Pro und Contra Mindestlohn?

3 Antworten

Ein verordneter Mindestlohn hat immer nur einen sehr kurzzeitigen Nutzen. Durch die Anpassung der Preise wird nach einiger Zeit erneut dieselbe Bevölkerungsgruppe diejenige sein, die 100 Prozent ihres Einkommens für die Grundbedarfe ausgeben muß.

Das Problem ist das Sozial- und Steuersystem. Solange dieses System nicht so umgebaut ist, daß dort, wo die Erträge erwirtschaftet werden (in den Betrieben), die Gewinne nicht reguliert werden, indem die Betriebe 100 Prozent aller Sozialkosten über die Besteuerung tragen, in Abhängigkeit vom Nutzen oder Schaden des jeweiligen Betriebs und in Abhängigkeit von der Personalpolitik (Beschäftigtenanzahl und Lohnhöhe), und solange es nicht gleichzeitig auch sichergestellt ist, daß ab einer bestimmten Rendite oder einer bestimmten Schädlichlich der Steuersatz auch 100 Prozent oder mehr betragen kann, wird sich am Problem der Einkommensschere nichts ändern.

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Der Mindestlohn: Pro und contra Argumente. - Absolventa Pro-Argumente.
  • Gerechtigkeit. Wer Vollzeit arbeitet, soll auch davon leben können. Ein gesetzlicher Mindestlohn ist somit ein Schutz der Arbeitnehmer vor Verarmung trotz Vollzeitbeschäftigung. Der Mindestlohn sichert der arbeitenden Bevölkerung das Existenzminimum, ohne dass eine Aufstockung durch Hartz IV nötig ist.
  • Zudem könnte es die Produktivität der Arbeitnehmer fördern, da diese bei ausreichender Bezahlung ihrer Arbeit tendenziell motivierter nachgehen.
  • Der gesetzliche Mindestlohn schützt die Arbeitnehmer vor Lohndumping durch Arbeitskräfte aus Niedriglohnländern. Diese müssen nämlich in Deutschland zu denselben Bedingungen bezahlt werden wie ihre deutschen Kollegen.
  • Es wird verhindert, dass Berufseinsteiger trotz erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung oder Hochschulstudium gar nicht oder nur geringfügig bezahlt werden („Generation Praktikum“), obwohl sie einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.
  • Außerdem kann der Mindestlohn die Binnennachfrage ankurbeln. Von einem Monatseinkommen in Höhe 1.500 Euro kann man keine großen Sprünge machen. Es ist davon auszugehen, dass fast das gesamte Einkommen zurück in den Wirtschaftskreislauf kommt.
  • Der Mindestlohn könnte die Staatskassen entlasten, da weniger „Aufstocker“ unterstützt werden müssten, was nebenbei auch Bürokratie abbaut.
Contra-Argumente.
  • Ob ein Mindestlohn tatsächlich die Armut bekämpfen wird, ist nicht gewährleistet. Alleinerziehende oder Familien müssten unter Umständen trotzdem weiter staatliche Hilfen in Anspruch nehmen.
  • Es wurde lange befürchtet, dass je nach Höhe des Mindestlohns auch negative Effekte auf dem Arbeitsmarkt eintreten, z.B. dass Jobs wegfallen. Das ist jedoch nicht zu Beobachten gewesen.
  • Ein weiteres Problem ist die Kontrolle der Einhaltung des Mindestlohns, die wiederum mehr Bürokratie verursacht.
  • Einige Dienstleistungen (z.B. Frisör) werden für die Verbraucher teurer.
Alles Gute für Dich!

Das Einzige was mir zu Kontra einfällt: Arbeitgeber sind sich meist zu fein, den Mindestlohn zu zahlen, und das hat entsprechende negative Folgen für Arbeitnehmer!

Durch den Mindestlohn bekommen viele Leute keinen Job mehr. Viele wurden 2015 bei Einführung des Mindestlohns einfach entlassen. Ungelernte bekommen keine Arbeit mehr. Gelernte bekommen meist nur noch Mindestlohn.

Pro: Der Mindestlohn ist ein Segen für alle Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor. Wer 2014 noch für einen Stundenlohn von 4 oder 5 € arbeiten musste, und nur 500 oder 600 € Netto bei Vollzeitarbeit verdiente, der verdient 2021 locker das Dreifache mit mindestens 1500 € Brutto.