Rechtfertigung - Nächstenliebe Zusammenhang?

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Das Wort ''Rechtfertigung'' ist ein juristischer Begriff und bedeutet, ''für gerecht halten''. Es kann auch nicht anders sein (wenn es so ist) weil kein Mensch vor Gott und von Natur aus gerecht ist, oder jemals aus eigener Anstrengung werden könnte (Römer 3,10). Der Mensch muss also von jemandem dazu erklärt werden, der das darf, kann und will. Gott darf, weil er der Schöpfer ist, und Gott kann, weil Jesus Christus das Werk der Vergebung der Sünden am Kreuz vollbrachte, und Gott will, weil ER gnädig und barmherzig ist.

Paulus schreibt in Römer 3, 22-24: ''Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist''. Der zweite Aspekt der Rechtfertigung ist der Glaube (Römer 5,1). Das hat etwas mit Vertrauen zu tun, daß Gott einem tatsächlich die Sünden (die einem von oben aus bewusst geworden sind) gemäß dem Wort Gottes in der Bibel und der freien Gnade Gottes vergibt.

Wie beweist man sich selbst, anderen und Gott, daß man glaubt? Indem man sich nach guten Werken ausstreckt und eben nicht nur in Gedanken und theoretisch glaubt, sowie meint durch Reden auch das Handeln ersetzen zu können (Jakobus 2, 14-17). Der Glaube ist zwar unsichtbar, aber das soll nicht so bleiben. Darum soll er durch die guten Taten und Werke sichtbar werden. Und wer ein Kind Gottes ist, der wird durch den Geist Gottes nachhaltig auch zu diesen Taten geführt (Römer 8,14). Und das hat auch mit Nächstenliebe zu tun. Alles Gute.

Röm. 3,23-24: sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.

Röm. 3,28: So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Joh. 8,51: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.

Mt. 22,37-40: Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Mit diesen Bibelstellen lässt sich der Zusammenhang darstellen, finde ich.

http://www.bibleserver.com/start/LUT

Zunächst einmal ist es Gottes große Liebe und Gnade, dass wir gerechtfertigt werden, wenn wir Jesus Christus im Glauben annehmen: http://www.gotquestions.org/deutsch/Rechtfertigung.html

Die Rechtfertigung hat etwas mit einer Entschuldigung zu tun, bei der man bestimmte Taten und/oder Worte zu rechtfertigen, zu begründen versucht.

Dies hat mit der Nächstenliebe ertsmal wenig zu tun.

Bezieht man den Begriff der Rechtfertigung auf die religiöse Frage, wie die Beziehung zwischen Gott und Mensch, welche durch die Sünde des Menschen belastet ist, wieder bereinigt, wieder versöhnt, wieder gerechtfertigt werden kann, dann geht diese Bereinigung über die Nächstenliebe, welche man aktiv im Leben ausleben soll, vonstatten.

Doch dieser Punkt birgt auch eine gewisse Gefahr: Durch eine ausschließlich gelebte Nächstenliebe kann die eigene Person vergessen werden, die Liebe zum eigenen Ich außen vor gelassen werden, weil der Fokus zu sehr auf den Nächsten gerichtet ist.

Es heißt nicht umsonst: Lerne erstmal Dich selbst aufrichtig zu lieben und zu ehren, dann erst kannst Du wahrhaftig andere lieben und ehren. Alles andere ist Trugschluß, Selbstbetrug, Selbst-Beweihräucherung etc.

Gruß Fantho

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke, dass Rechtfertigung im theologischen Sinne (siehe Wiki) eine Voraussetzung für das Erbringen von Nächstenliebe ist.

Ich hoffe, dass dir das ein wenig weiterhilft.