Netzentgelte vor Stromnetz Privatisierung?

2 Antworten

Das Netz wurde erst 1999 liberalisiert. Die Idee war, dass durch Wettbewerb die Kosten gesenkt werden.

Staatliche Einrichtungen arbeiten nicht effizient, die haben keinen Grund Kosten zu sparen und dem Kunden einen guten Service zu liefern.

Das kennt man vom Telefon. Als das noch die Post war, musste man viele Wochen auf einen Telefonanschluss oder eine Reparatur warten. Da bekam man dann sozusagen zu hören: "Ein Techniker wird zwischen dem 13. März und 15 Juni zwischen 8 Uhr und 14 Uhr bei ihnen eintreffen - seien Sie Zuhause!"

Wettbewerb, also die Notwendigkeit Kunden zu gewinnen hat viele Vorteile. Die Kosten müssen so klein wie möglich gehalten werden und der Service so gut wie möglich sein damit die Kunden nicht woanders hin gehen.

Aber in der Praxis bedeutet das auch, dass die Infrastruktur oft kaputt gespart wird und von der Pleite bedrohte Konzerne dann staatliche Hilfen bekommen.

Gerade beim Strom sind Stromausfälle Lebensgefährlich (medizinische Geräte, Heizungen) und gefährden die Wirtschaft (Produktionsausfälle). Außerdem lässt sich Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit nicht vereinbaren.

Gerade jetzt geht der Trend los dass immer mehr Städte und Gemeinden Strom Infrastruktur zurück kaufen und betreiben. Denn nur so ist Netzsicherheit und Umweltschutz wirklich machbar.

Ich denke, dass unterm Strich der Bürger bei einem staatlichen Netz weniger zahlt, nicht rein als Kunde sondern vor allem als Steuerzahler.

Das kennt man ja auch von der Bahn. Da wird dann die Infrastruktur kaputt gespart und dann mit Milliardenhilfen vom Staat wieder repariert.

Während beim Telefon immer besser werdende Technik anzubieten sinnvoll ist, also immer schnelleres Internet, gibt es beim Endverbraucher beim Strom nichts zu verbessern. Entweder man hat Strom oder nicht, es gibt keinen "schnellen Strom".

Und in einem Staatlichen Netz kann man alternative Energien viel besser planen und damit auch richtig nutzen. Denn derzeit ist es wirtschaftlicher grünen Strom sinnfrei ein zu speisen, das voll zu berechnen und dann den Dampf von Kohlekraftwerken ungenutzt im Kühlturm durch zu blasen. Damit spielt es umwelttechnisch keine Rolle ob die grüne Energie eingespeist wird oder nicht, aber der Kunde bezahlt den teuren grünen Strom.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich bin sicher, dass es für uns billiger wäre. Der Staat braucht keine Gewinne zu machen, er muss nur seine Kosten wieder rein holen, also Plus/Minus-Null reicht da. Aber Konzernen wollen immer zusätzlichen Profit einsacken. Der kleine Stromkunde muss die Taschen der Superreichen füllen.