Hat es noch Sinn, die Oboe mit 17 zu lernen?
Hallo zusammen :)
Ich spiele jetzt seit einigen Jahren Trompete. Ich bin musikalisch und auf der Trompete auch relativ weit gekommen bisher, hatte ursprünglich vor Trompete zu studieren. Allerdings stecke ich seit eins zwei Jahren in einer Krise aus der ich nicht rauskomme. Das ist sehr frustrierend für mich, weil ich so viel Energie da rein gesteckt habe und es nichts gebracht hat/bringt. (lehrerwechsel etc hab ich alles schon probiert)
Nun ist meine Frage, ob es noch Sinn hat, Oboe anzufangen.. Ich denke es wäre vielleicht wie ein Neustart. Natürlich weiß ich, dass ich nicht direkt super toll spielen kann und das aller Anfang schwer ist. Wie schätzt ihr das ein, kann man in so einem Alter noch ein Niveau erreichen, was einem genügt, wenn man in seinem Leben davor schon mal auf hohem Niveau Musik gemacht hat?
Vielen Dank für Antwort :-) Marta
3 Antworten
Hi Marta,
um dir besser helfen zu können, möchte ich der Sache noch mehr auf den Grund gehen. Du schreibst, du seist schon relativ weit gekommen. Außerdem schreibst du, du seist in einer Krise, noch dazu schon seit zwei Jahren!
Mit einem neuen Instrument einfach bei Null anzufangen lockt dich zwar von der Krise weg, führt aber vielleicht in eine Neue, wenn du dort ebenfalls an deine Grenzen stößt. Außerdem ist gerade eine Oboe als Doppelrohrblattinstrument alles andere als einfach und auch teuer, und die Anzahl der Lehrer ist auch sehr begrenzt.
Also was genau ist Gegenstand dieser Krise und was ist in diesen zwei Jahren passiert in Bezug auf Fortschritte auf der Trompete?
Hier kann man ansetzen und hier lassen sich neue Blickwinkel für dich schaffen.
Thomas Weber
Ah, wenn du Unterricht bei einem Professor hast, müsste der doch sehr gut beurteilen können, ob du, egal auf welchem Instrument, das Zeug zum Studieren hast.
Ich glaube aber in deinem Fall könntest du auch über eine Alternative nachdenken und etwas studieren, was immerhin mit Musik zu tun hat. Das wäre z. B. historische oder systematische Musikwissenschaft.
Und Trompete kannst du dann ohne dir soviel Druck zu machen einfach so in einer Band oder einem Freizeitorchester spielen. Da gibt es sehr viele Möglichkeiten.
Jaa., ich hab schon das Zeug zum Musik studieren, wie gesagt, ich würde schon einen Studiumsplatz bekommen..
Aber es frustriert mich einfach so extrem, ich leide sehr unter der Krise.
Der Professor ist von meiner musikalischen Begabung überzeugt, es ist halt trotzdem ein harter Weg aus der Kriese und ich hab meinen Glauben an die Sache auf dem Weg dorthin verloren..
Es geht mir aber nicht prinzipiell darum, KA zu studieren, sondern einfach wieder normal Musik machen zu können.
Jaa Oboe ist teuer, gute Trompeten sind aber auch Teuer. Mit 2 B trp und einer piccolo kommt man schon mal auf 6-8.000 Euro..
Jedes Instrument ist schwer..auch Trompete ist schwer.. Ich kann halt nicht genau einschätzen, sass jetzt die richtige Entscheidung ist. Aber selbst mit einem guten Hobby will ich mich nicht rumquälen müssen...
Ich glaube, jetzt verstehe ich. Eigentlich ist alles in Butter, aber da ist so ein Stein im Weg. Und dieser Stein ist ein reines Gedankenkonstrukt in deinem Kopf. Und du möchtest wissen, wie du diesen Stein loswirst.
Eigentlich ganz einfach. Weiterhin Trompete spielen, nur auf das schöne lebendige Spielen deines Instrumentes fokussieren und darauf pfeifen, was alles Probleme bereiten oder schief gehen könnte. So geht das am besten.
Eine gefühlte Krise ist außerdem etwas völlig Normales. Da du erst 17 bist, hast du nur noch nicht so viel Erfahrung im Umgang damit. Aber dafür sind wir ja da. :)
Leider ist diese Krise kein Gedanken Konstrukt, auch wenn ein großer Teil psychischer Natur ist.
De facto ist es einfach so, dass es mir extrem schwer fällt und ich eine Ansatz Umstellung machen muss, sodass ich quasi bei 0 beginne..
Ich glaube trotzdem, dass es hauptsächlich ein Gedankenkonstrukt ist. Ich rate dir deshalb, einfach die nächsten zieldienlichen Schritte zu tun und dich nicht mehr mit dem Wort "Krise" zu beschäftigen. Auch wird dir dein Professor bestätigen, dass du nicht die Erste mit einer Ansatzumstellung bist.
Stell dir einfach die Frage "Wo geht es jetzt weiter?"
und nicht "Ist es nicht schrecklich?" oder Ähnliches.
Also viel Glück
Hmm gute Gedanken.. Mein Bauchgefühl sagt mir nur, dass das mit Trompete nichts mehr wird.
Mein Gedanke war, dass ich vielleicht im warsten Sinne des Wortes ein anderes Instrument brauche, um damit so Musik zu machen, wie ich es möchte
Wenn das mit dem Geld kein Problem ist, kannst du es ja durchaus mal ausprobieren. Der Bauch ist öfters gar kein so schlechter Berater.
Du kannst es mit 17 noch erlernen. Mit 40 erlernte ich ein Blechblasinstrument und spiele es immernoch, weil es Spaß macht.
Im Grunde genommen beinhaltet schon allein die Frage das Problem in sich: Wenn Du ein Instrument spielen willst, dann tue es doch einfach und frage nicht nach dem Sinn. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg, und wo der Wille fehlt finden sich die Gründe von allein. Interessant für einen guten Lehrer wäre aber schon, was denn genau die Probleme mit der Trompete sind: Intonation, Rhythmus, Kraft, Ausdauer, Musikalität, Lampenfieber, Tonumfang, Dynamikumfang, Geschwindigkeit, Tonqualität - was denn im Einzelnen? Da bin ich als Oboist aber nicht der richtige Berater... Grundsätzlich ist es gar kein Problem auch noch mit 17 mit Oboe zu beginnen - du kannst es sehr sehr weit bringen, auch dann noch!
Ja.., nach dem Sinn hab ich mich gefragt, weil man gewisse Ansprüche hat, wenn man schon mal auf einem hohen Niveau musiziert hat, ob man mit einem anderen Instrument diesen Erwartungen (irgendwann) nahe kommt.
Mein Trompetenklang ist, trotz Ansatzumstellung, immernoch wunderbar, wurde mir schon von mehreren Dozenten gesagt, mit Techik und Geschwindigkeit und Musikalität habe ich keine Probleme. Insofern ist das schon jammern auf hohem Nievau.
Ich habe eine lange Zeit über meine Grenzen hinaus geübt und rutschte damit in den Weg einer Sackgasse.. Ich kann nicht einfach entspannt mich auf die Interpretation konzentrieren, so wie ich es früher konnte. Meine Leichtigkeit auf dem Instrument ist weg und die Suche ich seit 2 Jahren.. Meine Toleranzgrenze ist in der letzten Zeit einfach überschritten...
Nun ja.., und zugegeben.,. Als Trompeter sitzt man im Orchester schon mehr rum, als das man spielt. Und ich war schon immer neidisch auf die schönen Holzbläser Melodien.
Ich habe schon zwei Oboenlehrer kontaktiert und werde bei beiden mal Probeunterricht nehmen🙌
Ich habe eine Zeit lang viel zu viel geübt, ständig über meine Grenzen hinaus ..manchmal bis zu 5 Stunden täglich, was sehr kontraproduktiv war.
Im Landesjugendorchester hatte ich von älteren (18-19 jährigen) gehört, wieviel die üben und dachte, dass muss ich jetzt auch.
Darüber hinaus muss ich jetzt eine Ansatzumstellung machen weil mein Mundstück zu tief sitzt. (Das war allerdings nicht immer so..)
Ich habe schon etliches versucht und so viel Energie rein gesteckt, aber es entwickelt sich nicht.
Ich bin momentan bei einem Professor und im Unterricht klappt es dann verhältnismäßig gut, beim Üben zuhause dann gar nicht.
Ich habe mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, Musik zu studieren. Einen Studiumsplatz zu bekommen, das ginge.., aber damit dann glücklich zu sein?
Ich wünsche mir nur, mich musikalisch ausdrücken zu können und das wieder auf natürliche weise.