Öl- oder Acrylgemälde?

4 Antworten

Das ist nicht so einfach, da beide Farben ähnlich brillant sind und sich nur von der chemischen Zusammensetzung und den Trockenzeiten unterscheiden. Acryl trocknet schnell, Öl langsam.

Wenn das Bild relativ jung ist, kann man es am Geruch erkennen, Ölbilder verströmen diesen typischen Terpentingeruch.

Wenn der Künstler ohne Firnis gearbeitet hat, also eine Art finalen Schutzlack, erscheint ein Acrylbild matt, ein Ölbild glänzt eher, es sei denn, der Maler hat irgendwelche Malmittel zur Verdünnung eingesetzt.

Ölbilder erscheinen im Ganzen satter, homogener, die Farbschicht sieht kompakt aus, aber das sind alles subjektive Wahrnehmungsweisen, und je nachdem, wie der Künstler malt, kann er das u.U. auch mit Acryl erreichen.

Ich kann leider nur ein paar Ansatzpunkte liefern, eben weil es nicht so einfach ist.

Acrylfarbe trocknet geruchsneutral während Ölfarbe langsam trocknet und einen intensiven Geruch aufweist. Die Ölmalerei kann man an ihrem Geruch erkennen ;-)

Rolf70 
Fragesteller
 24.01.2014, 15:23

Aha,

und wie viele Jahre hält dieser Geruch an ?

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Schon die Jahreszahl auf dem Bild - falls vorhanden - kann ein Hinweis sein.

Wenn es ein altes Bild ist, ist es Ölfarbe. Acrylfarben kamen als Malfarben bei experimentierfreudigen Künstlern erst ab den 1960er Jahren zur Anwendung.

Mit etwas Aufwand kannst du eine kleine Materialanalyse mit entnommenen Materialproben machen. Dazu führst du mit kleinen Farbstücken aus einer unauffälligen Stelle des Bildes eine einfache Brennprobe durch (Porzellanteller, Feuerzeug). Flamme, Geruch und Rückstand erlauben Rückschlüsse. Das ist ein übliches Verfahren zur Bestimmung von Stoffen.

Acryl:

schmilzt zuerst und brennt danach rußend, als Rückstand bleiben schwarze, harte Kugeln, dabei riecht es beißend und leicht süßlich.

Ölfarbe:

ist schwer entflammbar und da es Lein- oder Mohnöl ist, riecht es ähnlich wie beim Frittieren.