Philosophie: Unterschied zwischen Absicht und Wille?

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Ich zitiere mal aus diesem Text hier: "Nicht die Folgen einer Handlung sind das Kriterium für ein gutes Handeln, weil eine Handlung, ausgeführt in guter Absicht, manchmal schlimme Folgen haben kann.

Aber auch in Bezug auf die gute Absicht, die jemand mit einer Handlung verfolgt, muß man vorsichtig sein: manchmal kann es sein, daß jemand aus Egoismus Gutes tut, z.B. um sein Helfersyndrom zu befriedigen oder um Gott und den Menschen zu gefallen. Das, was wirklich moralisch ist, zu erkennen, ist eine schwierige Aufgabe. Weder die Folgen einer Handlung, noch die ihr zugrundeliegende gute Absicht liefern hierfür ein eindeutiges Kriterium. Nach Kant muß der moralische Wert einer Handlung in der Handlung selbst liegen, (...)"

In diesem Beispiel wäre also der Wille "er möchte sein Helfersyndrom befriedigen" und die Absicht ist, dem anderen (deswegen) zu helfen. Die Absicht ist "gut" (Helfen), der Wille aber nicht, weil er egoistisch ist.

https://www.kantschule-falkensee.de/kant2003/ags/philo/kantmoral.pdf

Ich verstehe zwar den Unterschied, halte die ganze Sache aber auch für problematisch, weil nicht wirklich erklärbar ist, was ein "guter" Wille ist und woran man ihn sicher unterscheiden kann.

Ich kann mir auch vorstellen, dass so manch ein Wille "gemischte" Motive haben kann, es gibt ja auch die "Win-Win-Situation", ich helfe einem anderen, habe selber aber auch etwas davon. Das ist nur partiell egoistisch.

Kant strebt eine formale Grundlage für seine Ethik an. Er akzeptiert daher keine Verantwortungsethik, wo man abwägt, ob im Einzelfall das an sich Richtige negative Folgen (Konsequenzen) haben kann oder das gut Gemeinte wegen unzureichender Mittel sinnlos oder schädlich ist.

Man kann auch durchaus unbeabsichtigt etwas tun, was gute Folgen hat. Dann fehlt der gute Wille.

Beim Utilitarismus kommt es nur auf das beste Ergebnis für alle an. Da ist es richtig, völlig selbstsüchtig zu handeln, wenn es für die Gesamtheit das Beste ist.

Ich kann Gutes und Böses wollen und auch beabsichtigen. Genau deshalb ist nur der gute Wille wirklich gut.

Gute Absichten: Er meinte es gut, hat es aber nicht gut gemacht, weil er dafür nicht geeignet war und deshalb hat sein Handeln schlechte Konsequenzen.

Gut und Böse sind (subjektive) Wertungen. Somit kann das Wollen (objektiv) nie gut oder böse sein. Somit verstehe ich die Aussage auch nicht, sorry.