Offener für neues werden?

3 Antworten

Das Neue ist ja schon deine neue Befindlichkeit. Der erste Schritt besteht darin, schon mal offen für diese Neuerung in deinem Leben zu werden. Offenbar bist du etwas reservierter geworden und umgibst dich lieber mit guten Bekannten anstatt mit Fremden. Vielleicht ist es inzwischen so, dass du genauer weisst, was du willst, bzw. du hast "dich gefunden" wie es heute so schön heisst.

Ich selber erinnere mich an mein eigenes Unbehagen, als ich merkte, jetzt ist vorbei mit Party und der grossen weiten Welt; in mir ist regelrecht Panik aufgekommen, als mir klar wurde, ich würde den Rest meines Lebens mit arbeiten, Rechnungen bezahlen und gelegentlichen Ausflügen zu den Feiertagen verbringen. Das Leben kann auf den ersten Blick recht öde erscheinen. Auch bei dir ist es vielleicht so, dass dir dein "neues Ich" etwas Angst bereitet, weil es den Eindruck erweckt, der eigene Horizont würde sich verengen und man würde sich nicht mehr weiterentwickeln. Aber davor brauchst du keine Angst zu haben, denn das wird nicht passieren.

Wenn mündliche Noten in deiner Schule eine grosse Rolle spielen, würde ich an deiner Stelle mit deinem Klassenlehrer reden und ihm erklären, dass es dir neuerdings schwerfällt, dich im Unterricht zu Wort zu melden. Dann könnt ihr gemeinsam eine Lösung suchen, damit du notenmässig keinen Nachteil davonträgst.

Alles Gute

Melde dich in einem Verein an, um neue Leute kennenzulernen: Sport, Schwimmen, Kochen, Tanzen etc. Dabei kommst du auf natürliche Weise mit neuen Menschen zusammen, erweiterst deinen Horizont und gewinnst Vertrauen. Die Unsicherheit bei Referaten ist weit verbreitet und das erleben auch Erwachsene. Mit wachsendem Selbstvertrauen wird die Angst kleiner. Eine gewisse Anspannung gehört dazu.

Dein nächster Schritt könnte sein, dich in deinem Umwandlungsprozess so anzunehmen wie du im Moment bist, ohne dein neues Ziel aus den Augen zu lassen. Was dir jetzt helfen kann sind Geduld und Zuversicht. Das wünsche ich dir.

Bild zum Beitrag

(Foto: Roman Odintsov/pexels.com)

Hallo liebe/r PH,

eine Voraussetzung dafür, sich zu verändern, ist paradoxerweise erst einmal, dass man sich so nimmt wie man ist. Theoretisch einleuchtend, doch in der Praxis oft nicht so leicht, da wir gelernt haben, uns anzupassen und zu verbiegen, weil andere uns auch mal anders haben wollten. Und manche Menschen sind einfach introvertierter als andere, da hilft es dir selbst wenig, so zu tun, als wärst du ganz anders.

Vielleicht können dir diese Antworten von mir weiterhelfen: https://www.gutefrage.net/frage/schuechtern-und-introvertiert-unterschied#answer-366102164 und https://www.gutefrage.net/frage/wie-fuehlt-sich-einsamkeit-an-und-warum-suchen-menschen-die-sich-so-fuehlen-dann-nicht-den-kontakt-zu-anderen-menschen#answer-364009969 sowie https://www.gutefrage.net/frage/warum-halten-die-beziehungen-bei-der-aktuellen-jungen-genaration-nicht-mehr-so-lang#answer-363592109

So wie du dich reflektierst habe ich da keine Bedenken... wenn du mit dir selbst ins Reine kommst, dann fühlst du dich schon viel wohler mit dir selbst. Von da ist es nur noch ein kleiner Schritt, sich auch mit anderen, die du gut findest, wohl zu fühlen.

* Alles Liebe *

 - (Liebe und Beziehung, Psychologie, Freundschaft)