Notfalltasche, was kann ich noch rein tun?

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8 Antworten

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Moin.

Das kommt darauf an, für welche Notfälle Du gerüstet sein willst. Als Ergänzung zum Blutdruckmessgerät wären ggf. ein Pulsoximeter und Blutzucker-Messgerät sinnvoll - sofern Du denn damit umgehen und auf deren Messwerte entsprechend reagieren kannst.

In jedem Fall solltest Du Dir eine "Gedächtnisstütze" rein packen:

http://www.amazon.de/Notfall-Taschenbuch-f%C3%BCr-Rettungsdienst-Rolando-Rossi/dp/3938179880/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1459684377&sr=8-1&keywords=9783938179888

Ansonsten schaue Dir ggf. mal die Ausstattung der Paramedic Box von Weimann an, Seite 12:

https://www.weinmann-emergency.de/downloads/catalog/F_Koffer_und_Saecke_DE_0515.pdf

Aber letztlich kommt es einzig darauf an, wofür Du gerüstet sein willst - und vor allem, womit Du umgehen kannst.

ASRvw de André

Adrian593 
Fragesteller
 03.04.2016, 16:58

Erstmal danke für die Antwort. Mein Theoretisches Wissen ist relativ viel,  weil ich Anästhesist werden möchte und daher Bücher zum Thema Notfallmedizin lese. Ich weiss also vom Pneumothorax bis zum akutem Abdomen usw. alles. Auch das ABCDE, SAMPLER usw. Schema ist mir bekannt. BZ Messgerät wäre nicht schlecht,  damit könnte ich dann auf eine Hypoglykäme reagieren bspw. durch Traubenzucker. Hyperglykäme kann ich so auch feststellen, zwar nicht behandeln, aber beides ist ja sowieso eine Rettungsdienstindikation. Praktische gesehen bin ich auf Schulsanitäter Niveau, aber das lässt sich durch ausprobieren an mir selbst und so weiter schon erlernen:) Muss dazu sagen, dass ich auch erst 13 bin und daher noch zB auf den San A warten muss. Wofür ich die Tasche brauche? Zum einen, Falls sich mal ein VU vor mir ereignet, zum anderen bin ich im Sommer immer an einem Campingplatz,  wo circa 80% alte Leute sind, sodass es von der Reanimation bis zum Sturz schon alles gab. Möchte eben adäquat reagieren können:) 

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Da fehlt noch ganz viel.

Ich liste einfach mal auf, was mir so einfällt. (Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.)

Beatmung:
- Beutel und Maske hast du ja schon. Da fehlt noch der Filter!
- zusätzlich Sauerstoff
- Laryngoskop + Endotrachealtuben
- Kombituben
- Maggill-Zange
- Guedel-Tuben

Blutung/Chirurgisch:
- Verbandpäckchen, Kompressen, Brandwundenverbandpäckchen (alles steril)
- Mullbinden, Zellstoff, Tupfer
- Quick-Clot
- Amputationsbeutel
- Handschuhe + sterile Handschuhe
- Skalpell, Schere, Klemmen (alles steril)
- Tracheotomie-Set
- Heftpflaster
- Israeli Bandage

Zugang:
- Zugänge + Pflaster
- Kanülen
- intraossärer Zugang
- Infusionssysteme

Sonstiges:
- Absaugung + Oro-Sauger (für Neugeborene)
- Haut-, Schleimhaut-, und Flächendesinfektion

Medikamente lass ich jetzt mal weg. Das würde hier den Rahmen sprengen.

Adrian593 
Fragesteller
 03.04.2016, 17:04

Moment:D Ich bin zwar fit in Sachen theoretischen Wissen, weil ich Fqchbücher zum Thema Notfallmedizin lese, praktisch aber auf Schulsanitäter Niveau. Oben habe ich es in einem Kommentar nochmal ausführlich erklärt:) Jedenfalls weiss ich natürlich,  wie man zB. eine Koniotomie durchführt usw., möchte aber nicht verklagt werden:D Der Beatmungsbeutel ist ein einmal Produkte,  Guedeltuben sind dabei. Ich bin damit ja nicht auf San Diensten unterwegs, ist hauptsächlich für den Privatgebrauch. Nitril Handschuhe habe ich natürlich auch. Ein paar deiner aufgelisteten Sachen könnten für mich tatsächlich Sinn machen, da informier ich mich mal und warte auf den nächsten Amazon Gutschein oder frage mal meinen Onkel.Danke

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Hallo Adrian, irgendwie erkenne ich mich in Dir wieder....

