Partner hat kein Verständnis für meine Zwangsstörung?
Hallo, ich bekam mitten in der Beziehung eine Zwangsstörung, also eine Angst vor Bakterien, Pilzen, Viren etc. Sie ist sehr ausgeprägt, ich bin bereits in Therapie. Diese Zwangsstörung betrifft hauptsächlich mich, ich versuche alles, das mein Partner nicht darunter leidet oder auf Dinge verzichten muss, aufgrund meiner Störung. Ganz vermeiden lässt sich das aber nicht, er wurde oft aggressiv wenn ich ihn zum Beispiel sagte, dass er sich vorher die Hände waschen wollte, bevor er mich berührt. Er beschimpfte mich oft und beschuldigte mich das mit Absicht zu tun. Er hat leider kaum Verständnis dafür egal wie oft ich ihm erkläre und mit ihm spreche, ich habe ihn selbst Dokus geschickt, berichte, usw. Hat leider nichts gebracht.
Nun stehen wir vor einem großem Problem. Wir möchten zusammen ausziehen, ich hatte ihn gesagt dass ich aufgrund meiner Störung keinen Besuch haben kann. Ich möchte es, ich kann es aber nicht. Es würde mich in einen Putzwahn verfallen lassen, ich würde sehr großen Ekel empfinden und tagelang in Depressionen fallen. Wie gesagt ich bin in Therapie. Er hat dafür kein Verständnis, wir streiten viel weil er sagt, ich hätte kein Recht ihm zu verbieten dass seine Familie oder Freunde vorbeikommen. Ich habe ihn so oft erklärt, wie es mir danach gehen würde und das Ich das nicht kann. Man kann sich ja in der Stadt treffen oder die Freunde oder Familie besuchen. Er möchte das nicht, er möchte Besuch haben. Ich sagte dann, ein Umzug wäre nicht möglich wenn er unbedingt Besuch haben muss aber ich es nicht schaffe. Ich versuche ihn nicht einzuschränken aber im Punkt Besuch hab ich wirklich keine Wahl.
Ich bitte um Meinungen, was ihr an meiner Stelle tun würdet.
7 Antworten
Puh!
Ich sehe Dich an dem Punkt, dass Du Dich um Deine Genesung kümmern musst. Schön wäre es, wenn Du einen Partner hättest, der Dich dabei unterstützt. Allerdings hat er in Deinem Fall, nicht einmal Verständnis für Deine Situation, was eine Gesundung nicht gerade erleichtert. Wenn er nach allen Gesprächen nicht bereit ist, Dich zu unterstützen, wäre das für mich ein Trennungsgrund. An so einem Punkt im Leben, muss man egoistisch, auf sein Wohl achten und das ist in Deinem Fall, gesund zu werden!!
Ich habe ein ähnliches Problem wie du. Ich bin auch in Therapie deswegen.
Ich hatte aber bereits vor der Therapie Strategien entwickelt, wie ich mir und meinem Mann (und den Kindern) das Leben möglichst einfach mache.
Es gibt "saubere" und "schmutzige" Zonen im Haus. Ich hasse es wenn Besuch kommt, aber so lange dieser in der "schmutzigen" Zone bleibt und ich danach alles putzen kann... ist alles gut.
Hände waschen ist sowieso Pflicht. Das machen mein Mann und die Kinder aber auch selbstverständlich.
Mein Mann hat Verständnis dafür. Manchmal nervt es ihn schon und er wirft mir an den Kopf wie krank ich bin... aber er kommt dann wieder an und entschuldigt sich, weil ich es ja nicht mache um ihn zu ärgern.
Und er weiß auch, wenn er sich nicht an meine Regeln halten würde (also zb kein Hände waschen oder mit Straßenkleidung ins Bett...), dann ticke ich richtig aus. Ich werde dann komplett hysterisch.
Deswegen spielt er nach meinen "Regeln".
Und sooo sehr schränkt es unser Leben nicht ein. Es sind echt Kleinigkeiten die er beachten muss, damit ich gechilled bleibe.
Leider haben wir eine 2 Zimmer Wohnung, in die wir einziehen wollen. Da wäre bei Besuch alles „kontaminiert“ außer das Schlafzimmer. Bei einem Haus würde ich das aber denke ich ebenso machen mit sauberer und unsauberer Bereich, ich lebe bei meinen Eltern, da wird mein Zimmer total steril gehalten und Zugang ist nur für mich gestattet aber in so einer Wohnung möchte ich mich nicht mehr auf ein Zimmer beschränken :( auch putzen gibt mir inzwischen auch kein Gefühl mehr von Sauberkeit. Ich denke ich muss mir das nochmal überlegen mit dem ausziehen. Mein Freund hat leider im Gegensatz zu deinem Mann 0 Verständnis und das wird er auch leider nie haben. Ich hoffe die therapie wird dir helfen💗
Lass es mit dem Zusammenziehen. Zwangsstörungen sind schon für Paare, die füreinander Verständnis haben schwierig. Und letztendlich wirst du immer deinen Partner mit irgendetwas einschränken. Da ist es besser erstmal getrennt zu wohnen. Dein Partner hat aber offenbar null Verständnis und nimmt deine Erkrankung und vor allen dich nicht ernst. Das macht das ganze bedeutend schwieriger.
Ich bitte um Meinungen, was ihr an meiner Stelle tun würdet.
Nicht mit ihm zusammenziehen, weil das offensichtlich im Moment nicht passt.
Dass deine krankheit ihn Einschränkt ist halt eben einfach ein Fakt. Damit muss er klarkommen, dann kann man auf der Beziehung weiter aufbauen oder er tut es nicht, dann würde sich für mich die Frage stellen ob ich die Beziehung auf Dauer aufrechterhalten möchte.
Es ist ja auch irgendwo eine Frage dessen wie es dann weitergehen soll. Selbst wenn diese zwangsstörung komplett verschwindet werdet ihr immer an Punkte im Leben kommen, an denen er das eine möchte und du das andere. Und da stellt sich dann in meinen Augen schon die Frage wie es dann aussehen würde. ob er dann eher bereit wäre nachzugeben oder einen Kompromiss zu machen oder eben nicht.
Du bist nicht bereit dafür mit jemanden zusammen zu ziehen.
Du musst dich erstmal um dich selber kümmern und dann um alles andere.
und ich kann deinen Freund verstehen es ist für Außenstehende nicht verständlich irrational und oftmals auch verletzend.