Oboe orchesterreif spielen

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Hi,

also, zu deiner ersten Frage: "Stimmt es, dass die Griffe bei der Oboe denen der Blockflöte ähneln? "
Ja, allerdings nur h,a,g,f,e,d und c ( untere Lage; bei der mittleren Lage + Oktavklappe)
Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht:
Beispielsweise gibt es drei verschiedene Varianten ein f zu greifen. Es kommt dann immer darauf an, welcher Ton vor dem f steht und welcher Ton nach dem f kommt..... aber das lernst du dann alles mit der Zeit.

Und nun zu deiner zweiten Frage:
Es kommt natürlich immer darauf an, wie begabt man ist, und wieviel man übt. Bei der Oboe ist tägliches Üben ein Muss (!) und selbst wenn du schon ein paar Jahre Oboe spielst, solltest du möglichst täglich spielen, da sonst der Ansatz und die Kondition schnell nachlassen..... Das wird für dich so wieso als Streicher etwas ganz neues sein: Atemtechnik und Ansatz zu lernen ;)
Um Oboe in einem Schulorchester zu spielen braucht man schon etwa 2-3 Jahre.
Der Oboenton muss sich erst entwickeln, das dauert schon ein paar Monate bis sich der gießkannenartige Ton eines Anfängers nach Oboe anhört! ;)
Aber da hilft eben nur Üben, Üben, Üben.
Das Problem ist für Anfänger auch, dass die Rohre (Mundstücke) sich ständig verändern!
Es kann sein, dass ein neues Rohr von heut` auf morgen plötzlich viel schwerer zu spielen ist und es ist so, dass man eben verschiedene Rohre hat, da ja auch mal (vor allem als Anfänger) ein Rohr plötzlich kaputt gehen kann und sich eben jedes etwas anders anhört und somit auch anders zu spielen ist!
Bei Blasinstrumenten mit einem festen Mundstück, wie z. Bsp. bei der Querflöte verändert sich der Ton nicht. Er bleibt wenn man ihn einmal erlernt hat immer gleich.

Und es kommt darauf an, ob du erste oder zweite Oboe spielst. Erste Oboe im Schulorchester wird vermutlich schwer werden nach 2-3 Jahre. Da sollte man dann schon 5-6 Jahre spielen, um ein Solo sicher vortragen zu können und die erste Oboe spielt auch immer in der höheren Tonlage. Das bedeutet man braucht mehr Kraft und man muss sicher in der Intonation sein, die bei der Oboe auch nicht so einfach ist...

Ich kann dir von mir sagen. Ich habe nach einem halben Jahr schon kleinere Stücke im Blasorchester mitspielen dürfen ....(habe zuvor 7 Jahre Querflöte gespielt) ...war aber eine Ausnahme!
Nach 2 Jahren habe ich dann mein Glück versucht und ganz auf die Oboe gewechselt und das ging auch einigermaßen. Ist halt schwer mit der Oboe am Anfang. Mittlererweile spiele ich seit 6 Jahren im Blasorchester (mittel und Oberstufe) und habe vor einem halben Jahr Erfahrungen im Sinfonieorchester sammel dürfen. Das war sehr hohes Niveau und sehr anspruchsvoll, wirklich schwer spielen...aber es hat Spaß gemacht und das ist die Hauptsache!

Viel Spaß und Erfolg beim Erlernen dieses wunderschönen Instrumentes! ;)

LG

Carlos714  30.03.2014, 10:15

Das ist eine hervorragende Antwort - ich als alter Hase hätte es besser kaum beschreiben können!

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Katjusha88  30.03.2014, 11:12

Ach, muss übrigens was verbessern!
Das f greift man anders bei der Oboe. Das f bei der Blockflöte entspricht dem fis der Oboe und deshalb die drei verschiedenen f-Griffe auf der Oboe! ;)

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Ja, die Griffe sind ähnlich der Blockflöte - das ist recht einfach zu erlernen. Die Tonerzeugung ist schon etwas schwieriger, da sie ein unbestechliches Gehör verlangen. Damit verbunden ist auch die Frage nach dem richtigen Mundstück, was ein Verschleißteil ist und wesentlich häufiger ersetzt werden muß als Cellosaiten zum Beispiel. Sicherlich ist das Cello das praktischere Instrument, bis auf seine Größe. Wenn aber deine Klangsehnsucht so groß ist, dass du es unbedingt probieren willst, dann tue es beim besten Lehrer, den du kennst. Er ist gerade gut genug für dich und kann dich optimal beraten.