Pflichtfeuerwehr wie vorbereiten?

6 Antworten

Hallo megaboom12,

eine Pflichtfeuerwehr ist im Grunde genommen keine neue Erfindung. Früher gab es keine ausgebildeten Feuerwehren und es war völlig normal, dass bei einem Brand alle Männer und manchmal auch Frauen herbei eilten, um zu löschen. Das geschah schon zum Eigenschutz, denn ein sich immer weiter ausbreitendes Feuer gefährdete schließlich das Hab und Gut oder gar Leben aller... Im Kaiserreich wurde die gegenseitige Hilfe schließlich verpflichtend - und das gilt im Prinzip noch heute, d.h. auch heute ist prinzipiell jeder Mensch zwischen 16 und 50 (?) dazu verpflichtet, in der Feuerwehr mitzuwirken - ähnlich wie beim Militär.

Allerdings musste in den letzten 100 bis 150 Jahren (ausgenommen die Kriegsjahre) davon kaum mehr Gebrauch gemacht werden, da sich flächendeckend freiwillige Feuerwehren gebildet haben, die die kommunale, gesetzliche Pflichtaufgabe der Brandbekämpfung und der technischen Hilfeleistung übernommen haben.

Das ändert sich nun - leider - so langsam. Da immer weniger Menschen aus den verschiedensten Gründen (berufliche Flexibilität, ständige Umzüge, spätes Sesshaftwerden, wenig Zeit, viel Freizeitaktivitäten-Konkurrenz etc.) bereit sind, ihre Freizeit für die Feuerwehr zu investieren...

Pflichtfeuerwehren kommen zwar auch heute (noch) relativ selten vor, aber es werden solangsam mehr - in Schleswig-Holstein bspw. gibt es z. Zt. drei davon, die alle innerhalb der letzten 2 bis 9 Jahre aufgestellt bzw. umgewandelt worden sind.

Natürlich wird niemand wirklich begeistert davon sein, zum Feuerwehrdienst verpflichtet zu werden. Auf der anderen Seite solltest Du, wenn es Dich nun aber einmal getroffen hat, versuchen, es als Chance zu sehen. Als Chance, Einblick in für Dich noch völlig fremde Bereiche zu bekommen und handwerkliche und soziale ausbauen zu können. Und vieles, was man bei der Feuerwehr lernt, bringen einen auch im Privatleben weiter. Hinzu kommt ein Netzwerk, welches auch beruflich Vorteile hervorrufen kann...

Vielleicht wird es Dir bzw. euch irgendwann so gut gefallen, dass ihr auch über eure Verpflichtungszeit hinweg in der Feuerwehr bleiben wollt (das war z.B. auch ein Vorteil des Grundwehrdienstes bei der Bundeswehr bzw. dem alternativen Zivildienst - so sind viele auf den Geschmack sozlaier Berufe gekommen, an die sie vorher nie gedacht hätten).

Was die Ausbildung angeht, brauchst Du Dir erst einmal keine Sorgen zu machen. Als Neulinge werdet ihr zunächst eine Grudausbidung bekommen. Wenn sich dann herausstellt, dass der ein oder andere vielleicht sogar Lust am Feuerwehrdienst entwickelt, dann kann man durchaus auch weitere Lehrgänge besuchen und sich fortbilden. Zudem werdet ihr nicht zu 100 Prozent aus Unerfahrenen bzw. Neulingen bestehen, denn die Stadt wird zunächst auch eine hohe Prozentzahl an ehemaligen freiwilligen Feuerwehrleuten zum Dienst verpflichten.

Und wenn alle Stricke reißen und Du auch nach einiger Zeit keine Lust bzw. Interesse am Feuerwehrdienst entwickelst: Dann "Augen zu und durch" für die Zeit der Verpflichtung, so wie bis vor einigen Jahren bei der Bundeswehr.

Noch ein Link zu einem Zeitungsbericht zu den SH-Pflichtfeuerwehren in Burg und List: https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/die-unfreiwillige-feuerwehr-so-laeuft-es-in-burg-und-list-id13326336.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

Am besten guckst du dir das erstmal an, schaust was da so gemacht wird und dann kannst du ja immer noch gucken wie du es findest. Vllt. macht es dir ja am Ende richtig viel Spaß (was ich dir nur Wwünschen kann und super gut wäre). Wichtig ist einfach, dass die Feuerwehr besteht und dass die Leute, egal ob sie verpflichtet wurden oder freiwillig da sind, ihr bestes geben!

Tja Pflichtfeuerwehr ist ein etwas zweischneidiges Schwert....

Die Gemeinde ist dazu verpflichtet einen ausreichenden Brandschutz sicher zu stellen das geschieht idr über eine Freiwillige Feuerwehr...

Wenn die FF warum auch immer keine Mitglieder mehr hat gibt es die Möglichkeiten einer Berufsfeuerwehr oder eine Pflichtfeuerwehr.

Bei der Berufsfeuerwehr kann man rechnen das 1 einziges Löschfahrzeug im 24/7 zu betreiben rund 1 Mio Euro im Jahr kostet.... (Personal im Faktor 4,7 um Urlaub, Krankheit und Wochenendschichten zu kompensieren)

Also bleibt der Gemeinde nur die Verpflichtung von Leuten die eigentlich keine Lust zu haben für was anderes langt das Geld schlicht und ergreifend nicht!

Vorbereiten musst du dich eigentlich nicht, einfach hin gehen dort werden die Fragen geklärt...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Maschinist /Servicetechniker für Feuerwehr Einsatzfahrzeuge

Ihr bekommt die jehweils notwendigen Ausbildungen so wie jeder andere Feuerwehrmann auch....: sprich Minimum ist die Truppmannausbildung ( die muß jeder haben )...., wer die entsprechenden Führerscheine hat bekommt eine Maschinistenausbildung..., Sprechfunker und Atemschutzgeräteträger braucht man auch reichlich.

Die Ausbildungen finden normalerweise auf kommunaler Ebene an diversen Wochenenden statt, die " größeren " Lehrgänge wie Truppführer, Gruppenführer, die großen TH-Lehrgänge oder alles sonst meist in den Landesfeuerwehrschulen.

Ohne Truppman 1 Lehrgang, Maschinistenlehrgang und Fahrzeugeinweisung brauchst du da gar nix fahren und ohne ein Minímum an Ausbildung für eine ausreichende Anzahl Kameraden fährt eure Pflichtfeuerwehr auch überhaupt zu keinem Einsatz.

Man wird Euch schon das erforderliche beibringen. Das braucht Ihr nicht im Selbststudium zu erlernen.