Ja, mit 13, da war ich auch sowas von motiviert und interessiert. Medizin, mein grosses Thema.
Doch mit 13 wird man belächelt, nicht ernst genommen. Damals gab es bei uns nur das DRK, keine Jugendgruppe. Ich durfte trotzdem mitmachen. Machte den EH Kurs und assestierte dem Ausbilder bei den Kursen. Machte so ziemlich jedes Wochenden Sportplatz-/Veranstaltungsdienste oder da wo das DRK gefordert war. Ich wurde von den Erwachsenen in der DRK Ortsgruppe ernst genommen. Internet gab es damals noch nicht, ich besorgte mir Bücher und ich löcherte die die es können mussten. Aufgrund der vielen Dienste, lernete ich die praktische Seite kennen und bald stellten die "Grossen" fest, dass ich nicht nur für Botengänge und "weise mal den RTW" ein, was taugte. Meine erste Reanimation führte ich mit 14 mit einem Sani auf dem Sportplatz erfolgreich durch. Ich kannte meine Grenzen genau und wollte nur eins, lernen, lernen lernen. Aber mit 13..... Tja...was bleibt denn da? Man muss älter werden... Ich machte weiter meine Wochenenddienste, lerne so bei vielen Veranstalungen die Arbeit des Rettungsdienstes kennen, weil eben doch recht viel passierte und der RTW/NA gerufen werden musste.

Ich glaube mit 16 durfte ich dann endlich den San ABC machen und war happy.

Aber ausser Dienste bei Veranstaltungen und erste Hilfe leisten in der Nachbarschaft war ja nichts. Sehnte auch keine Notfälle herbei und war froh, wenn alle gesund und munter waren.

Mit 18 fing ich meine Ausbildung zur Krankenschwester an und jedes freie WE fuhr ich sozusagen als "3. Mann" beim RTW mit. Diese Erfahrung, die ich dort machte, möchte ich absolut nie mehr missen. Nicht nur fachlich/medizinisch, vor allem der Umgang mit dem Patienten hat mich sehr beeindruckt. Auch, wie eine absolute kompetente Betreuung aussieht. Teamarbeit, Menschlichkeit.

Nebenbei machte ich den RH. Jedoch blieb es dann bei der Arbeit im Krankenhaus und ich liebte meinen Job.

Heute stehe ich leider auf der anderen Seite und benötige oft den RTW/NA wegen schweren Asthmaanfällen und erfahre leider öfter wie ich will, dass eine erste Hilfe die ersten Menschen, die einem in einer wirklichen Notsituation helfen oftmals die sind, die nicht sofort nach ihrem Equipment suchen und Unruhe reinbringen, sondern die, die beruhigend neben einem stehen, den Notruf absetzen und einfach nur da sind.

Manchmals ist weniger einfach mehr...

Ich hatte früher auch meine selbstgepackte Tasche mit so einigem drin, doch wenn wirklich mal was war, dann war ich vor Ort und meine Tasche... ganz woanders. Es ist wirklich so, wie viele schreiben, benutze Hirn, Deine Hände, dein Herz, Verstand und einen Verbandskasten. Es braucht keinen Ambu Beutel, es gibt Masken, die in Taschen passen, mit denen man auch beatmen kann ohne Körperkontakt. Dazu ein Handy und gut ist. Denn eins hab ich gelernt, Notfälle passieren dort, wo man sie nie erwartet und kommen nicht geplant dort hin, wo die Tasche steht. Daher mach Dich frei von Materialien und lerne zu improvisieren, so bist Du im wirklichen Notfall sehr viel besser und schneller.

Aber mit 13, möchte man die Welt retten... Es ist toll, was Du schon alles kannst, bleibe dran und lerne weiter, doch gehe in eine Orga und mache viele viele praktische Dienste, lerne von den "Grossen". Wende Dein Wissen an, doch schieße nicht über Deine Grenzen. Leider ist es so, dass das Alter Dir Grenzen gibt und das ist auch gut so. Denn Du bist für Dein Handeln verantwortlich. Ab 14 auch strafrechtlich. Bedenke das bitte!

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg!

