Routinen und Neurotypische Menschen?
Ich habe eine Frage bzgl. Routinen, also was das bedeutet.
Ich persönlich bin nicht davon ausgegangen, dass ich sonderlich strenge Routinen habe, aber jetzt habe ich von einer Person etwas gehört und das finde ich doch sehr faszinierend.
Mein Tagesablauf ist folgendermaßen:
Entweder ich mache Home Office oder gehe auf die Arbeit, dort bleibe ich dann entweder bis Mittag oder fahre nach 16 Uhr nach Hause und arbeite dann entweder im HO weiter oder mache dann eigentlich nichts mehr. Meistens sitze ich dann nur auf der Couch und gucke mir zB Psychologievorlesungen an, oder Youtube, oder TrashTv, kuschle mit meinen Katzen und mache soweit nichts (?). Aufräumen "kann" ich erst am Wochenende. Für mich ist das schon sehr viel und ich bin meist ziemlich kaputt davon, es reicht mir also völlig.
So läuft jeder Tag ab, ok evtl gibt es mal einen Tag an dem ein Termin ist. Aber es gibt eigentlich keine großartigen Abweichungen und wenn dann sind die nicht spontan - und wenn dann habe ich mir das für mich sehr gut überlegt, von anderen etwas spontanes aufgedrückt zu bekommen geht für mich zb gar nicht, das würde mich komplett überfordern
Am Wochenende will ich ausschlafen und dann räume ich auf und putze die Wohnung. Ich dachte eigentlich nicht dass das eine starre Routine ist und dass das jeder so macht, weil wie soll man das sonst machen wenn es nicht immer gleich ist? Wie soll man sich das merken wenn es eine Abweichung gab und man somit dann alles durcheinander gebracht hat?
Es anders zu machen käme mir falsch vor und ich würde das ungern ändern wollen.
Jetzt habe ich von anderen Menschen erfahren, dass sie unter der Woche Dinge unternehmen, also so wirklich spontan etwas machen, ohne einen Nervenzusammenbruch zu bekommen weil der Ablauf der Woche/des Tages gestört wurde. Ich möchte meistens nicht nochmal vor die Türe wenn ich schon mal draußen war. Es ist auch schwer für mich das dann zu machen falls es nicht anders geht.
Wie können diese Leute das neben ihrer Arbeit vereinbaren und neben der Zeit, in der sie sich zu Hause von der Arbeit ausruhen müssen? Und wie geht das, dass die das einfach so machen können? Ich bräuchte mehrere Tage/Wochen mentale Vorbereitungszeit für einen anderen Ablauf und meist im Anschluss Erholung davon und vermutlich würde ich es als Zeitverschwendung von der Zeit betrachten in der ich mich hätte von der stressigen Arbeit erholen können. So stapelt man ja Aktion auf Aktion und hat nie Ruhe.
Also eigentlich will ich wissen was Routinen für neurotypische Menschen bedeutet. Eine Alltagsroutine. Wie ist es, wenn es nicht nach dieser Routine läuft, wie fühlt sich das an? Wie wichtig ist dir die Routine, hast du sowas überhaupt? Wie lange machst du deine Routine schon ohne Unterbrechung?
3 Antworten
Wie können diese Leute das neben ihrer Arbeit vereinbaren und neben der Zeit, in der sie sich zu Hause von der Arbeit ausruhen müssen? Und wie geht das, dass die das einfach so machen können?
Indem sie es gern machen.
Es gibt Menschen, denen Ruhe und fixe Erholungszeit wichtiger ist, als nach der Arbeit Menschen zu treffen. Bei anderen ist es umgekehrt. Es gibt sehr viele Leute, die ein enormes Bedürfnis nach sozialen Kontakten haben. Andere sind auch einfach etwas hyperaktiv und haben hunderte Idee, was sie noch tun könnten. Solche Menschen können gar nicht anders, als nach der Arbeit noch Dinge zu tun. Sie können oftmals nicht einfach nur herumsitzen und nichts tun.
Auf der anderen Seite dann die Menschen wie dich, die sich von jeder Aktivität (sei es Arbeit, Einkaufen oder sich mit Freunden treffen) Zeit für sich brauchen um sich physisch und psychisch davon zu erholen.
Das eine ist nicht besser als das andere. Das ist eben einfach von Person zu Person unterschiedlich. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich hat es mit dem Persönlichkeitstyp einer Person zu tun. Gewisse Menschen brauchen Routine, für andere ist es Gift. Da gehts aber weniger darum, wie gewisse Personen ihr Leben mit/ ohne Routine bewältigen als viel mehr darum, wonach eine Person intuitiv verlangt. Es ist keine Einstellungssache sondern vielmehr ein Persönlichkeitsmerkmal.
Mit hyperaktiv hab ich eher übermotiviert gemeint. Also eine Person, die hundert Dinge am Tag hat, die sie noch erledigen will. Solche Leute sitzen nicht gern herum.
Dann setzt du dich durch. Wenn du diese Routine brauchst um entspannt und auch produktiv bei der Arbeit zu sein, sollte man dir das nicht abgewöhnen. Natürlich muss man sehr starre fixe Routinen manchmal wegen der Familie oder einem Job abändern. Dann musst du halt deine Entspann-Phasen verschieben. Aber ganz verbieten lassen, solltest du es dir nicht.
Wie soll man sich das merken wenn es eine Abweichung gab und man somit dann alles durcheinander gebracht hat?
Gar nicht. Man akzeptiert in einem normalen Gehirn, dass es völlig egal ist, ob man jetzt drei Tage "zu früh" staub gewischt hat oder eben nicht.
Es entsteht eben KEIN Problem wenn man Dinge mal anders macht.
Nirgends sage ich dass ein Problem entsteht aber es fühlt sich halt einfach falsch an und als wäre alles durcheinander gegangen und meistens kann ich nach sowas Routinen nicht mehr aufrecht erhalten weil sie dann zusammengebrochen ist. Dann würde ich vermutlich gar nicht mehr Staubwischen weil ich nicht wüsste wann der nächste korrekte Zeitpunkt wäre und mich das überfordern würde.
nein mein Problem ist meine Behinderung aber du hast mir halt meine Frage immer noch nicht beantwortet.
"Also eigentlich will ich wissen was Routinen für neurotypische Menschen bedeutet. Eine Alltagsroutine. Wie ist es, wenn es nicht nach dieser Routine läuft, wie fühlt sich das an? Wie wichtig ist dir die Routine, hast du sowas überhaupt? Wie lange machst du deine Routine schon ohne Unterbrechung?"
Wenn du meine Antwort wirklich verstehen hättest wollen, dann hättest du gemerkt, dass ich deine Frage tatsächlich beantwortet habe.
aber wie läuft dann ein Tag für gewöhnlich ab? Es muss doch ein Grundmuster geben an dem man sich zumindest orientierst.
Niemand wacht doch ohne Plan von seinem Tag auf, es sei denn man ist schwer depressiv (das kenne ich auch, aber da hab ich vegetiert).
Ich mache auch jeden Tag ungefähr das selbe.
Ist doch viel energiesparender so, weil man nicht ständig entscheiden muss, was man als nächstes tun soll 🤪
Routine schützt nebenbei auch gegen Depressionen, weil man immer was zu tun hat und keine Löcher in die Wand starrt, weil man keinen Plan hat.
ich habe adhs, ich bin also hyperaktiv und kenne das nicht lol
Aber was macht man wenn von einem verlangt wird dass man das alles einfach so ändert obwohl man seine Routine eigentlich mag?