Würdet ihr euch freiwillig Beschneiden lassen?

Das Ergebnis basiert auf 103 Abstimmungen

Nein 57%
Ja 37%
Weiß nicht 6%

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Ich habe mich ja schon vor 1 Jahr freiwillig beschneiden lassen und würde es jederzeit wieder tun, wenn mir plötzlich wieder eine Vorhaut wächst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe mich mit 15 Jahren freiwillig beschneiden lassen.
Nein

Ich kann davon nach meinen bedrückenden Erfahrungen nur abraten. Ich wurde mit 17 nach einem Frenulumriss von einem Arzt dazu gedrängt, ohne überhaupt genau zu wissen was eigentlich gemacht wird. Er sprach von "umschneiden", insistierte, tischte mir Horrorszenarios auf, wie sich das unbehandelt entwickeln werde und ließ nicht locker bis ich dann widerwillig mehr oder weniger überrumpelt, einwilligte. Als ich dann nach der Narkose den wirklich radikalen "Rundumschlag" (straff low / tight) feststellte, hat mich das umgehauen. Bei der Krankenhausentlassung meinte dieser Arzt, das sei ja auch viel hygienischer so. Dem Zynismus sind wohl kaum Grenzen gesetzt.

Die vernähte Wunde verheilte rasch und problemlos. Als ich nach einer Karenzzeit von fast 4 Wochen danach erstmalig masturbierte, dauerte es ca. 2½ Stunden bis ich zur Ejakulation kommen konnte, bei den nächsten Versuchen war es ähnlich. Ohne Gleitmittel geht gar nichts, außer wundreiben. Als ich dann mit meiner damaligen Freundin wieder verkehrte, war alles völlig anders. Ich hatte eine Ejakulatio retarda, also eine sehr verzögerte Ejakulation. Sie und spätere Partnerinnen baten mich jedesmal aufzuhören, weil es ihnen nach so langer Zeit unangenehm und schmerzhaft wurde, und ich musste jedes Mal manuell weitermachen um zu kommen. Außerdem wurde mir von der Freundin gesagt, mit der ich vorher Sex hatte, ich würde nun sehr unsanft und hart vorgehen. Nach vielen Fehlversuchen habe ich dann resigniert und keine Dates, Flirts, Partnerschaften gesucht, weil ich ja wusste, wie desaströs sexuelle Beziehungen für mich jedesmal ausgehen. Eine sehr schwerwiegende Entscheidung für einen Anfang 20-jährigen. Seitdem lebe ich sozusagen zwangsweise zölibatär. Dieses nun seit Jahrzehnten.

Ich empfinde diese Verstümmelung nur als lebenslanges Trauma und Stigma. Bei diesem "harmlosen, minimalen Routineeingriff", den viele Ärzte anscheinend leichtfertig durchführen, geht ca. 50% der Penishaut irreversibel verloren, ebenso das sensible innere Blatt, das Frenulum, das gefurchte Band, zig-tausend Nervenenden, Meissner Tastkörper, Merkel- sowie Vater-Pacini- und weitere sensorische Tastkörper etc.

Nach diesem Eingriff liegt die Eichel ungeschützt, trocknet aus und keratinisiert. Bei mir dauerte es sehr lange (weit über 1 Jahr) bis ich mich an das ständige Reiben und Scheuern in der Unteräsche auf Schritt und Tritt gewöhnt hatte.

Heute, nach so vielen Jahren habe ich so gut wie gar keine Sensibilität mehr.

Ich muss nicht weiter ausführen wie "begeistert" ich von dieser Zirkumzision bin, es auch nicht nachvollziehen kann, dass eine solche barbarische Maßnahme aus pseudo-religiösen, vermeintlich traditionellen oder aus sonstigen, ständig dem jeweiligen Zeitgeist angepassten Gründen unkritisch durchgeführt wird. Insbesondere bei Kindern ohne Konsensfähigkeit ist mir diese Resektion völlig unverständlich. Der Anteil der tatsächlich aus zwingenden medizinischen Gründen durchgeführten Beschneidungen dürfte wohl sehr niedrig sein. Über 18-jährige - ohne zwingende medizinische Indikation - sollten sich sehr genau überlegen was sie da machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein

Davon ist aus meiner Sicht abzuraten, wenn man keinerlei Probleme hat.

Denn der einzige Vorteil für eine Beschneidung ohne medizinische Notwendigkeit wäre der eigene optische Geschmack.

Die Nachteile bei fehlender Vorhaut liegen deutlich objektiver auf der Hand und sind vor allem sexueller Art. Die Vorhaut selbst ist sehr erogen. Auf das Gefühl muss verzichtet werden. Zudem liegt die Eichel immer frei, die Haut wird trockener, dicker. Es lässt sich deshalb schlechter onanieren. Lösung wäre, Öl zu benutzen. Die Eichel ist unempfindlicher, desensibilisiert. Ob das ein Nachteil ist, da scheiden sich die Geister. Meine liegt auch seit der Pubertät frei, ich vermisse Gefühl darin. Die ausführliche Internetrecherche bestätigt auch, dass hierdurch Gefühl verloren geht. Bloße Berührung erregt einen andererseits selten, außer vielleicht in sehr jungen Jahren. Die eigentliche Erregung passiert meines Erachtens im Kopf. Deshalb betrachte ich auch das länger durchhalten Können als Mythos. Viele berichten, dass es mit den Jahren viel mehr ein länger Müssen wird. Ich denke, der Orgasmus wäre reichhaltiger mit mehr aktiven Nerven in Vorhaut und Eichel.

Kein Argument ist die Hygiene. Waschen muss man ihn mit wie ohne Mütze.

Mein Fazit und Empfehlung: jeder kann froh sein, der eine intakte Vorhaut hat. Die Natur hat sich was dabei gedacht. Die Amputation eines gesunden Körperteils bringt nie Vorteile.

Ja

Bin bereits freiwillig beschnitten und würde es jederzeit wieder machen lassen!!! Finde beschnittene von der Optik schöner,ein anderer Aspekt ist die Hygiene und zum dritten der Sex ist für mich persönlich viel besser!!! Es macht Spaß nach mehr egal,ob beim Geschlechtsverkehr,Blowjob oder Handbetrieb!!! Selbstverständlich kann ich aus meiner Erfahrung nur für mich sprechen,daher muss das von jedem gut überlegt sein,ob man so einen Eingriff vornehmen sollte!!! Einmal weg,kommt nie wieder!!!

Weiß nicht

Meine erste Beschneidung mit 16 war medizinisch notwendig. Daher war's keine freiwillige Beschneidung. Letztes Jahr habe ich meine Beschneidung korrigieren lassen, weil ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war. Jetzt bin ich zufrieden und glücklich. Wobei ich nicht weiß, ob ich mich freiwillig beschneiden hätte lassen, wenn ich keine Probleme gehabt hätte nur wegen Aussehen, Hygiene usw. Vielleicht ja, vielleicht nein. Die Frage hat sich mir nie gestellt...

Ich bin aber sehr zufrieden, dass ich beschnitten bin. Für mich war's eine Verbesserung

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Beschnitten mit 16, Korrekturbeschneidung mit 29