aber klar ergänzen: Auch wenn es Gottheiten geben sollte, würde sich der Satanist niemals diesen unterordnen!
Auch spielen für den Satanisten Eventualitäten absolut keine Rolle und er beschäftigt sich nicht damit.
Dementsprechend reduziert der Satanist sein Handeln auf naturalistische und aktuell erwiesene wissenschaftliche Grundlagen. Somit ist die gesamte Abteilung des Anbetens, der Esoterik und ähnlichem für einen Satanisten völliger Unsinn.
Dennoch:
Für den Satanisten ist "Gott" - mit welchem Namen, wenn überhaupt er auch benannt werden mag - der ausgleichende Faktor in der Natur und kein Lebewesen, das für das Leid zuständig ist. Diese mächtige Kraft, die das Universum durchdringt und im Gleichgewicht hält ist viel zu unpersönlich um sich um das Glück oder Unglück von Lebewesen aus Fleisch und Blut zu sorgen, die auf diesem schmutzigen Erdball leben.
~Satanische Bibel, Buch Luzifer; Kapitel "-Gesucht!- | Gott | Tot oder Lebendig"
Ich denke das ist was auch die im Ansatz mit deiner Aussage meintest:
Jedoch glaube ich an Gott. Allerdings nicht an den Gott Abrahams, sondern an Gott als Bewusstsein, als kosmische Energie die alles durchlebt, was bedeutet, dass alles Gott ist, und man Gott in sich selbst erfährt.
Ich hoffe ich konnte helfen.
Natürlich stehe ich für Rückfragen zur Verfügung.
Spiritualität ist im Satanismus auch weniger anzutreffen. Satanisten finden auch das eher idiotisch.
Satan steckt im Namen nur aufgrund der Provokation und der lateinischen Bedeutung (Ankläger), denn Satanismus spricht sich klar gegen religiösen Fanatismus aus.
Das klingt nach Star Wars.
"Satanismus" hat erstaunlich wenig mit Satan zu tun. Wenn man sich die Aussagen dazu durchliest (z.B. auf WikiPedia) klingt das nach angewandtem Atheismus mit Grundfesten im Humanismus. Insofern geht es mehr um gesunden Menschenverstand und Menschenfreundlichkeit. Von den Kernaussagen der Bibel ist das nicht weit entfernt.
Ob du nun an alles glaubst oder an nichts unterscheidet sich kaum. Im Endeffekt kommt es sowieso nur darauf an, was du tust.
Ich kenne ein älteres Ehepaar, die viel zu oft ausländerfeindliche Sprüche von sich gaben. Als eines Tages ein Flüchtling ohne Papiere nach Arbeit fragte, stellten sie ihn sofort ein und versteckten ihn sogar vor der Polizei. Sie halfen bei den Asyl-Anträgen und freuten sich, als er anerkannt wurde. Das fand ich viel besser als nur große Reden zur Integration zu schwingen.
Der Satanismus ist nicht spirituell.
Das hat absolut gar nichts mit Spiritualität zu tun. Im Gegenteil. Spiritualität ist ein Hirngespinst, und das wird im Satanismus verachtet.
Satanischer Grundsatz:
Satan repräsentiert vitale Existenz, anstatt spiritueller Wunschträume
(Original) Satan represents vital existence instead of spiritual pipe dreams!
So sehr ich dich mag, aber in diesem Punkt muss ich dir leider teilweise widersprechen:
Während das Beschäftigen mit dem Spektrum der Spiritualität - aufgrund der Selbstaufopferung - grundsätzlich als Idiotisch aufgefasst wird, schließt der Satanismus Übernatürliches/Spirituelles nicht hermetisch aus.
Meine Antwort führt das Ganze ein bisschen aus :)
~Hab dich trotzdem Lieb <3
Hast du gerade gesagt, weil es nicht erklärt wird, lehnt man es nicht ab? 😂
Ja, denn alles andere wäre Dogmatismus und somit ebenso idiotisch wie Theismus.
Skeptizismus schließt ein, dass Nichtexistenzen unbeweisbar sind.
Ja.
Aber gut, dass Falsifizierbarkeit ein Kriterium ist. Sonst müsste ich ja immernoch Angst haben 😂
Ich verstehe deinen Kommentar nicht wirklich, wovor Angst haben und wobei genau ist Falsifizierbarkeit ein Kriterium?
Du sprichst hier völlig abseits vom Kontext.
In der Wissenschaft wird keine Theorie anerkannt, die nicht verifizierbar oder falsifizierbar ist. Also ist Gott da als Theorie raus. Oder Geistwesen. Wie auch immer.
Und wenn eine kleine, aber wesentliche Wahrscheinlichkeit bestünde, dass man in der Hölle landet müsste man ja doch ständig fürchten, dass Kleinigkeiten im Leben ewige Qualen im Tod bedeuten.
Das stimmt, die Theorie wird nicht anerkannt.
Aber eine unbelegte Theorie bildet nicht den Grundstein bzw. Beweis für eine Gegentheorie.
