Politische Korrektheit?
In meinem Englischkurs haben wir letzte Woche über politische Korrektheit geredet und eine Rede dazu gelesen, in der der Redner aussagt, dass Verteidiger der politischen Korrektheit nationale und religiöse Rivalität den Werten von jahrhundertelanger Kultur gleichstellen. Weiterhin sagt er, dass diese politische Korrektheit einen Keil zwischen die Leute treibt und die Menschen eher trennt, als sie zusammen zu bringen. Wie genau ist das gemeint? Wie kann politische Korrektheit die Menschen trennen, wenn sie doch eigentlich dazu da ist Diskriminierung aufgrund ethnischer oder anderer Unterschiede zu verhindern?
9 Antworten
Weiterhin sagt er, dass diese politische Korrektheit einen Keil zwischen die Leute treibt und die Menschen eher trennt, als sie zusammen zu bringen. Wie genau ist das gemeint?
Man sollte die politische Korrektheit in den USA nicht mit der in Deutschland verwechseln. In den USA gibt es die politische Korrektheit in erster Linie aus ökonomischen Gründen und in zweiter Linie aus religiösen Gründen. Beides ist hier nicht der Fall.
US-Unternehmen wollen mit politischer Korrektheit vermeiden, dass Mitarbeiter die Unternehmen wegen Diskriminierung und Sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sehr teuer verklagen und geben daher ihren Mitarbeitern Regeln, die dazu führen, dass Millionen US-Amerikaner psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, weil sie mit diesen Regel der politischen Korrektheit nicht klar kommen. Sie fürchten permanent, dass sie etwas Falsches sagen könnten oder auch nur falsch schauen könnten. "Sexuelle Beziehungen" sind auch sehr häufig zwischen Mitarbeitern in den USA verboten. In Deutschland lernen sich im Gegensatz dazu sehr viele Paare auf der Arbeit kennen. Also "treibt politische Korrektheit eindeutig einen Keil zwischen die Leute".
Andere Extreme sieht man dann, wenn 6-Jährige Schüler von der Polizei aus der Grundschule geholt werden, weil sie einer gleichaltrigen Mitschülerin einen Kuss auf die Wange gegeben haben. Das nennt sich dann politisch korrekt "sexuelle Belästigung" und wird mit einem Schulverweis bestraft. Das solche Kinder später mal kontaktgestört sind erklärt sich von selbst. Solche Extremformen der politischen Korrektheit treten besonders in tiefreligiösen Gebieten der USA auf.
Es geht also bei der politischen Korrektheit weniger um das N-Word etc. sondern eher ums Geld und Religion.
- Dich stört der Begriff "Mitbürger mit Migrationshintergrund"?
Wäre dir denn in den meisten Fällen "Muslime" lieber? Wenn dem so ist, dann geht es wieder um Religion.
- Dich stört der Begriff "Zuwanderung"?
Warum? Wäre dir "Einwanderung in die Sozialsysteme" häufig lieber? Wenn dem so ist, dann geht es wieder ums Geld.
- Dich stört der Begriff "Kinder mit besonderer Kreativität"?
Warum? Wäre dir "gemeinsamer Unterricht mit behinderten und normalen Kindern" häufig lieber? Wenn dem so ist, dann geht es wieder ums Geld, weil du fürchtest, dass dies nicht nur "unnötige Kosten" verursacht sondern auch die Leistung der normalem Kinder reduziert. Mit späteren ökonomischen Nachteilen in der Arbeitswelt versteht sich.
- Dich stört der Begriff "Sinti und Roma"?
Zigeuner ist eine falsche Beschreibung für beide Volksgruppen, weil es neben der falschen Fremdbezeichnung nur die Selbstbezeichnung einiger weniger Roma-Stämme ist. Bist du Zigeuner oder wie kannst du die Stammeszugehörigkeit erkennen?
Und Begriffe wie "Native Americanism, "African Americans" , "First Nation people" haben mit Religion, Wirtschaft und "Geld" nur sehr wenig zu tun.
Viele dieser Begriffe gibt es nicht nur durch einen kulturellen Wandel, weil man diese Begriffe besser fand sondern auch, weil es Klagen gegen Unternehmen und US-Bundestaaten gab. Klagen kosten auch in den USA Geld.
P.S. Mir fällt immer wieder auf, dass Gegner der PC meinen sie dürften nichts sagen aber wenn sie dann mal die Gelegenheit haben, dann sind sie unfähig ihre Meinung zu äußern. Schuld sind dann immer die anderen...
Trotzdm passiert es, dass man zb bei angebrachter Islamkritik die Nazikeule abbekommt. Hier wird einem die Meinungsfreiheit indirekt genommen. Die politische Korrektheit baut überflüssige Tabus auf um ein Mainstreamdenken zu schaffen.
Trotzdm passiert es, dass man zb bei angebrachter Islamkritik die Nazikeule abbekommt.
