Physik sinnvolles Runden?

3 Antworten

Die beste Vorgehensweise bei jeder Physikaufgabe ist es keine numerischen Zwischenrechnungen durchzuführen, sondern die Aufgabe erst einmal symbolisch zu lösen und erst in der Ergebnisformel die beteiligten physikalischen Größen durch ihre genauen numerischen Werte zu ersetzen. Man rundet nur ggfs. das Endergebnis. Erst an dieser Stelle greift die von dir besagte Regel. Soll ein Zwischenergebnis für weitere Berechnungen genutzt werden, dann sollte man die symbolische Formel nutzen, die zur Berechnung des Zwischenergebnisses verwendet wurde und nicht den hiermit berechneten numerischen Wert (also weiterhin symbolisch und nicht numerisch rechnen). Ein typischer Fehler bei der Lösung von Physikaufgaben ist es mit gerundeten Werten weiterzurechnen. Bei manchen Rechenoperationen können nämlich kleine Rundungen zu großen Fehler im Endergebnis führen.

Lou804 
Fragesteller
 31.03.2017, 22:00

Vielen vielen Dank!Werde ich mal ausprobieren!

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Wichtig: Immer mit den genauen Rechenwerten bis zum Ende rechnen und dann erst runden!

Dein Beispiel: 125 • 3,24 = 405 = 4,05 • 10²

Dann addieren 1/125 + 0,01/3,24 ≈ 0,011

und das Ergebnis halbieren ≈ 0,005 = 0,5%

0,5% vom Ergebnis 4,05 • 10² ist 0,02 • 10²

Damit weiß Du, dass das Ergebnis 4,05 • 10² zwischen
4,03 • 10² und 4,07 • 10² liegen kann.

Da 4,03 • 10² gerundet 4,0 • 10² und 4,07 • 10² gerundet aber 4,1 • 10² ergibt, wird in einem solchen Fall als Ergebnis 4 • 10² angegeben.

Das Ganze gilt allerdings nur, wenn die Werte, mit denen Du rechnen sollst, Meßwerte sind. Meßgeräte haben immer einen Meßfehler, der das Ergebnis ungenau werden läßt und berücksichtigt werden muß.

Bei reinen Rechenaufgaben, z.B. 3,5 • 7,2 = 25,2 haben diese Fehlerbetrachtungen keinen Sinn.

Lou804 
Fragesteller
 31.03.2017, 22:02

Vielen vielen Dank!Du hast mir sehr geholfen!

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Treffen sich ein Grundschüler, ein Physiker und ein Mathematiker. Ist die Frage, was ist 3 mal 3 ? Sagt der Grundschüler: 9. Sagt der Physiker: ungefähr 10. Sagt der Mathematiker: Die Lösung existiert.

Geograph  31.03.2017, 22:50

Mal abgesehen von den 1000 Witzen Mathematiker vs. Physiker:

Der Grundschüler hat das Einmaleins gelernt und hat Recht, denn 3•3 ist 9.

Der Physiker hat auch Recht, weil er weiß, dass sein Messwert 3 sehr ungenau ist und zwischen 2,50 und 3,49 liegen kann, so dass er nur die Größenordnung des Ergebnisses angeben darf.

Dass die Antwort des Mathematikers zeigen soll, dass er immer in höheren Sphären schwebt, ist ein beliebtes Vorurteil der Physiker. Dabei vergessen sie, dass sie ohne Mathematik bzw. ohne
Mathematiker ganz schön alt aussähen.

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Ottavio  01.04.2017, 11:11
@Geograph

Ich bin selbst Mathematiker. Aber danke für das Lob.

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