Rettungssanitäter Bewerbung?

4 Antworten

Von Experte iwaniwanowitsch bestätigt

Der Rettungssanitäter stellt in Deutschland keine Berufsausbildung im rechtlichen Sinne dar sondern ist eine Qualifikation im Rettungsdienst, welche nach den Rettungsdienstgesetzen (RDG) der Bundesländer zur Wahrnehmung von bestimmten Aufgaben im Rettungsdienst berechtigt. Dies ist in allen Bundesländern zweite Person (Assistenzperson des höherqualifizierten Notfallsanitäters) und zugleich auch Fahrer des Rettungswagens in der Notfallrettung und die eigenverantwortliche Betreuung von Patientinnen und Patienten, welche keine akuten Notfallpatienten sind aber eine medizinisch- fachliche Betreuung benötigen im qualifizierten Krankentransport auf Krankentransportwagen. In wenigen Bundesländern, darf der Rettungssanitäter auch noch das Notarzteinsatzfahrzeug als "Fahrer" besetzen, teilweise jedoch nur dann, wenn er über eine mindestens zweijährige Berufserfahrung in der Notfallrettung auf Rettungswagen verfügt.

Die Qualifikation umfasst insgesamt mindestens 520 Stunden und ist gegliedert in mindestens 160 Stunden Rettungssanitäter- Grundlehrgang der in der Regel mit einer Prüfung zum Rettungshelfer abschließt, 160 Stunden Krankenhauspraktikum (Aufteilung meist in 80 Stunden Anästhesie/OP und 80 Stunden Notfallaufnahme oder intensivmedizinische Station), 160 Stunden Praktikum im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache und mindestens 40 Stunden Rettungssanitäter- Abschlusslehrgang mit schriftlicher, mündlicher und praktischer Abschlussprüfung. Seit 2019 existiert eine neue Aufteilung in 240 Stunden Lehrgang, 80 Stunden in einer geeigneten Einrichtung der Patientenversorgung, 160 Stunden Praktikum im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache und 40 Stunden Abschlusslehrgang. Diese, muss jedoch auf Landesebene umgesetzt werden, was meines Wissens nach bislang noch nicht alle Bundesländer getan haben. Da es sich wie eingangs erwähnt nicht um eine Berufsausbildung im rechtlichen Sinne handelt, gibt es auch keine klassischen Ausbildungsverhältnisse mit einem Ausbildungsvertrag. Der gängige Weg zum Rettungssanitäter ist, dass man sich eigenständig an einer Rettungsdienstschule zum Grundlehrgang anmeldet, diesen absolviert, danach die erforderlichen Praktika durchläuft und sich danach wiederum eigenständig an einer Rettungsdienstschule zum Abschlusslehrgang anmeldet. Die Qualifikation wird in diesem Fall als Selbstzahler erworben, d.h. man bezahlt für die erforderlichen Lehrgänge an der Rettungsdienstschule. Ein anderer Weg wäre der über ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) im Rettungsdienst. In diesem Fall, wird einem in aller Regel zu Beginn des FSJ die Qualifikation zum Rettungssanitäter finanziert, dafür, arbeitet man aber dann die restliche Dauer des FSJ in Vollzeit und erhält anstelle einer richtigen Vergütung dafür lediglich ein "Taschengeld" in Höhe von circa 500€ monatlich.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Rettungssanitäter

Rettungssanitäter (in Deutschland abgekürzt RettSan bzw. RS) sind für den Rettungsdienst und Krankentransport ausgebildete Personen. In der Ausbildung werden die Grundlagen der Notfallmedizin und Techniken der Rettung schwer verletzter oder erkrankter Personen erlernt.

Die Ausbildung zum Rettungssanitäter ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterschiedlich definiert.

Der Volksmund nennt häufig jegliches nichtärztliches Rettungsfachpersonal Rettungssanitäter.

