Nachbarn misshandeln seine Kinder?

6 Antworten

Druck dir deine Frage aus und geh mit dem Ausdruck zum Jugendamt.
Dann hast du die Stichpunkte schon bereit.
Kinder haben sehr oft keine Hilfe.
Ich war dreimal beim Jugendamt. Das erste Mal wegen einer Schulfreundin meiner Tochter. Sie wurde von ihrem Vater mißbraucht. Weil das Mädchen ja öfters bei uns war, bat mich das Jugendamt, sie vorübergehend (es waren 6 Wochen) bei uns aufzunehmen, bis ein Platz für sie gefunden worden sei.
Die Mutter des Mädchens wusste davon, betäubte sich aber dermaßen mit Psychopharmaka, dass sie manchmal nach dem Einkaufen im Ort nicht mehr nach Hause fand.
Das zweite Mal war es wegen einem Jungen, dessen Eltern ständig stritten und die Mutter den Vater verprügelte. Ja, das gibts auch. Er hatte Kopfverletzungen von einem Ziegelstein, den sie nach ihm warf. Die Mutter war schizophren, der Vater ein Alkoholiker. Inwieweit das Jugendamt geholfen hat, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls war die Mutter dann weg und der Junge blieb beim Vater. Er war freundlich mit dem Kind, auch wenn er betrunken war.
Das dritte Mal, das liegt mir noch heute schwer am Herzen, weil ich hätte helfen müssen, doch es war mir fast unmöglich. Der Junge, ca. 10 Jahre, stand bei uns plötzlich im Garten. Ich sprach ihn an, und daraus wurde dann ein täglicher Besuch. Er spielte mit meinem Enkelkind, das noch ein Baby war. Ich bot ihm auch zu essen an, und da war ich das erste Mal verblüfft. Er aß, als hätte er tagelang nichts zu essen gehabt. Er war scheu, und verlegen, wenn er darum bat, noch einen Nachschlag zu bekommen. Als er auf dem Teppich mit unserer Kleinen spielte, sagte er plötzlich: Die hat's gut. Ich fragte, warum. Er sagte, die hat noch keine Angst. Ich fragte nach, und dann bekam ich tröpferlweise heraus, wie er leben musste. Der Vater ging nachts stehlen und sein kleiner Sohn musste Schmiere stehen. Voller Angst vor seinem Vater und vor dem Erwischtwerden und der Polizei.
Tagsüber war der Vater beim arbeiten, der Junge am Vormittag in der Schule.
Anscheinend bekam er nur was zu essen, wenn der Vater nach Hause kam. Die Ferien begannen und der Vater kam eines Tages früher als sonst nach Hause, suchte seinen Sohn in der Nachbarschaft und fand ihn bei uns. Sein Verhalten war so, dass ich auch Angst bekam. Ab dem Tag sah ich den Jungen nicht mehr. Ich wollte nach ihm sehen. Doch die Türe war verschlossen, die Vorhänge waren alle zu. Doch drinnen war der Fernseher an.
Ich sprach mit dem Hausbesitzer. Der erzählte mir auch, dass er den Jungen manchmal mit Essen versorgte. Der Junge war mager, bekam definitiv zu wenig zu essen. Und jetzt wurde er täglich von seinem Vater eingesperrt.
Jetzt ging ich zum Jugendamt. Es wurde alles schriftlich aufgenommen, und dann kamen zwei Leute vom Jugendamt. Sie konnten auch nicht in die Wohnung, aber es wurde etwas in Gang gesetzt. Der Junge kam in ein Kinderdorf. Ich nahm mir vor, ihn dort mal zu besuchen, aber als ich anrief, hieß es, der Junge wäre wieder weg, zurück zu seinem Vater. Ich ging wieder zum Jugendamt und wollte wissen, was denn jetzt los wäre. Der Jugendamtspfleger sagte, der Vater wäre gekommen, hätte schrecklich geweint, Besserung gelobt, er würde seinen Sohn lieben und wenn er ihn zurückbekommt, wird alles anders und besser werden.
Zurück vom Jugendamt ging ich nachsehen. Vater und Sohn waren nicht da. Der Hausbesitzer ging mit mir in die Wohnung. Sie war leer, alle Sachen waren weg.
Die letzte Miete war nicht bezahlt worden, die beiden waren spurlos verschwunden. Ich hakte beim Einwohnermeldeamt nach. Die wussten auch nichts.
Ich blieb am Ball, versuchte herauszubekommen, wo der Junge jetzt ist.
Alles, was ich erfuhr, war, dass der Vater dieselbe Masche schon einige Male durchgezogen hatte. Immer, wenn es brenzlig wurde, verschwand er.
Die Mutter war weit weg, und drogenabhängig.
Ich versteh das heute noch nicht. Wozu sind denn Einwohnermeldeämter da, wenn das so einfach ist mit dem Auftauchen und wieder Verschwinden.
Wenn er sich wieder irgendwo anmeldet, was er muss, wenn der Junge in die Schule geht oder wenn der Vater Kindergeld beantragt. Bei einem Umzug ist ja auch die Kindergeldstelle eine andere. Warum kann da nicht eine Fahndung rausgegeben werden? Im Kinderdorf bekam ich die Auskunft: Man konnte dem Vater das Kind nicht verweigern, er hätte so geweint und man hätte ihm geglaubt.
Heute denke ich mir, eine echte Umkehr hätte anders ausgesehen. Ich fühle mich heute noch schuldig, dass ich nicht intelligenter geholfen habe, dass ich den Jungen im Stich gelassen habe, er hatte doch niemanden sonst.
Ich habe darauf vertraut, dass jetzt mit der Einschaltung des Jugendamts alles in Ordnung kommt. Man ist einfach verantwortlich, wenn man sowas sieht.

