Ringform Isomere Glucose?

2 Antworten

Der Grund liegt in der Bindungsgeometrie des anomeren C-Atoms, welches in der offenen Form eine Aldehydfunktionalität darstellt. Die Bindungen C=O, C-H und C-R liegen in einer Ebene. So kann das Sauerstoffatom an C-5 einmal von oben und ein anderes mal von unten das Carbonyl-C angreifen. Daraus resultiert dann einmal die alpha-Ringform und einmal die beta-Form.

In der Kettenform ist der erste Kohlenstoff C₁ in einer Aldehydgruppe. Die ist planar, kann also keine Steroisomeren bilden.

In der Ringform ist der C₁ aber vierbindig (Halbacetal) und unsymmetrisch substitu­iert, er kann also S- oder R-Konfiguration einnehmen. Das kann man auch so for­mu­lie­ren, daß die OH-Gruppe am C₁ auf derselben oder auf der anderen Seite des Rin­ges ste­hen kann wie die CH₂OH-Gruppe. Das sind also Stereoisomere mit ver­schie­de­nen Eigen­schaften (Schmelzpunkt, Kristallstruktur, Dichte, Löslichkeit, …).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik