Pferdetransport - aber wie?

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Hallo Freyka, 600 km sind ca. 10 Std. da würde ich mir einen Pferdehof zwischen A und B raussuchen wo ich einen zwischenstopp einlegen könnte. Also 5 Std. am Stück fahren - auf einem Pferdehof (wo es sicher ist entladen und dem Pferd eine Pause von mindestes 3 Std. gönnen) noch besser über Nacht.

Transportgamaschen kannst du dir sparen - Decke (ich würde keine draufmachen) könntest du evt. eine sehr leichte Abschwitzdecke benutzen.

Durchfahren bedeutet bei mir kein Knuddeln mit dem Pferd - die denken dann immer das wir schon da sind und jetzt entladen werden - werden dann eher unruhig wenn du ständig kontrollierst. Je unruhiger das Pferd ist desto weniger kontrollieren. Du kannst ja im Rückspiegel immer mal einen Blick ins obere Fenster werfen - ob der ruhig steht. Wenn es dich beruhigt.

Meine Altstute ist von Süddeutschland nach Norddeutschland in einem Habbs durchgefahren ohne Probleme.

Noch wichtiger als alles drumherum finde ich einen guten und sicheren Fahrer - der trotz mal gebrummel oder getrampel ruhig weiterfährt und auch mal zum beruhigen vom Pferd leicht bremst oder Gas gibt. Wenn man zu lange gleichmäßig fährt müssen die hinten drin nicht mal die Beine abwechseln oder bewegen.

Also durchfahren - oder 1 lange Pause - keine Transportgamaschen - evtl. leichte Decke - keine Dauerkontrolle (dadurch dauert auch die Fahrt bzw. Hängerstehzeit länger) und ein guter Fahrer. Dann sollte alles gut klappen.

Gute Fahrt.

Baroque  27.02.2014, 21:47

Pause würde ich nur mit einem Pferd machen, von dem ich definitiv weiß, dass es Transporte kennt und am nächsten Tag auch noch einsteigt. Sonst lieber einmal Strapaze, dann aber in seinem neuen Stall zur Ruhe kommen lassen.

Gamaschen und Decke würde ich auch nicht nutzen, zumal das Zeug dann ja ewig drauf ist.

Eventuell ist es für Dich angenehmer, einen Pferdetransport zu beauftragen, da Du ja die Kilometer auch kalkulieren musst und wahrscheinlich eh nicht Umzugszeug UND Pferd in einem Transport gefahren bekommst. Die Transporteure fahren solche Strecken normal mit Transportern, wo die Pferde besser drin stehen als in einem Hänger und haben eine Kamera an Bord, sodass niemand gehen und schauen muss, worauf das Pferd mit "Hurrah! Aussteigen!" reagiert, die sind ausgerüstet, dass die Pferde auch Wasser bekommen können während der Fahrt. Ich dachte bisher auch immer, wenn ich sowas machen würde, ich würde es selbst machen, aber inzwischen kenne ich einige, die transportieren haben lassen und im Nachhinein sehr glücklich drüber sind.

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friesennarr  01.03.2014, 19:55
@Baroque

Vor allem, da bei einem Transportunternehmen, die Pferde im Transporter untergebracht sind und das ist ein viel angenehmeres Reisen für Pferde, als im Hänger - da stimme ich dir voll zu.

Beim Pause machen gehe ich immer von meinem Pferd aus - die steigt auch 3 min. nachdem wir entladen haben sofort wieder ein. Bei Pferden die Probleme mit dem Hängerfahren haben könnte es unter Umständen schwierig werden die gleich wieder zu verladen.

Auch preislich rechnet sich das Transportunternehmen durchaus. Wenn man z.B. nach Norddeutschland fahren muß und nach Süddeutschland transportieren will. brauchst du ja 2 Tage Urlaub - dazu noch wenn kein eigener Hänger vorhanden ist muß man den erst leihen - evtl. auch noch ein Zugfahrzeug - hat ja nicht jeder. Da rechnen sich die 500 Euro Transport eigendlich schon.

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Normalerweise bin ich für Transportgamaschen, allerdings nicht auf so einer langen Strecke. Unter den dicken Polstern wird es extrem warm und stundenlange Hitze an den Pferdebeinen ist sehr schlecht. An sich sind Transportis ja auch eigentlich hauptsächlich dazu da, um vor Verletzungen beim Ein- und Ausladen zu schützen (streifen an der Rampe etc). Geht dein Pferd gut rein, brauchst du keine.

