Neue studie zu Beschneidung und Psychologie?

6 Antworten

"Die Studie zeigte, dass Männer, die sich als Säugling einer Beschneidung unterzogen hatten, Schwierigkeiten hatten, sich beispielsweise mit ihrem Partner zu verbinden, und emotional instabiler waren

Das Problem ist ja hausgemacht. In den USA gibt es ja Kampagnen die gegen die Beschneidung kämpfen.

Du erlebst es aber auch hier auf Gutefrage sehr häufig. Da wird von Verstümmelung und Vergewaltigung gesprochen, so getan, als wäre eine Beschneidung eine Katastrophe. Das verunsichert natürlich Menschen die es lesen und beschnitten sind. Das diese dann Angst haben von einem Partner abgelehnt werden zu können, nicht normal zu sein, oder emotional instabil werden, ist ja nicht überraschend. Ich vermute hier daher keinen Zusammenhang mit der Beschneidung selbst, sondern damit, dass diese Männer dann Angst haben nicht mehr als vollwertig angesehen zu werden.

Das ist mitunter auch der Grund, weshalb ich es absolut nicht gutheißen kann, wenn hier ebenfalls solche Sachen geschrieben werden. Denn damit hilft man betroffenen Menschen nicht, damit schadet man ihnen zusätzlich.


verreisterNutzer  18.12.2020, 18:51

Das kommt auch noch hinzu. In den USA ist das auch nicht so ein Thema was am Rande diskutiert wird wie in Deutschland, sondern was wirklich öffentlich groß diskutiert wird, sodass die öffentliche Meinung sich zu dem Thema innerhalb weniger Jahre drastisch geändert hat. Heißt es hat wirklich jeder mitbekommen. Die Theorie der Studie ist wohl eher, dass durch die Beschneidung das Urvertrauen verletzt wird, und die Menschen dann im Erwachsenenalter größe Probleme haben anderen zu vertrauen (auch dem Partner). Es wird wohl aber eine Mischung aus sehr vielen Faktoren sein und die öffentliche Debatte ist da auf jeden Fall auch ein Grund. Grundsätzlich begrüße ich den Wandel in den USA, weil ich kulturelle Beschneidungen für absoluten Blödsinn halte, finde es aber bedenklich, dass diese Meinung hier immer mehr rüber "schwappt" und mit medizinischen Beschneidungen vermischt wird. Das sind zwei seperate Themen, die nichts miteinander zu tun haben.

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user94050505  18.12.2020, 19:03
@verreisterNutzer

Das grundlose beschneiden von Säuglingen ist natürlich nicht zu befürworten. Diese Studie halte ich dennoch nicht für aussagekräftig. Wenn ich jemandem täglich eine Verstümmelung einrede ist es klar, dass er Angst vor Bindungen bekommt und emotional angeschlagen ist. Das dieser Blödsinn von angeblicher Verstümmelung auch bei uns hier häufig geschrieben wird, wo es bei uns eigentlich nur aus medizinischen Gründen gemacht wird, ist mir auch unbegreiflich.

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Ohne mir das jetzt genauer anzusehen, aber natürlich kann man sich wohl vorstellen, dass ein schmerzhafter Eingriff auf Wunsch der eigenen Eltern im Kindesalter durchaus seine Spuren hinterlässt.

Die Eltern sind für das Urvertrauen des Menschen verantwortlich. Wenn das missbraucht wird, dann bleibt das.

Natürlich kann man das jetzt sicher noch ausweiten, wie es denn nach der Beschneidung weiter geht. Machen die Eltern es durch liebevolle Erziehung wieder wett? Oder wird durch übermäßig strenge Erziehung mit (nicht selten) auch körperlicher Maßreglung noch tiefer in der Kerbe gehackt?

Ist eine sehr interessante Studie. Das es Männer gibt, die unter frühkindlichen Beschneidungen leiden, ist mir klar. Aber es ist eben auch nur eine Studie. Im Moment wird viel "Kontra Beschneidung" geforscht, weil der Trend in den USA dahin geht und dementsprechend sind auch die Ergebnisse. Ich warne davor sowas auf Beschneidungen generell oder gar auf jeden beschnittenen Mann zu beziehen. In der Medizin gibt es kein Thema was umstrittener ist. Solche Forschungsergebnisse sind wichtig und sollten Beachtung finden, aber sie sind auch nicht die ultimative Wahrheit. Die meisten Studien (sowohl Pro als auch Kontra) zur Beschneidung werden bereits mit einer gewissen Vorverurteilung begonnen und die Studienführer sind selten neutral.

Ich hab's nicht gelesen, weil ich generell alles gut finde, was Eltern davon abhalten könnte, ihre Söhne mutwillig zu verstümmeln.
Und das im Namen einer unbewiesenen Existenz. Und die dt. Justiz hat sich dem auch noch gebeugt...

Möglicherweise steigt damit das Schamgefühl und das löst diese Sachen dann aus. Aber Scham an sich ist doch was sehr gutes?!