Die Ausbildung richtet sich nach den „Grundsätze[n] zur Ausbildung des Personals im Rettungsdienst“ des Bund-Länderausschusses „Rettungswesen“ vom 20. September 1977,[1] ist in den meisten Bundesländern gesetzlich geregelt, nicht jedoch durch ein Bundesgesetz.[2] Sie umfasst mindestens 520 Stunden und gliedert sich in vier Teile:

  • Zuerst werden mindestens 160 Stunden theoretische Grundlagen (der Lehrgang wird in manchen Bundesländern auch als „Rettungs(dienst)helfer“-Kurs bezeichnet) gelernt. Die behandelten Inhalte umfassen Basiswissen zur Anatomie und Physiologie, allgemeine Inhalte und Maßnahmen der Notfallmedizin (Reanimation, Atemwegsmanagement, Grundlagen der Medikamentengabe etc.), spezielle Notfallkenntnisse zu wichtigen Fachgebieten (Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie, Psychiatrie, Pädiatrie etc.), weitere Themen zur Struktur des Rettungsdienstes sowie rechtliche und technische Inhalte. Praktische Übungen der Notfalltechniken sind ebenfalls ein integraler Bestandteil der Ausbildung.
  • Weitere 160 Stunden entfallen auf ein klinisches Praktikum in den Bereichen Notfallambulanz, Intensivstation und Anästhesie, in denen weitere medizinische Maßnahmen wie Vorbereiten einer Infusion, Assistenz bei der Intubation, Umgang mit Medikamenten, Patientenüberwachung, (klinische) Patientendokumentation etc. vermittelt werden.
  • Ebenso erfolgt ein 160-stündiges Praktikum auf einer Rettungswache, meist einer anerkannten Lehrrettungswache mit vorgeschriebenen Praktikantenschichten und der dazugehörigen Dokumentation auf Krankentransportwagen (KTW), Rettungswagen (RTW) oder Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF).
  • Als letzter Teil der Ausbildung folgt ein Abschlusslehrgang im Umfang von mindestens 40 Stunden mit abschließender Prüfung mit schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen.
  • Rheinland-Pfalz: Seit dem 1. Juni 2020 gilt eine neue Verordnung: Die Dauer des theoretischen Blocks zu Beginn der Ausbildung wird um 80 Stunden auf 240 Stunden erhöht, während die Dauer des Klinikpraktikums um 80 Stunden auf 80 Stunden reduziert wird. Es gelten Übergangsvorschriften für bereits begonnene Ausbildungen.[3]

Ausbildungsziel: Allgemein soll die Ausbildung dazu befähigen, in der Notfallrettung als Fahrer eines Rettungswagens eingesetzt zu werden (Erwerb der dafür zunehmend erforderlichen Fahrerlaubnis der Klasse C1 ist nicht Bestandteil der Ausbildung) und dem höherqualifizierten Notfallsanitäter oder Rettungsassistenten bei der Versorgung von Notfallpatienten zu assistieren (zum Beispiel

  • Vorbereitung und Assistenz bei der Intubation,
  • Ableiten eines EKGs,
  • Blutdruck und Blutzuckermessung,
  • Vorbereiten von Medikamenten und Infusionen),
  • bis zum Eintreffen eines Notfallsanitäters, Rettungsassistenten oder Notarztes
  • selbst lebensrettende Maßnahmen durchzuführen (zum Beispiel
  • Freimachen und Freihalten der Atemwege,
  • Reanimation einschließlich Defibrillation mit halbautomatischen Defibrillatoren, Lagerung,
  • Sauerstoffgabe,
  • Stillen bedrohlicher Blutungen) und
  • Patienten, die keine Notfallpatienten sind, aber dennoch einer Betreuung bedürfen, im qualifizierten Krankentransport eigenständig zu betreuen.