Sprich: Die Theorie "Es gibt einen Gott" wird in der Wissenschaft aufgrund fehlender Beweise nicht mit der Gegentheorie "Es gibt keinen Gott" abgewiesen.
Solang es keine Belege gibt sind beide Theorien gleichermaßen korrekt - oder falsch, je nach Ansicht.
Am besten hat dies Marcello Truzzi definiert. Ich empfehle den Abschnitt "Truzzi" folgendes Artikels:
Das ist ein sinnvoller Beitrag. Das wäre auf Deutsch eigentlich auch wünschenswert.
Die Experten konzentrieren sich auf das Wesentliche und sind ergebnisoffen. Alles andere hätte nur dazu geführt, dass wir noch Jahrhunderte im Rückstand wären.
Gäbe es einen Gottesbeweis müsste man nicht darüber diskutieren. Aber Agnostizismus ist mir einfach aufgrund der Vielzahl an Dingen, die gegen Gott sprechen, zu inkonsequent.
Ich denke schon, dass es eine höhere macht in irgendeiner Form gibt - jedoch nicht in Form des häufig propagierten Gottes.
Seien es irgendwelche Alienrassen, die uns als Experiment nutzen, Paralleluniversen oder ähnliches.
Ich mag mich nicht auf die Naivität herab geben die Unendlichkeit des Universums abzulehnen.
Unendlichkeit schließt nunmal alles ein.
Nun, da bist du aber zumindest weiter als ein (zB) Christ. Nun, an den Punkten wo noch nichts belegt ist ist es ja vollkommen legitim an alles Mögliche zu glauben. Daher diskutiere ich auch nicht mit Deisten. Ihre Ansichten kann ich nachvollziehen. Was ich nicht mag sind diese Leute die sagen: "man weiß nicht was vor dem Urknall war, also muss es Gott gewesen sein, und natürlich ist es genau der Gott aus der Bibel, ist doch klar!"
Oh, interessanterweise gibt es zumindest schon Hinweise auf ein Multiversum.
Worauf ich grundlegend hinaus wollte: Das ist auch die grundlegende Ansicht der Church.
Fass nochmal bitte zusammen: was genau? Einfach die Tatsache, dass man Dinge, die man nicht belegen/widerlegen kann so stehen lässt, weil es keinen Sinn macht, es zu versuchen?
Kurz: Agnostischer Atheismus bzw. Schwacher Atheismus.
Ich würde mich eher als starken Atheisten bezeichnen. Nicht wissen ist die eine Sache. Einen erfundenen Gott für wahrscheinlich halten eine andere. Wie gesagt: Am ehesten Freunde ich mich mit dem Deismus an. Deren Vorstellungen sind so abstrakt, dass sie noch im Rahmen des Wahrscheinlichen sein könnten. Wenn ich so drüber nachdenke verwundert es mich, dass es in dieser Unterscheidung nicht auftaucht.
Du missdefinierst das ganze:
Agnostiker halten einen Gott nicht für wahrscheinlich, sie tätigen keine Aussage über die Existenz. Es ist ihnen egal, auch wenn sie es nicht definitiv ausschließen.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Gott definieren Agnostiker als "Beide Seiten sind gleich wahrscheinlich", also völlige Neutralität.
Agnostische Atheisten verschieben die Neutralität etwas in Richtung "Gott gibt es nicht", ohne aber auch hier in den Dogmatismus zu rutschen.
Starker Atheismus ist Dogmatisch und faktisch das gleiche wie Theismus. Das finde ich idiotisch.
Du missverstehst mich. Ich sagte nicht, dass Agnostiker das eine oder andere für wahrscheinlich halten. Das war lediglich auf das Adjektiv "schwach" bezogen.
Ich habe gerade nochmal nachgesehen. Ich hab mich vertan. Wenn es nach der Unterscheidung nach Dawkins geht würde ich mich als de-facto Atheist bezeichnen.
Sorry. Ich ging davon aus er hätte den gnostischen Atheismus "absolut" genannt. Da hab ich mich geirrt.
De-Facto Atheist ist es bei mir auch.
Wie gesagt ging es mir nur darum zu vermitteln, dass die Church ihren Mitgliedern das komplette Spektrum des Agnostizismus offen hält.
Ist dir aufgefallen, dass wir uns eher über Atheismus als über Spiritualität unterhalten haben? 🤔 Selbst starker Atheismus schließt eigentlich nicht Spiritualität aus 😂😂😂 müssen beim nächsten Mal aufpassen, dass wir beim Thema bleiben.
Satan als Symbol
Der Baphomet ist das Symbol des modernen Satanismus. Satan die Bezeichnung für das innere Ich.
Und nein, es nichts spirituelles, es ist mehr eine gelebte Philosophie
Mir ist nichts menschliches fremd
Der Mensch möchte von Natur aus frei sein
ok, danke dir. Satanisten sind also spirituell angehauchte Agnostiker. Hat mit Satan selbst nix zu tun. So richtig?