Römische Zahlen auf Uhren

3 Antworten

Mag alles bissel richtig sein, aber der Hauptgrund liegt in der harmonischen Gestaltung der Zifferblätter. Man hat auf der VIII dann das optische Gegengewicht IIII stehen, was im Allgemeinen als harmonischer angesehen wird. Außerdem hat man so auf jeder Zifferblatthälfte exakt 14 Zeichen, wenn man die 6 und die 12 auch durchtrennt. Und es sind 4 Zahlen mit Strichen, 4 Zahlen mit V und 4 Zahlen mit X. Sicher findet man noch mehr Gründe, aber grundsätzlich eben die ausgewogene Harmonie. Man findet die IIII auch meist nur auf kreisförmiger Stundenbeschriftung. Wenn alle Zahlen senkrecht stehen, sieht man oft die IV.

Weil die Zahl 4 (IIII) nicht nach der Subtraktionsregel umformiert wurde - ursprünglich wurden 4 gleiche Zeichen hintereinandergeschrieben (die summarische Verkürzung bei den Römern auf IV war die Ausnahme) - die konsequente Verkürzung auf IV wurde erst im Mittelalter Standard.

Sowieso entsprechen die heute in der Schule vermittelten römischen Ziffern nicht der alltäglichen Schreibweise im römischen Reich - zudem veränderte sich auch im Verlauf der Jahrhunderte im römischen Reich die Darstellungsweise.

Was heute in den Schulen vermittelt wird, ist mehr oder weniger eine nachträgliche Festlegung eines gewissen einheitlichen Standards, der so als feststehende, zwingende und unveränderliche Regel im römischen Reich nie existiert hat.

DisasterNetwork 
Fragesteller
 13.05.2015, 23:07

Aber die Uhren werden ja in der heutigen Zeit (also festgelegten Standards) gebaut, warum aber nimmt man trotzdem IIII?

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DerSchopenhauer  13.05.2015, 23:11
@DisasterNetwork

Im Uhrenhandwerk hat sich über Jahrhunderte die Schreibweise IIII erhalten = Tradition

Im Zimmerhandwerk hat sich für Abbundzeichen (Durchnumerierung und Kennzeichnung von Bauteilen) diese Schreibweise auch noch erhalten z. B. auch VIIII = 9, XIIII = 14...

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darkhouse  18.05.2015, 12:06

Und man hat die Kombination IV auch als Erkennungskürzel für die Gottheit Jupiter verwendet (IV entspricht JU). Da gab es natürlich keine trivialen Verwendungsgründe dafür.

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Weil der Uhrmacher-Azubi lieber Uhrmachermeister Güldenbergs Tochter beglückte anstatt in der Berufsschule römische Zahlen zu lernen.