Psychologin ruft ohne mein Wissen meine Eltern an, was tun?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

ich verstehe Deine Aufregung und Deine Gefühle sehr gut. Die Therapeutin hätte Dich auf jeden Fall informieren müssen dass sie von Zeit zu Zeit (oder so) Deine Eltern anruft, um ein Elterngespräch bittet oder ähliches.

Ein Elterngespräch wird auch der Grund für den Anruf sein.

Du musst jedoch nicht befürchten, dass Deine Therapeutin Deinen Eltern oder Deiner Mutter erzählt was Du zu ihr in der Therapie sagst (Schweigepflicht), sie wird Deine Eltern/Mutter fragen wie sie daheim mit Dir klar kommen, welche Probleme es daheim gibt und wohl auch die Vergangenheit besprechen, angefangen von den ersten Entwicklungsschritten wie Sauberkeit, erste Schritte, erste Worte, Einschulung etc. Sowas sollte jedoch nicht am Telefon stattfinden sondern in der Praxis.

Bei der Therapiebewilligung für Dich wurden von der Kasse auch eine gewisse Anzahl an Elterngesprächsstunden bewilligt.

Was mir bei der Sache nicht gefällt ist, dass rechtlich beide Elternteile vor einer Therapie unterschreiben müssen, Sorgerecht, nicht nur die Mutter.

Du kannst und solltest Deine Therapeutin darauf ansprechen, ihr sagen wie Du Dich fühlst - sollte es so nicht zu klären sein und das Vertrauen dahin hast Du das recht die Therapie abzubrechen.

Dies muss der Krankenkasse mitgeteilt werden und Du bekommst dann für einige Zeit keine neue Therapie bezahlt.

War Deine Mutter den vorher noch zu keinem Gespräch bei der Therapeutin? Wurde Dir wirklich nicht gesagt, dass sie Deine Eltern anruft? Sowas geht nicht. Das stört mich an der Sache.

blablabla375 
Fragesteller
 17.08.2015, 23:11

Doch, Mama war im Februar nach ewigen Diskussionen zwischen der Therapeutin und mir einmal bei einem Gespräch dabei. Und die Therapeutin hat mir vor zwei Monaten oder so mal gesagt, dass sie meine Mama schon gerne nochmal da hätte, aber ich hab das direkt abgelehnt und dann war das auch nie wieder ein Gesprächsthema... Bis sie heute angerufen hat...

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Kerze69  17.08.2015, 23:17
@blablabla375

damit hat sie gegen Deine eindeutigen Wunsch gehandelt.

Damit wäre mein Vertrauen dahin, ganz ehrlich.

Eventuell kannst Du in Erfahrung bringen wie viele Therapiestunden Dir bewilligt wurden, ob die Therapie bald beendet ist oder noch länger geht.

und dann entscheiden ob Du überhaupt ncoh mal hingehst.

Ich würde der Therapeutin sagen, dass Dein Vertrauen in sie hin ist und Du so nicht weiter mit ihr arbeiten kannst.

Das ist ja ne komische Type... da fällt mir nichts mehr ein.

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Hallo blablabla375,

in erster Linie bewundere ich deinen Mut, dass du schon mit so jungen Jahren an dir arbeiten möchtest. Bei vielen Menschen ist ja die Psychotherapie bzw. der Beruf eines Psychologen/einer Psycholgin verpöhnt, obwohl diese Arbeit meiner Meinung nach neumordern als Persönlichkeitstuning bezeichnen könnte.

Ich schließe mich einigen Meinungen meiner Vorbeantworter an und möchte jedoch auch meine persönliche Kompetenzgrenze aufzeigen.

Ich kann dich aus persönlicher Sicht sehr gut verstehen und natürlich auch dieses Gefühl des Hintergehens nachempfinden. Ich würde mich in deiner Situation genauso fühlen. Immerhin bist du auf dem Weg erwachsen zu werden und bist in der Phase der Abnabelung von den Eltern.

