Nehmen wir an, Zeitreisen seien moeglich...?
Warum existiert dann eine derart quaelende Gegenwart? Muesste es uns dann nicht weitaus besser gehen?
9 Antworten
Warum sollte es?
Die Welt ist, wie sie ist, weil der Mensch im Kern unter dem Strich egoistisch handelt. Das war schon immer so. Wären Zeitreisen möglich, würde sich nichts ändern. Man würde das ja nicht nur nutzen, um beispielsweise keinen Krieg zu verhindern oder den beschleunigten Klimawandel. Man würde es dann auch tun, um noch mehr Reichtum zu erlangen, andere auszutricksen und und und. Man würde also auch damit Unfug treiben und unter dem Strich kommt's dann wieder auf das Gleiche raus.
Ganz nebenbei: Wenn ich gerade eine leckere Pizza esse und jemand bastelt gerade an meiner Vergangenheit rum, dann könnte das dazu führen, dass ich in der Gegenwart die Pizza nicht mehr hätte. Und DAS wiederum würde dazu führen, dass ich auch in die Vergangenheit müsste um denjenigen zu töten, der mir dir Pizza weggenommen hat.
Wer sagt denn, dass Veränderungen in der Zeit unbedingt für alle positiv wären?
Denn ich sag's mal so: Wenn ein Nelson Mandela in der Zeit zurückreisen könnte, um von vornherein das Zustandekommen der Apartheid zu verhindern, dann könnte auch ein Adolf Hitler in der Zeit zurückreisen, um diverse Fehler bei der Umsetzung seines tausendjährigen Reiches zu vermeiden.
Wäre die Welt dann jetzt besser?
Und selbst dann kannst du Opfer eines Schmetterlingseffekts sein.
Ein guter Mensch könnte bei seiner Zeitreise vielleicht einen Autofahrer davon abhalten, irgendwo in Russland einen kleinen Buben zu überfahren. Eine gute Tat, richtig?
Also, der Bub stibt nicht, sondern lebt und wird ein erwachsener Mann. dadurch hat später eine random russische Frau die Gelegenheit, sich in diesen zu verlieben statt in einen anderen Mann. Soweit auch kein Problem.
Aber dieser andere Mann bleibt dann eben single. Leider kommt er mit dem Singleleben nicht klar, ist dauerfrustriert und ständig betrunken. Blöd, aber kein Weltuntergang.
Nun lass' diesen unglücklichen Single dummerweise Oberst Petrow sein und statt dass er am 26.9.1983 an seine geliebte Frau denkt, wie sie bei einem Atomkrieg leiden würde und dass die automatische Warnung vor einem entdeckten amerikanischen Raketenstart hoffentlich ein Fehlalarm ist, ist ihm als unglücklicher, besoffener Single eh alles scheißegal, er wertet den Alarm als echt und meldet dem sowjetischen Oberkommando, dass die Amerikaner einen Nuklearangriff gestartet haben. Was einen Gegenschlag und damit einen Atomkrieg auslöst.
Richtig blöd.
Und das Ganze versehentlich ausgelöst durch eine gute Tat, die dummerweise die Geschichte an einem entscheidenden Detail verändert hat.
An dieser Möglichkeit änderst du nichts, egal wie reine Herzen und noble Absichten deine Zeittreisen haben.
Auch dumme unglueckliche Single kann man davon abhalten, einen Atomkrieg auszuloesen.
Du kannst Leute nicht davon abhalten, ihren Job zu machen.
Der Job des Obersten Petrow war damals, sich den Alarm anzuschauen, der aus der automatischen Satellitenüberwachung generiert wurde, und zu bewerten ob das ein echter Alarm oder ein Fehlalarm ist.
Und er hat später in Interviews gesagt, dass er sich nicht sicher war, als er ihn als Fehlalarm gewertet hat.
ach ich kann das nicht mehr hoeren. leute, die entscheiden, ob ein atomkrieg ausgeloest wurde oder nicht bla bla bla das alles ist fuer mich purer egoismus und sturheit. absolut niemand moechte einen atomkrieg haben, aber staendig spielen diese militaerfuzzi mit dem gedanken es koennte ja sein, dass der gegner einen anschlag veruebt und warum? weil sie es sich einbilden und so paranoid werden, dass sie staendig auf der hut sind wegen einer sache, die eigentlich niemand haben moechte.
Für mich persönlich ist die Gegenwart nicht quälend. Aber wo siehst du den Zusammenhang zwischen Zeitreisen und quälende Gegenwart?
Ich dachte daran, d as Leben der Menschen derart positiv zu gestalten, dass ihnen Gewaltanwendungen fremd werden. Man wuerde auf positive Kommunikation setzen mit dem Ziel Konsens zu erreichen, weil man ganz einfach erkannt hat, dass ein positives Miteinander konstruktiver ist als ein egoistisches Gegeneinander.
Dann würden der Gefreite vom Inn und Wladimir Wladimirowitsch aus ihren Fehlern lernen, in die Vergangenheit reisen und ihre „Spezialoperationen“ aus ihrer Sicht besser vorbereiten. Nein Danke!
Aus einer unmöglichen Voraussetzung/Annahme kann man sehr viel verschiedenes ableiten. Im Prinzip manchmal sogar eine wahre Aussage. Das ist dann aber wie ein reiner Ton auf der Bassgeige, ein reiner Zufall. Unmögliche Annahmen sind deshalb prinzipiell logischer Unsinn. Beispiel: -1 = 1 => (1 = 1) wahr ; -1 = 1 => -2 = 0 (falsch)
Zeitreisen sollten natuerlich nur unter strengsten Richtlinien gemacht werden. Eben weil Zeitreisen mit immensen Risiken verbunden sind. Strenge Richtlinien koennten bspw. ein einwandfreies Fuehrungszeugnis, Charakterstaerke, Intelligenz , Problemloesungsfaehigkeiten etc.sein, nur um einige Eigenschaften zu nennen, wenn man sich fuer evtl. Zeitreisen qualifizieren moechte.