Richtiger Umgang mit respektlosen Jugendlichen in Bus und Bahn?

4 Antworten

Versteh ich absolut und ehrlich gesagt, wäre ich zu ängstlich gewesen, um dieses provozierende asoziale Pack überhaupt anzusprechen, weil ich häusliche Gewalt und Gewalt in der Schule erlebt habe. Jede Form von Aggression löst bei mir eine Panik aus, die mich in eine Schock-Starre versetzt.

Von daher danke ich Dir für Deinen Mut, um sie überhaupt anzusprechen und auf Ihr abnormales Verhalten hinzuweisen.

Für mich wäre es kein Problem, wenn Du sie auch körperlich zurechtgewiesen hättest. Allerdings verstehe ich auch, dass Du Dich nicht mit Gewalt wehren willst und dazu weiß man ja auch nicht mehr, ob man in der nächsten Situation abgestochen wird, sobald man was sagt. Eine verbale Diskussion kann heute sehr schnell zu schwerwiegenden Folgen führen.

Also Hut ab für Deinen Mut und Deine Vorgehensweise. Vielleicht einfach beim nächsten Mal die Polizei und das Jugendamt hinzu holen.

Hypertron6 
Fragesteller
 22.04.2024, 01:02

Unrecht im öffentlichen Raum MUSS immer angesprochen werden. Das man sich das nicht immer traut, kann ich auch verstehen, man soll sich nicht selbst in Gefahr bringen.

Das war kein asoziales Pack, das waren Kids die ihre Grenzen austesten.

Damit haben wir den Knackpunkt:

Bei Asozialem Pack setzen wir uns lieber weg WEIL wir Angst hätten, abgestochen zu werden. Die haben ihre persönliche Grenze längst sehr hoch angesetzt. Dem 14-Jährigen der noch aussieht als wär er 9 Jahre alt würde vermutlich eine klassische Respektschelle noch weiterhelfen. Das lehne ich aber ab, auch wenn mein Impuls mir was anderes sagt.

Hier ist die richtige Strategie gefragt und die suche ich

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Ich87309  22.04.2024, 07:02
@Hypertron6

In meinen Augen hast Du absolut richtig gehandelt und ich wüsste selbst nicht, was Du für die Zukunft besser tun kannst.

Es gibt Kids, die wissen, wie man sich in der Öffentlichkeit verhält. Für mich war es scheinbar etwas mehr als nur die Überprüfung der eigenen Grenzen.

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"Normaler Zustand" in Bus und Bahn. Reden bringt da absolut nichts (hatt ich selber mal versucht). Im schlimmsten Fall: sich einfach woanders hinsetzen, ist die Bahn voll, die nächste nehmen, spart zumindest Nerven. Früher hatten sich noch ab und an die Straßenbahnführer eingemischt bzw. mal was gesagt, und sind dann einfach nicht mehr weiter gefahren, das macht heute aber keiner mehr. Betritt man die Bahn, sieht man junge Leute die die Füße auf den Sitzen haben, alles normal geworden. Und so sehen dann die Sitze auch aus..

Hypertron6 
Fragesteller
 22.04.2024, 01:26

Bahn fahren ist und bleibt ein Alptraum. Vieles muss man ignorieren, anderes wieder nicht. Wenn man persönlich angegangen wird, und sei es von 13 Jährigen mit einer Wasserpistole, ist das etwas was man ansprechen sollte - für mich eine Frage der persönlichen Integrität . Respekt will vermittelt werden, nur nach den richtigen Methoden suche ich

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Das ist der Gruppenaspekt oder die 'Idee', man könne nicht belangt werden. Bei mir war's vorgestern ein Mopedfahrer - pubertär - mit frisiertem extrem lauten Motor und der Absicht, damit möglichst viele Menschen zu belästigen.

Beim ersten mal ärgert man sich - Hauptstr., beim zweitenmal wird es mehr (Fußgängerzone) und dann noch eine Kurve und wieder zurück!