Adrian593 
Fragesteller
 05.06.2016, 19:53

Wow, tolle Antwort! Schade, dass du erst so spät geantwortet hast:) Ich denke, Du bist das beste Beispiel dafür, dass jemand, der sich für etwas interessiert und fasziniert, nicht unterschätzt werden sollte! Dass man mit 14 jemanden erfolgreich reanimiert hat doch rein Garnichts mit dem Alter zu tun, sondern mit dem Wissen und der Leidenschaft. Und natürlich, wahrscheinlich wird diese Tasche nie zum Einsatz kommen, aber was spricht den dagegen, eine zu besitzen? Ich würde mal sagen, dass du Glück hattest, von den "Erwachsenen" so respektiert und ernst genommen zu werden, denn das ist heutzutage eine Rarität. Man wird von allen Seiten belächelt, wenn man sein Wissen von sich preis gibt, weil der normale 13 Jährige keine Ahnung von GCS, Vigilanzstörungen usw. hat, aber why not? Fakt ist, dass man keine Träume haben darf, denn es gibt Erwachsene mit unendlicher Lebenserfahrung, die es immer besser wissen, eigentlich schade! Naja, was soll`s, ich bleib dran und beschäftige mich weiterhin mit der Medizin. Die Welt retten will ich nicht, sondern adäquat handeln, wenn Hilfe benötigt wird.

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Muggelchen71  05.06.2016, 20:38
@Adrian593

Hallo Adrian,

Du bist auf dem richtigen Weg. Respekt muss man sich manchmals erarbeiten. Man muss da ziemlich feinfühlig sein. Erwachsene mögen es ja gar nicht, wenn man einem ein 13 jähriger dies und das erklärt.

Ich schätze Dich als sehr intelligent ein und daher denke ich, wirst Du einen Weg finden, wie Du Dein Wissen einsetzen kannst, ohne das Du den "erfahreren Erwachsenen" bloß stellst... Denn das können die gar nicht leiden ;-)

Ja, die Reanimation ging über 15 min, bis der NA und RTW ankam und ablöste, damals gab es noch keinen Defi vor Ort, wie sie heute an mehreren Stelle auch für Laien zu benutzen sind. WIr mussten brav weiter machen und abwarten. Der Patient überlebte ohne Folgeschäden.

Irgendwie war immer was los. Der Nachbar fiel vom Baum (Fuß hing nur noch am Hautfetzen). Seine Frau fiel in Ohmacht und ich mit 15 ganz alleine...

Schau, das Du Erfahrungen sammelst. Und wenn Du Deine Kurse alle gemacht hast, fahre ab 18 auf dem RTW mit, da lernst Du ne Menge.

Alles Gute für Deine Zukunft!

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Adrian593 
Fragesteller
 06.06.2016, 23:04

:o Ob Neid das richtige Wort ist?:) Egal, danke für alles und schön, dass es noch Erwachsene wie Dich gibt, die einst auch einen Traum hatten und wissen, dass durch Engagement und Fleiß alles möglich ist! Beste Grüße

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Tu nur das rein, womit Du umgehen kannst, was zu Deinen Kenntnissen und Fertigkeiten passt. Da Du offenbar kein Arzt bist, sollten verschreibungspflichtige Medikamente tabu sein. Basismaßnahmen der Ersten Hilfe und BLS solltest Du beherrschen. Im Focus bei einem Notfall stehen und dann jämmerlich zu versagen wäre peinlich....

Erste Hilfe Kasten und ganz wichtig eine Flasche Wasser

Jojodidada2588  04.04.2016, 20:28

Braucht man für vieles
Löschen (o.k. ich geb zu bringt wenig aber besser als nichts)
Trinken (ist überlebenswichtig wenn man nicht im Notfall an Wasser kommt)
Irgentwelche Wunden auswaschen oder sich generell säubern wenn man mit schädlichen stoffen in Berührung gekommen ist

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Hermeshimself  04.04.2016, 21:17
@Jojodidada2588

Zum löschen hast Du ja schon selber einen Kommentar gegeben.

Trinken. Hm..., der Patient aber nicht!!!

Wunden auswaschen ist dem Ersthelfer nicht erlaubt!!

Schädliche Stoffe. Hm..., dann muß aber sicher gestellt sein das diese mit Wasser in Berührung kommen dürfen. Dem ist leider nicht immer so.

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Jojodidada2588  04.04.2016, 21:33

Ja aber ich wollte dir ja nur helfen, wenn du meinst das dir das nicht hilft (hast du nicht gesagt aber ich gehe davon aus) dann ist des ok. Es ist deine Tasche da musst du reintun was du beauchst

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Hermeshimself  04.04.2016, 21:36
@Jojodidada2588

Ich glaube Du verwechselst mich mit Adrian. 

In welchem Punkt bist Du anderer Meinung und warum?

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Jojodidada2588  04.04.2016, 21:39

Wer ist adrian?

Ich find das wasser immer wichtig ist egal welche Situation

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Jojodidada2588  04.04.2016, 21:42

Aus afgahnistan

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Hermeshimself  04.04.2016, 21:47
@Jojodidada2588

Das muß ich Dir jetzt mal glauben. Aber trotzdem solltest Du Dir Deine Antworten mal etwas genauer überlegen. 

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