Pflege eines Angehörigen wie im Lebenslauf verpacken?
Also ich habe mich nach der Schule 4 Jahre um meine Großmutter kümmern müssen. Ich habe aber keine Pflegeurkunde noch sonst einen « Beweis ». Will der Arbeitgeber so etwas sehen?
6 Antworten
Ich hab das gleiche auch gemacht und weder Pflegegeld noch eine Urkunde dafür erhalten. Hab es in Bewerbungen auch so reingeschr., das es ersichtlich ist, das das ganze privat abgewickelt wurde. Einen Nachweis will im Prinzip kein AG sehen. Das geht den auch nichts an, das sind private Dinge...
LG :)
Der Arbeitgeber interessiert sich in der Regel nicht für hieb- und stichfeste Beweise der Stationen eines Lebenslaufs. Nur Schulzeugnisse, Zertifikate und Arbeitszeugnisse, die für die Tätigkeit relevant sind, sollte man in Kopie vorlegen können.
Einen entsprechenden Nachweis will hier der Arbeitgeber eher nicht sehen. Ich empfehle dir aber dringend diesen Zeitraum entsprechend im Lebenslauf mit einer Tätigkeitsaufzählung von ca. 3 Punkten zu erwähnen und auch in deinem Anschreiben mit ca. 3 Sätzen die Situation und deine Motivation zu erklären. Der Zeitraum von 4 Jahren war ja doch sehr lange, deshalb kannst du nicht nur in deinem Lebenslauf den Zeitraum aufführen und daneben schreiben "Pflege meiner Großmutter"; das wäre definitiv zu kurz!!!
Nein, vielleicht will er aber einige Details erfragen, um sicher zu gehen, dass hier nicht ein Lebenslauf aufgehübscht wurde.
Hängt vom Arbeitgeber ab. Natürlich kannst du das in deinen Lebenslauf schreiben. Ist ja nicht so, dass du vier Jahre lang nichts gemacht hast.
Brüche und Lücken beruflichen Lebenslauf sind häufig mit Erkrankungen von Angehörigen und Pflege durch den Verwandten verknüpft. Arbeitgeber fragen bei Vorstellungsgesprächen nach Gründen der längeren Unterbrechung der beruflichen Tätigkeit. Mit dem Abfordern solcher Rechtfertigungen diskreditieren sich die Gesprächspartner im Einstellungsgespräch. Ich würde daher nicht empfehlen die Pflegeverantwortung in den schriftlichen Lebenslauf aufzunehmen. Hier muß sich die soziale Kompetenz eines Arbeitgebers im Einstellungsgespräch demaskieren. Wer seine betrieblichen Interessen über die soziale Verantwortung von Mitarbeitern stellt, um ausfallfreie Fronarbeiter zu gewinnen, ist in einer Zeit verstärkten Wettbewerbes um Fachkräfte nicht mehr marktgerecht. Das lernen Arbeitgeber nur durch den Rückzug von Bewerbungen aufgrund mangelnder Einfühlung im Bewerbungsgespräch.