Ich kann das als Atheistin nur bestätigen muss aber dazu sagen, dass dies eine Methode von allen Religiösen ist. Man kann es Muslimen nicht übel nehmen, dass sie die Nazikeule bei Kritik zücken, wenn sie erkennen, dass dies bei Juden und Christen zum Standard gehört, oder?
Diese sogenannte "angebrachte Islamkritik" stützt sich größtenteils auf Halbwahrheiten, pseudowissenschaftlichen Gentheorien und Pauschalisierungen. Sie wird dadurch zurecht als rassistisch oder fremdenfeindlich eingestuft.
Diese sogenannte "angebrachte Islamkritik" stützt sich größtenteils auf Halbwahrheiten, pseudowissenschaftlichen Gentheorien und Pauschalisierungen.
Man muss da schon zwischen notwendiger Islamkritik durch echte Islamkritker und rassistischen Äußerungen durch Rassisten wie Sarrazin und Co. unterscheiden. Pauschalisierungen sind da unangebracht. Rassismus bleibt halt Rassismus egal ob er von Menschen mit Migrationshintergrund (wie z.B. Sarrazin) oder von Menschen ohne Migrationshintergrund verbreitet wird...
Und schon kreist sie wieder..., die Nazikeule..... Und wie auf Knopfdruck werden die ewig gleichen, hübsch auswendig gelernten Phrasen abgespult......
Immer das selbe Geseier....
Wo bitte habe ich die "Nazikeule" angewandt? Wenn man Menschen aufgrund ihrer Ethnie herabstuft ist das nun mal per Definition Rassismus. Dazu muss man kein Nazi sein. Die ewig gleichen Phrasen und Vorurteile höre ich von Leuten der "Deutschland schafft sich ab" Fraktion.
Mit der " angebrachten Islamkritik " von "ShawnSpencer98" meinte ich die rassistischen Äußerungen durch Rassisten. Ich sehe auch nicht, dass die berichtigte Kritik, wie bspw. an den rückständigen Rechtssystemen der arabischen Welt, hierzulande kritisiert wird.
Wenn ich den Qur'an Kritisieren möchte, dann mache ich das. Wenn ich brutale Stellen im Qur'an finde, dann spreche ich die an. Und wenn jemand das als rassistisch ansieht, dann ist er dumm. Ich darf jedes religiöse Buch kritisieren, weil wir die Meinungsfreiheit haben. Mich zu verleumden ist hingegen nicht erlaubt, da das von jeder Sachlichkeit abweicht und nur zur Bloßstellung dient.
Natürlich darfst Du das, dagegen hat auch niemand etwas. Das sehe ich auch nicht als rassistisch an, sondern faktisch falsche Behauptungen wie sie bspw. Sarrazin, Ulfkotte & Co. getätigt haben.
Dann verstehe ich nicht, was du für ein Problem hast. Ich habe hier von angebrachter Islamkritik gesprochen und schon kamst du mit dem Thema Rassismus.
Sprache bestimmt das Denken. Was liegt also näher immer wieder neue "Sprachverbote" aufzulegen um die Zensur schon im Kopf beginnen zu lassen? Sich über Sprache Gedanken zu machen ist sicher sinnvoll, was aber seit einiger Zeit unter Political Correctness verstanden wird, führt nicht zu mehr Toleranz und Offenheit sondern zu Gleichmacherei und Anpassertum.
Man denke nur an die Uni Leipzig, die für Professoren beider Geschlechter den Titel Professorin einführte. Aus Herr Professor wurde dann Herr Professorin.
Weil z.B. Generationen um Generationen sowohl von -
und hier überlege ich jetzt schon mindestens eine Viertelstunde, ob ich das überhaupt so schreiben darf und ich schreibe es doch politische Korrektheit hin oder her! -
Schwarzen als auch Weißen ohne jeglichen diskriminierenden Hintergedanken gelesen, geschriebenund gesagt haben, dass der Papa von Pippi Langstrumpf ein Negerkönig ist, sondern die Geschichten von Astrid Lindgren mit viel Freude gelesen haben
und noch heute Negerküsse auf den Einkaufszettel schreiben und essen, auch wenn auf der Verpackung inzwischen Schaum- oder Schokoküsse steht.
AstridDerPu
Der Begriff lässt sich nicht eindeutig abgrenzen.
In der ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der englische Begriff politically correct die Zustimmung zur Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können (etwa bezogen auf Geschlecht oder Rasse).
Darüber hinaus gibt es bspw. noch Bestrebungen nach einer neutralen Sprache in der negativ besetzte Wörter ausgemerzt werden sollen.
Du trägst Deine Meinung hier mit einer Bestimmtheit vor, als wäre sie weltweit anerkannt - ist sie aber nicht.
Political correctness gibt es hierzulande und in den USA sehr oft aus denselben Gründen. Was anders als "politically correct" ist denn "Mitbürger mit Migrationshintergrund", "Zuwanderung" , "Kinder mit besonderer Kreativität", "Sinti und Roma", "Farbige" usw. ?
Und Begriffe wie "Native Americanism, "African Americans" , "First Nation people" haben mit Religion, Wirtschaft und "Geld" nur sehr wenig zu tun.