Präsentation Ideologie in der DDR?

7 Antworten

Besonders in den Medien wie Zeitung, Radio und Fernsehen hatte man ständig mit der Ideologie der Kommunisten zu tun. Aus diesem Grund wurde die Zeitung in vielen Haushalten auch nur zum Anzünden des Feuers im Ofen benutzt. Im Radio und Fernsehen sah und hörte man Sender aus dem Westen und konnte so die ideologischen Botschaften umgehen.

In der Schule hatte man diese Möglichkeit nicht. Dort war man der Ideologie in jedem einzelnen Fach ausgesetzt. Selbst Chemie oder Physik waren von der Ideologie durchsetzt. Besonders schlimm war es im Fach Staatsbürgerkunde und im Musikunterricht. Ich erinnere mich noch heute an die vielen roten Lieder. So etwas wird man nie wieder los.

In den Betrieben war man der Ideologie auch ausgesetzt, aber es war bei weitem nicht mehr so schlimm wie in der Schule. Dort hatte man sehr viele Freiheiten und manch einer hat im Betrieb auch schon mal eine dicke Lippe riskiert.

In der NVA war man als Soldat der Ideologie vollkommen ausgeliefert. Es gab Politunterricht, in dem man von den Offizieren auf Linie gebracht wurde. Viel gebracht hat diese "Rotlichtbestrahlung" allerdings nicht.

Vielleicht einen Vergleich zwischen Anspruch (Ideal), das die DDR an sich selbst stellte - und der Lebenswirklichkeit im Land.

Order de Mufti, könnte die Überschrift lauten, Untertitel "die Partei hat immer Recht".
Das war "der Rhythmus bei dem jeder mit muß".

  • "den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Och's noch Esel auf", Honnecker (SED)
  • "Wir müssen vorher wissen was die Leute denken", Stasiminister Mielke (SED)

"Was noch zu beweisen bliebe", war die Antwort, besonders der Opositionellen, diese
renitenten Jugendlichen aber auch.

Ein Punkt ist der:

Sie glaubten an eine gesetzmäßige gesellschaftliche Entwicklung, vom der Urgesellschaft zum Kommunismus. Der Sozialismus war die GO zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Sie glaubten, sie befänden sich in der Epoche des Überganges vom Kap zum Soz und alle möglichen Konflikte auf der Welt wären Ausdruck dieses Überganges.

Weitere ideologiepunkte: Das "Sein" bestimmt das "Bewusstsein". Also was jemand denkt, hängt von seiner sozialen Stellung in der Gesellschaft ab. Ein Unternehmer kann nicht das "richtige" für eine fortschrittliche Gesellschaft notwendige "Klassenbewusstsein" entwickeln. Das konnten nur Angehörige der Arbeiterklasse. Kapitalisten konnten nur die natürlichen Feinde ebendieser sein und erfreuten sich eines entsprechenden Misstrauens.

Naja und so weiter und so fort.

Marxismus /Leninismus.

Und in den Familien sprach man in der Regel anders als in der Schule.

Ich bin in einem Landkreis direkt an der Grenze aufgewachsen. Wir träumten alle vom Westen, lasen in geschmuggelten BRAVOs, trugen Klamotten aus Westpaketen.

Rotfuchs716  31.12.2022, 09:26

was fandet Ihr denn am kapitalistisch imperialistischem Westen so toll?

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Katinkacat  07.01.2023, 20:52
@Rotfuchs716

Freiheit, volle Regale, sich etwas leisten können...

Das finde ich auch heute alles richtig toll.

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Rotfuchs716  07.01.2023, 21:46
@Katinkacat

es wird zur Zeit immer ärmer im Westen. ich wâre mittlerweile froh wenn ich in einem Régime leben dûrfte wo ich nicht mein ganzes Geld nur zum überleben im Supermarkt an der Ecke lassen müsste!

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Rotfuchs716  07.01.2023, 21:48
@Katinkacat

vielleicht nicht, aber es gibt bestimmt jetzt im Westen einige Rentner die dem Sozialismus nachtrauern.

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Rotfuchs716  07.01.2023, 21:50
@Katinkacat

Weiss garnicht was an Ostwaren schlecht sein sollte. Hab kürzlich Rotkäppchen Sekt gekauft und war recht zufrieden damit. Früher hatte ich Pentacon Fotoapparate und die waren auch gut.

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Katinkacat  07.01.2023, 21:52
@Rotfuchs716

Manche Waren sind auch gut, die haben ja auch überlebt. Aber damals gab es vor allem leere Regale.

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