Normativer Pluralismus

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Pluralismus ist

1) in der Philosophie:

a) Erkenntnistheorie: Weltsicht mit der Meinung, die (von Menschen erlebbare) Wirklichkeit könne nicht als Ganzes beschrieben werden, sondern bestehe aus einer Vielzahl an Dingen, die in unterschiedlicher Weise zueinander in Beziehung stehen, und die Beziehungen zwischen den Teilen seien Ausgangspunkt und Grundbedingung des Erkennens und Handelns (Gegenteil: Monismus)

b) Ethik: gleichberechtigtes Nebeneinander unterschiedlicher ethischer Prinzipien, Werte und Normen

2) Politikwissenschaft und Soziologie: ein System mit einer Vielzahl am Gruppen, Interessen und Meinungen, die in einer grundsätzlich gleichberechtigten Konkurrenz und friedlichen Koexistenz Macht durch Gegenmacht beschränken, in einem Wettbewerb staatliches Handeln zu beeinflussen versuchen, wobei eine offene Auseinandersetzung zwischen einer Vielzahl als wesentlicher Bestandteil der gesellschaftlichen und politischen Willensbildung gilt

Empirischer Pluralismus: Der Pluralismus wird aufgrund einer auf Erfahrung (Beobachtung) beruhenden Untersuchung als Tatsache festgestellt.

Normativer Pluralismus: Der Pluralismus wird als Norm gesetzt bzw. gilt als Norm. Die Vielzahl soll sein.

Anerkennung und Respektierung vielfältiger Meinungen, Überzeugungen, Interessen, Zielen und Wertvorstellungen ist Leitbild. Niemand darf in der Lage sein, anderen seine Ansichten aufzuzwingen.

odinga 
Fragesteller
 14.10.2009, 22:04

vielen dank. das klingt echt gut

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normativ = Normen setzend/gebend, empirisch = untersuchend.