Inwieweit man das rechtlich beutreilen kann/muss, dass die Psychologin ohne dein Wissen Kontakt mit deinen Eltern aufnimmt. Da spielt sicherlich das Nichtvorhandensein der Volljährigkeit eine Rolle. Aber im großen und ganzen solltest du definitiv das Gespräch mit deiner Psychologin suchen, um deine Gefühle, Ängste und Bedenken mitzuteilen. Kein Bock drauf zu haben, ist kein wichtiger Anlass. ;) Da du dich im Prozess des Erwachsenwerdens befindest, ist es enorm wichtig, dass du vor deiner Psychologin deinen Standpunkt klar machst und das alles nur in Absprache mit dir zu erfolgen hat. Denn immerhin geht es um dich und du gibst die Richtung vor. Aber es sei noch einmal gesagt, inwieweit die Eltern bei unter 18jährigen Personen in eine Psychotherapie involviert werden bzw. werden müssen/können, kann ich dir leider nicht sagen.

Was die Fragen rund um die Schwangerschaft deiner Mutter, deine Geburt und die ersten Jahre deiner Lebensphase angehen, kann ich dir sagen, dass diese Kenntnisse, soweit deine Mutter dabei total ehrlich ist, für deine Psychologin enorm wichtig sind. Es gibt genügend Fachliteratur dazu, dass bereits Ungeborene zwischenmenschliche Beziehungen zur Mutter aufbauen, zur/zum Zwillingsschwester/-bruder und genau registrieren bzw. fühlen ob sie bespw. gewollt waren/sind oder ob es zwischen den Eltern während der Schwangerschaft oft Streit gab. Diese Fragen deiner Psychologin könnten also wichtige Anhaltspunkte bringen, deine Psychotherapie effektiver zu gestalten und es eröffnet sich für sie der Werdegang deiner frühestkindlichen Erfahrungen, an die wir uns meist nicht bewusst erinnern können. Lediglich der Körper kann Signale aufgrund des Unterbewusstseins senden und meist sind dies negative.

Ob das nun ein Vertrauensbruch für dich ist, musst du mit deiner Psychologin aufjedenfall besprechen, wie ich bereits sagte. Ob das rechtlich verfolgt werden kann und dies eine Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht darstellt, kann ich dir leider nicht beantworten. Vielleicht findet sich hier noch jemand, der da genauer bescheid weiß.

Das Gespräch, zusammen mit deiner Mutter zu führen, finde ich nicht schlecht. Ich kann mir aber vorstellen, dassdir das sehr unangenehm ist und du vielleicht auch Wut in dir verpührst. Aber denk einfach daran, dass deine Mutter mit der Beantwortung der Fragen der Psychologin langfristig helfen kann. Und wenn deine Mutter von der Schwangerschaft erzählt, dass sie sehr viel Stress hatte o. ä., dann hilft das der Psychologin das Umfeld, welches das Ungeborene/Geborene unweigerlich vollständig ausgeliefert ist/war, viel besser zu verstehen. Es hilft dir also und du kannst somit verstehen, dass es dir helfen könnte.

Und denke bitte daran, dass es keine perfekten Eltern gibt und sie in ihrer Situation immer nur nach ihrem besten Wissen und Gewissen gehandelt haben.

Ich hoffe, dass ich dir ein wenig die Wut und den Ärger genommen habe und du weiter an dir arbeiten kannst. Dafür wünsche ich dir weoterhin viel Kraft und vor allem Mut.

Viele Grüße

Sie hat die ärztliche Schweigepflicht missbraucht würde ich dazu sagen. (Könntest sie dafür anzeigen denke ich mal, aber das wirst du ja sicherlich nicht tun.)

Einem Arzt sollte man vertrauen können und wenn das nicht der Fall ist würde ich zu einem anderen Psychologen wechseln.

Sprich mit deiner Therapeutin darüber. Es kann schon Gründe geben, warum Therapeuten von Jugendlichen sich mit den Eltern in Verbindung setzen wollen, aber das darf niemals hinter dem Rücken der Klienten/Patienten geschehen, sondern muss vorher besprochen werden.

Ich halte das schon für einen Vertrauensbruch und das solltest du unbedingt abklären.

Solange sie nicht irgendwelche sachen erzählt hat die du ihr anvertraut hast ist doch alles in Ordnung?:)