In manchen Bundesländern können Rettungssanitäter gemäß dem Landesrettungsdienstgesetz auch noch als Fahrer von Notarzteinsatzfahrzeugen eingesetzt werden, teilweise jedoch nur Rettungssanitäter, die über eine gewisse Berufserfahrung auf dem Rettungswagen verfügen.

Rettungssanitäter werden von Hilfsorganisationen und an privaten Rettungsdienstschulen ausgebildet.

In Nordrhein-Westfalen besteht die Möglichkeit, einen verkürzten RS-Lehrgang zu besuchen, der auf dem „Rettungshelfer NRW“ aufbaut.

Kosten:

die Lehrgänge sind oftmals kostenpflichtig,

für die Gesamtausbildung ist mit Kosten von circa 1500 bis 2000 Euro zu rechnen.

Teilweise bekommen Absolventen eines freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) die Ausbildung zum Rettungssanitäter finanziert und sind im Gegenzug für die restliche FSJ Zeit (Gesamtdauer 12 Monate) gegen ein Taschengeld für die Hilfsorganisation im Rettungsdienst tätig.

Seltener bekommen ehrenamtliche Helfer die Ausbildung finanziert, meist durchlaufen diese aber eine organisationsintern geregelte und deutlich kürzere Qualifizierung.

Jeder Träger (Feuerwehr, Landkreis) oder Leistungserbringer (private) stellt RS ein. Bewerben kannst du dich dort natürlich nur, wenn du über die Qualifikation verfügst. Diese zu erlangen, liegt in deiner Zuständigkeit. Ein Ausbildungsverhältnis im herkömmlichen Sinne wie bei Ausbildungsberufen wirst du nicht bekommen. Es gibt andere Wege: über ein FSJ, im Ehrenamt, als Selbstzahler.

Was ist mit:

Gibt es mehrere Jobstellen? oder einen bestimmten Unterschied?

gemeint?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Speedgamer201 
Fragesteller
 13.10.2022, 15:36

Unterschiede zwischen Johanniter, Malteser und dem bay. Roten Kreuz

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iwaniwanowitsch  13.10.2022, 16:01
@Speedgamer201

Da das private Wirtschaft ist, kann da jeder Arbeitgeber eigene Verträge anbieten. Oder worauf willst du hinaus?

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Speedgamer201 
Fragesteller
 13.10.2022, 16:02
@iwaniwanowitsch

Wo ich die Ausbildung machen kamm, welcher Arbeitgeber am attraktivsten ist, wo man besser verdient

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iwaniwanowitsch  13.10.2022, 17:17
@Speedgamer201
Wo ich die Ausbildung machen kamm,

Auf Rettungsdienstschulen in privater Trägerschaft oder der einer Hilfsorganisationen oder auch einer Feuerwehr. Die Praktika leistet du in Krankenhäusern und auf Rettungswachen ab. Je nachdem, ob du die Ausbildung selber organisiert und finanziert oder das in einem der o.g. Dienstverhältnisse machst, musst du doch selber um die Praktika kümmern oder sie werden für dich organisiert.

welcher Arbeitgeber am attraktivsten ist,

Da "attraktiv" subjektiv ist, Kaninchen dir nur meine persönliche Einschätzung abgeben: auf keinen Fall private, sondern nur öffentlicher Dienst. Da du aber anscheinend aus Bayern kommst, wo der Rettungsdienst nahezu voll in der Hand des BRK ist, wird das mit dem öD schwierig.

wo man besser verdient

Wie gesagt: in der Privatwirtschaft "von...bis". Von Billigheimern, über Tariflöhner oder sogar übertafliche zahlenden ist alles dabei, du musst immer den Einzelfall betrachten. Im öD bekommt man als RS die Entgeldgruppe EG4. Kannst ja in den Gehaltsrechnern im Internet mal deinen Lohn ausrechnen.

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Die Ausbildung zum RS erkauft man sich meist direkt bei einer Rettungsdienstschule.

Dort ist ehr weniger mit bewerben.