Poggio : Das Gestohlene Schwein

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Es war Sitte in einer gewissen Stadt im Picenum, dass derjenige, der im Winter ein Schwein tötete, (seine) Nachbarschaft zum Mahl einladen (musste). Ein gewisser (Mensch) befragte (seinen) Freund, auf welche Weise er diese Kosten vermeiden (könnte). Darauf (antwortete) der andere: „Sag morgen, das Schwein sei dir in dieser Nacht durch einen Diebstahl entwendet worden.“ Und er raubte jenem, der nichts Derartiges fürchtete, heimlich das Schwein. Als jener morgens bemerkte, dass ihm das Schwein geraubt worden war, gestand er (es) (seinem) Freund und klagte, dass ihm das Schwein durch einen Diebstahl geraubt wurde. Darauf sagte der andere: „Du bist (wohl) recht bei Verstand, mein Freund! Denn ich habe dich (doch) gelehrt, dass du so reden sollst.“ Obwohl jener immer wieder und bei Gott schwor, dass es wahr wäre, antwortete er: „ Verhalte dich richtig und nach meinem Plan.“ Als jener (aber) darauf beharrte, zu schwören, antwortete er: „Ich habe (dich) (ja) ermahnt, dass du auf diese Weise vorher reden musst, und ich habe dir einen vernünftigen Plan gegeben.“ Endlich ging er – ausgetrickst – weg.