Die anderen - z.B. - älteren Menschen - sind dem ausgeliefert wenn sie nicht gleich offizielle Beamte herbeizitieren wollen was sie dann zudem noch Zeit kosten würde.

Also selbst was tun denn sobald der runter ist von seinem Lärmobjekt ist er 'verwundbar' also hinterher und ihm nach in die Hauseinfahrt. Ein paar passende Worte und er verschwand im Haus - dann war Ruhe.

Sind viele zusammen meinen sie auch, es gäbe keine Konsequenzen - irren sich da bei mir jedoch regelmäßig. Man kann da recht viel bewirken - muss halt verbal durchgreifen.

Vor allem Lärm geht garnicht - und übrigens auch nicht von pubertierenden Möchtegernexperten die Extremwetterkönig spielen wollen...

Würde meine Strategie 'Motivation zur Selbstbeobachtung' nennen. Gibt dabei häufiger das Phänomen, dass sie sich dann gegenseitig verantwortlich machen bzw. jeder optimal dastehen will - also bei mir funktioniert das.

Einfacher gesagt: Nach dem Sinn der jeweiligen Aktion fragen - ein wenig psychologisch kommunizieren - bei mir funktioniert's...

Hypertron6 
Fragesteller
 22.04.2024, 01:28

Genau das hab ich versucht - und mich dabei vermutlich angehört wie meine Lehrer früher, nur lauter. Gewirkt hat es nicht. Gibt's zwischen dem und der Faust noch ein Mittelding ?

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antiaes  22.04.2024, 01:42
@Hypertron6

Muss es geben sonst bekommt man nochmehr Wut über verschwendete Zeit und Geld. Vermute, mein 'Fehler' ist dass ich mich nicht beleidigen lasse - Worte treffen mich nur wenn sie von wertvollen Menschen stammen die ich gut kenne.

Also selbst ein paar Beleidigungen austeilen - ich mach mich doch nicht schmutzig... ;)

Für mich ist es (im Geist) wie ein Spiel - wie gewinne ich ohne in zusätzliche Konfrontationen verwickelt zu werden. Habe mit meiner wertvollen Zeit wirklich anderes zu tun... (Am Ende darf man sich auch noch selbst belohnen weil man eben nicht 'runtergezogen wurde in einen dann anhaltenden Konflikt - wie gesagt Zeit und Geld sind es nicht wert...).

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Ich verstehe absolut wie du dich fühlst, obwohl ich wohl noch zur von dir erwähnten Altersgruppe gehöre. Ich Versuche mich von diesen Menschen aber gedanklich wie physisch zu distanzieren.

Was genau du machen kannst, da bin ich mir leider nicht sicher; ich Frage mich oft woher denn diese Respektlosigkeit kommt und der unermüdliche glaube derer daran, dass es keine Konsequenzen seitens ener höherer Autorität gibt (die es natürlich dann doch früher oder später geben wird, spätestens spiegelt sich das im (nicht-)Berufsleben wieder). Womöglich sind sogar die vorherigen Generationen irgendwie schuld daran wobei ich den Haken bzw den genauen Fehler einfach nicht finden kann.

Ich wäre wohl in einer noch hilfloseren Position als du, wäre ich in gegebener Situation.

Der beste Rat den ich dir geben kann

1. Setz dich weg oder

2. Nimm selber eine Wasserpistole mit

Keines von beiden wäre für mich realistisch, da ich leider dazu neige entweder in tränen auszubrechen oder laut werde (was nichts bringt)

Da ich ebenfalls das Problem mit Gewalt-denken vs. Gewalt-Verwirklichung habe (und ich eigentlich auf Recht und Gerechtigkeit baue und sehr Harmonie-liebend bin) wüsste ich nicht was ich tun sollte außer mich ebenfalls von einer Gruppe Menschen zu umgeben.

Mit denen ist auch nicht zu diskutieren, Spar dir da deinen Atem und deine Zeit weil die haben keine Ahnung was die hälfte der Worte bedeutet die du angegeben hast.

Hoffe das hilft zumindest irgendwie ein bisschen.

LG Toby