"NGO gegen Rechts" gründen und Geld vom Staat bekommen - wie geht man vor?
Da ich derzeit arbeitslos bin, wenig Geld habe und Rechte auch nicht groß mag und ich gelesen habe dass mit dem neuen "Demokratiefördergesetz" NGOs "gegen Rechts" viel Geld bekommen sollen - dachte ich mir, dass ich doch sowas auch mal machen und gründen könnte.
Also eine Webseite bauen, Faktchecken, Argumente gegen Rechts auflisten und was nicht alles - klar das würde ich schon hinbekommen.
Aber wie komme ich anschließend an die Staatsgelder?
PS: Mir wäre es natürlich genauso recht, käme das Geld von anderen Stiftungen wie der "Open Society Foundation". Falls das sogar einfacher ist - nur her mit den Tipps, wie man hier vorgehen kann.
6 Antworten
In der Regel braucht es einen gemeinnützigen Verein, um solche Fördergelder zu beantragen. Du musst also weitere Mitstreiter finden, mit diesen einen Verein samt Satzung gründen und für diesen Verein dann die Gemeinnützigkeit beantragen und bekommen. Dafür braucht man übrigens auch noch mindestens einen Notar.
Dann müsst ihr ein gutes Konzept ausarbeiten, in dem ihr genau beschreibt, was ihr vorhabt, wen ihr damit erreichen wollt, was das Vorhaben bewirken soll, wie ihr den Erfolg des Vorhabens messen, kontrollieren und auswerten wollt und welchen Mehrwert das wieso für die Zielgruppe und die Region hat. Ach ja, ein sauberer Finanzplan, in dem möglichst auf den Cent genau aufgelistet ist, wie viel Euro für welche konkrete Ausgabe benötigt wird und wo meist auch noch um die 10-20% aus Eigenmitteln finanziert werden muss, gehört da natürlich auch dazu.
Nach der Durchführung des Projekts müsst ihr dann all das, was ihr da beantragt habt, auch wieder nachweisen. Also einerseits erläutern, was ihr vom Geplanten umgesetzt habt, wie das so lief und welche Ergebnisse und Auswirkungen das hatte. Und natürlich müsst ihr auch auf den Cent genau belegen, wofür ihr das Geld ausgegeben habt. Was dann aber auch dem entsprechen muss, was ihr beantragt habt. Also, wenn 5 Euro für Bleistifte beantragt wurden, könnt ihr die nicht einfach so für Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche nutzen. Wenn dabei Geld übrig bleibt, müsst ihr das zurückzahlen, je nach Förderprogramm sogar plus Zinsen. Gebt ihr mehr aus, als ihr beantragt und bewilligt bekommen habt, ist das euer Problem, das zahlt ihr aus eigener Tasche.
Ich wünsche euch viel Erfolg und Freude bei diesem Projekt! Ach, und natürlich auch, dass euer Antrag überhaupt bewilligt wird, denn das ist auch keineswegs selbstverständlich immer der Fall...
Naja, ich arbeite halt im gemeinnützigen Sektor, Kinder- und Jugendhilfe. Das ist also quasi mein Beruf.
Diese Frage offenbart auf diversen Ebenen widerliches Gedankengut.
Zunächst einmal sind es nicht "NGOs gegen Rechts", sondern Rechtsextremismus. Rechte Politik, anders als zu verurteilender Rechtsextremismus, ist Stabilitätsgarant und integraler Bestandteil eines jeden funktionierenden politischen Systems. Dies abzustreiten, offenbart einen gehörigen Mangel an Bildung, der zum einen aussagt, dass du nicht im Entferntesten politische Entscheidungen beeinflussen solltest und des Weiteren erklärt, warum du keine Arbeit findest.
Zweitens sollen gemeinnützige Organisationen, wie der Name explizit ausdrückt, gemeinnützig sein. Eine solche nur für den eigenen Vorteil aufzubauen, wird offenkundig nicht funktionieren und entlarvt dich ferner als einen dem Mammon verfallenen betrügerischen Raffzahn.
Stattdessen lege ich dir wärmstens ans Herz, durch ehrliche Arbeit dein Geld zu verdienen. Die Politik scheint mir nicht dein Metier zu sein.
Vergiss es: denn deine Absicht ist es, dir damit ein Einkommen zu verschaffen, und dieser Plan wird nicht aufgehen. Bevor du anfängst irgendwelche Charity zur Selbstbereicherung zu planen, kümmere dich um deine Zukunft und qualifiziere dich, Hauptschulabschluss nachholen, wenn möglich Abitur, und Ausbildung.
Du brauchst Geld - also such Dir einen Job und arbeite.
Diese Organisationen haben i.d.R. keine oder nur ein/zwei hauptamtlich Beschäftigte. Die meiste Arbeit wird ehrenamtlich geleistet. Es sind Vereine, die gemeinnützig sind. Diese Gemeinnützigkeit muss regelmäßig beim Finanzamt nachgewiesen werden. Eine Entnahme von Geld für private Zwecke führt zum Verlust der Gemeinnützigkeit und ist Betrug.
Schön und gut, aber das Geld bekommst Du nur für Deinen bestimmten Zweck. Nicht als Einnahme für Dich.
Ja, aber man kann sich ja seinen Teil für sich abzweigen. Das ist ja überall normal in der Welt.
Danke, das klingt fundiert.