Radioaktivität bei Medizin?

4 Antworten

Zunächst einmal handelt es sich ja bei Radioaktivität um die Strahlung, die beim Zerfallen von Atomkernen entsteht. Daher ist Röntgenstrahlung keine radioaktive Strahlung. Manchmal wird sie in diesem Kontext trotzdem dazu behandelt, aber vielleicht sollst du das auch nicht (frag lieber noch einmal den Lehrer). CT (Computertomographie) ist ein Verfahren, um durch Röntgenstrahlen Schnittbilder zu erzeugen, die dann deutlich mehr Informationen bieten als ein einfaches Röntgenbild. MRT hat ebenfalls nichts mit Radioaktivität oder Röntgenstrahlen zu tun. Die Kontrastmittel für diese Verfahren haben meist auch nichts mit Radioaktivität zu tun (Bariumsulfat, Gadolinium-Verbindungen).

So...was hat nun aber mit Radioaktivität zu tun. Die Szintigrafie ist z.B. ein Verfahren, bei dem man jemandem radioaktiv markierte Stoffe verabreicht, die dann auf bestimmte Weise im Körper herumwandern und evtl. umgesetzt werden. Wenn diese zerfallen, kann man das messen und so Informationen über Körperprozesse erhalten. Auch der sog. Radiojodtest funktioniert ähnlich. Sehr bekannt ist natürlich auch die Strahlentherapie bei Krebserkrankungen. Dabei werden tatsächlich Gamma-Strahlen verwendet (externe Strahlentherapie) oder radioaktive Isotope in das Tumorgewebe eingebracht (interne Strahlentherapie). Dann gibt es noch die Möglichkeit radioaktiven Kohlenstoff oder Wasserstoff als Markierungen an normalen Molekülen (Tracer) zu verwenden, um zu schauen wie diese im Körper verstoffwechselt werden. Das sind eigentlich die drei wichtigsten (tatsächlich im physikalischen Sinne) Radioaktivitäts-Verfahren in der Medizin. Zu diesen findet man natürlich genug Informationen im Internet, vor allem auch für Schüler.


beamer05  16.03.2017, 18:24

Sehr bekannt ist natürlich auch die Strahlentherapie bei
Krebserkrankungen. Dabei werden tatsächlich Gamma-Strahlen verwendet (externe Strahlentherapie)

Hier muss ich leider widersprechen!

Gammastrahlung wird bei der perkutanen ("externen") Strahlentherapie in D praktisch nicht mehr angewendet (na gut, im Gammaknife noch - aber das ist ein Exot)

Vielmehr wird die benutzte ionisierende Strahlung (ultraharte Röntgenstrahlung - oder, wenn dir das lieber ist, energiereiche Photonen sowie Elektronenstrahlung) in Linearbeschleunigern hergestellt.

Das vor Jahrzehnten verbreitete Kobalt (Gammastrahlung) ist aus guten Gründen fast völlig verdrängt (Es gibt noch wenige Altgeräte, überwiegend zu Meß- und Forschungszwecken)

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ChePhyMa  16.03.2017, 18:33
@beamer05

Vielen Dank für die Korrektur! Ich bin kein Experte auf dem Gebiet der Nuklearmedizin und wusste daher nicht, dass diese Methode bereits veraltet ist. Ich denke, dass man sie trotzdem erwähnen könnte, da sie wirklich mit "klassischer" Radioaktivität zu tun hat. Solange man erwähnt, dass es heute modernere und schonendere Methoden gibt.

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- Röntgendiagnostik und Szintigraphie
- einige Kontrastmittel
- Computertomographie
- Nuklearmedizin (Strahlentherapie)
- Radiojodtherapie (Schilddrüsenbehandlung)
- Positronen-Emissions-Tomografie (PED)
- Radiosynoviorthese

mehr gibt's glaube ich nicht.

Bestrahlung für Krebspatienten fällt mir spontan noch ein

Computertomographie, Kernspintomographie (MRT), Nuklearmedizin


SelfEnergy  16.03.2017, 11:21

Die Kernspintomographie hat nichts mit Radioaktivität zu tun, der Rest stimmt allerdings ;)

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