Reifendruck für Motorräder?

4 Antworten

Also, der Reifendruck ist nicht vom Reifen und nicht vom Motorrad abhängig, sondern von der Kombination aus beidem. Das Gewicht des Motorrades und die Geometrie sind dafür entscheidend. Die verwendbaren Reifen und die dazugehörigen Drücke gibt der Motorradhersteller in sogenannten Reifenfreigaben bekannt.Wie schon die meisten geschrieben haben, erwärmt sich ein Reifen bei zu geringen Druck und bei zu hohem Druck verliert der Reifen schnell an Haftung, weil er zu sehr auf Unebenheiten springt. Experten nutzen einen unterschiedlichen Druck zur Optimierung; so kann man bei kaltem Wetter ruhig mal 0,1 bar weniger fahren, damit er schneller warm wird. Wenn er dann warm ist, baut sich auch der Druck auf und ist dann im optimalen Bereich. Wichtiger allerdings und sicherheitsrelevanter ist die Reifentemperatur. Die entscheidet viel mehr über die Haftung und damit die Sicherheit. Ich habe mir jetzt den TyreBoy zugelegt, der mir immer die Temperatur anzeigt und wenn ich will auch den Druck, der auch noch überwacht wird. Ich fahre jedenfalls nicht mehr ohne.

nach meiner erfahrung ist ein höherer druck immer sicherer, weil bei zu niedrigem druck der reifen in hoher schräglage schnell rutscht. der höhere druck führt jedoch dazu, dass sich die mittelrille schneller abfährt, du also weniger kilometer mit dem reifen schaffst.

zum bt45: ich würde die bridgestone-empfehlungen nehmen. sehr gute erfahrungen habe ich mit 2,5 vorn und 2,7 hinten gemacht (aber nicht auf einer 125er, die ja noch ziemlich leicht ist).

meine erfahrungen zusammengefasst: höherer luftdruck bietet höhere haftung im grenzbereich der reifenflanke bei schräglage (das ist eine sehr kritische fahrsituation). dem steht ein höherer verschleiss gegenüber.

allerdings ist der reifendruck relativ unbedeutend, wenn du wenig schräglage fährst.

annokrat

Effigies  01.06.2014, 15:43

Das klappt aber nur bedingt. Hoher Reifendruck heißt, daß der Reifen wenig walkt, also sich auch wenig erwärmt. Wenn Du einen Sportreifen so fährst erlebst Du in Schräglager ne böse Überraschung. Da ist dann nämlich keine Haftung mehr.

0
Wie soll ich meine Reifen jetzt aufpumpen? nach Reifen oder nach Fahrzeug?

Eigentlich logisch wenn man mal drüber nach denkt. Selbstverständlich BEIDES.

Der Reifenhersteller macht Angaben zu seinen Reifen weil er weis wie die Funktionieren, aber er kann nicht hellsehen. Er weis ned wie schwer Dein Mopped ist, wie die Achslastverteilung ist, Was Du geladen hast. Wier du fährst. Wenn Du ein Mopped mit ner total asymetrischen Radlast hast kannste ned beide Reifen gleich aufpumpen. Klar oder?

Die Angabe des Reifenherstellers ist also nur ein grober Richtwert der dann an das Mopped angepasst werden muß.

Der Reifendruck von Motorradreifen richtet sich grundsätzlich nach dem Fahrzeug. Ich weiß nicht, ob es so irgendwo geschrieben steht, aber anders macht es keinen Sinn.

Der Reifendruck muss bei vielen Motorrädern laut Handbuch und Herstellervorschrift an den Beladungszustand angepasst sein. Und der Reifenhersteller kann ja nicht wissen, auf welcher Maschine mit welchem Gewicht und mit welcher Beladung der Reifen genutzt wird, denn der Reifen wird ja nicht nur für ein bestimmtes Motorradmodell gemacht. Es gibt jedoch immer solche und solche Maschinen. Bei meiner CBR1100XX wird z.B. laut Handbuch für alle Beladungszustände ein Reifendruck von 2,9 bar vorne und hinten angegeben. Und daran halte ich mich auch. Wenn ich jedoch mit Sozius und Gepäck fahre, dann gebe ich hinten trotzdem etwas mehr Druck drauf.

Der Reifendruck bei Motorrädern ist sowieso eine Wissenschaft für sich. Je mehr du den Reifen aufpumpst, desto härter wird er. Das heißt er verschleißt nicht so schnell und du kannst ihn länger drauf lassen. Allerdings neigt er dann auch dazu, bei großen Schräglagen schneller wegzurutschen. Fährt man mit weniger Reifendruck, wird der Reifen weicher. Dadurch klebt er besser auf der Straße und man hat bei großer Schräglage etwas mehr Grip. Jedoch verschleißt er dadurch auch schneller.

Als ich mit meinem Bike z.B. mal Wheelies geübt habe, habe ich nur sehr wenig Druck auf den Hinterreifen gegeben. Dadurch hat der Reifen mehr Aufstandsfläche und die Maschine lässt sich auf dem Hinterrad einfacher und ruhiger halten.

Man kann das Fahrverhalten des Motorrads durch den Reifendruck als durchaus sehr stark beeinflussen. Für den Normalgebrauch solltest du dich aber an das halten, was im Handbuch des Bikes steht.