Wenn das Pferd sonst keine Decke trägt, braucht es normal auch keine beim Transport. Wenn es sich allerdings aufregt und schwitzt ist eine Abschwitzdecke, die es vor Zugluft schützt, sicher sinnvoll um die Jahreszeit. Findet der Umzug im Sommer statt, ist eine Decke kontraproduktiv,

Lass die Plane am besten oben, sonst wird es sehr schnell ziemlich stickig im Hänger.

Wie du schon sagst, ausladen auf keinen Fall, es sei denn ihr habt einen Hof, wo ihr mehrere Stunden Pause machen könnt. Ich würde alle 2 Stunden am Rastplatz anhalten, kurz Futter und Wasser kontrollieren und weiter.

Ich hab meine über 400km und knapp 5h zu mir geholt - ohne Gamaschen oder Decke.

Hinten unbedingt offen lassen den oberen Teil, sonst steht das Pferd innerhalb von ein paar Minuten im Dampf und schwitzt. Vorn zumachen, hinten offen, so zieht es nicht, das Pferd kriegt aber trotzdem frische Luft.

Decke hatte ich mit, damit ich sie nachher zudecken kann, sollte sie schwitzen.

Gamaschen hat sie keine bekommen, weil das Zeug nur überhitzt (siehe hier: http://www.bayernspferde.de/bandagen-gamaschen), sie das nicht kennt und wahrscheinlich einen Film gedreht hätte, wär eins von den Dingern aufgegangen und ihr halb untern Huf gerutscht... Außerdem trau ich ihr zu, dass sie ihre Füße sortiert bekommt.

Häng für so ne lange Fahrt ein bummvolles Heunetz rein und nimm am besten noch ein zweites mit (oder eben Heu extra, das du dann nachstopfst). Außerdem einen Eimer, da kannst du dann unterwegs mal Wasser anbieten (ich hab einfach bei der Raststätte in der Tankstelle gefragt, die Kassierin hatte zufällig selber Pferde und hat noch zwei Äpfel mitgegeben :D ), trinken tun aber die wenigsten. Ausladen auf keinen Fall! Ich bin einmal stehen geblieben (aber auch nur, weil ich eine Pause gebraucht hab), hab nur vorn die Klappe aufgemacht und ihr eben das Wasser angeboten, und dann bin ich auch schon weiter.

Freyka 
Fragesteller
 26.02.2014, 17:38

Super, danke für deine Antwort. Damit hab ich das bestätigt bekommen, was ich schon dachte und was mein Pferd mir auch schon mitgeteilt hat. ("Decke ist doof und an meine Beine brauchst du ganz bestimmt nichts machen!")

Heunetze sind eh klar, wobei ich an den Eimer jetzt ehrlich gesagt noch nicht gedacht hatte.. Danke dafür! :)

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friesennarr  26.02.2014, 20:11
@Freyka

Aristella schreibt aber auch das die meistens kein Wasser wollen, probieren kann man es ja mal hatte aber selber auch noch nie Glück damit.

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Also ich finde als Decke dürfte eine normale Outdoordecke oder nur eine Abschwitzdecke reichen ,falls dein Pferd unruhig ist solltest du Gamaschen nehmen, damit er sich nicht verletzt. Meine Freundin hat letztes Jahr mit ihrem Pferd 800 km weit gefahrenund hat auch so ca alle 100-125 km eine Pause gemacht. Aber ich finde noch mal eine Decke oder Gamaschen extra mitzunehmen wäre etwas schwachsinnig, weil er das ja auch wahrscheinlich auch zerstören würde. :) Falls du aber total billige findest oder so,kann man das auch machen :) GLG und viel Glück beim Umzug Lettfeti99

Wie wird das Pferd transportiert, in Hänger oder mit Pferdetransport (LKW)?! Ich hab damals mein tragende Stute (9. Monat) von Holland nach Bayern mitm LKW bringen lassen. Waren 600 km. Die haben nur angehalten wenn der Fahrer tanken oder Pipi machen müsste. Sie waren in knapp 7 St. da. Auf so eine lange Strecke präferiere ich den LKW, da drin stehen die viel ruhiger und in den meisten LKWs können die auch schräg stehen was es fürs Pferd einfacher macht. Informier doch mal was es bei ein Transportunternehmen kostet. Ich hatte damals noch keinen eigenen Hänger und um den zu mieten + der extra Spritt die man braucht, wäre fast teurer gekommen als sie bringen zu lassen. Voralle wenn du ein bissl flexibel bist was der Zeit angeht (du stellst dein Pferd im LKW und im neuen Stall binnen die im Empfang, oder umgekehrt: im alten Stall stellen die ihm im LKW und du nimmst im neuen Stall im Empfang) kannst du richtig Geld sparen! Im meinem (unserem) Fall war es für uns beide (etwas ;-)!) weniger stressig ;-).