Aber zu deinen Nachbarn:
Wie ist eigentlich die Mutter zu ihren Kindern?
Es ist halt auch die Gefahr, dass sich der Vater am Riemen reißt, wenn die Nachbarschaft zusieht, aber was im Haus mit den Kindern passiert, das kriegt dann keiner mit.
Eine Möglichkeit wäre, in die Schule zu gehen und mit den Lehrern der Kinder zu sprechen. Ihre Meinung, ihre Eindrücke zu hören. Dann sind auch sie verantwortlich und nicht nur du.

In einem anderen Fall war ich nicht beim Jugendamt, sondern in der Schule. Eine andere Mutter von zwei Schulkameraden meines Sohnes sagte mir, die Schule hätte einen Brief geschickt. Ich weiß nicht mehr, was es genau war, hatten sie einen Verweis bekommen oder was es eine andere Beschwerde. Jedenfalls der Vater verprügelte seine Kinder mit einem hölzernen Kleiderbügel. Auch die Mutter bekam Prügel ab, als sie ihren Kindern helfen wollte. Sie zeigte mir die blauen Flecken.
Also ging ich in die Schule und bat die Klasslehrer, dass sie bitte solche Nachrichten nicht mehr per Post schicken möchten, sondern einfach nur anrufen und mit der Mutter sprechen.
Das ganze ging so aus, dass die Mutter sich eine andere Wohnung suchte und mit den Kindern auszog, und den Vater nicht informierte. Dieser versuchte aus mir herauszubekommen, wo seine Familie hingezogen wäre. Natürlich sagte ich es nicht. Ich wusste es auch nicht, weil ich mit der Mutter ausgemacht hatte, dass sie sich irgendwann später bei mir meldet, wenn Gras drüber gewachsen wäre.
Doch es kam anders. Der Mann gab mir seinen Haustürschlüssel, damit ich den Dackel Gassi führen könne, wenn er in der Arbeit ist. Das tat sich, ich begegnete ihm ja dabei gar nicht. An den Weihnachtsfeiertagen war er ja zu Hause und konnte sich selber um den Dackel kümmern. Doch da bekam ich von den Nachbarn einen Anruf, ich solle doch nachschauen, seit 3 Tagen bellt der Hund. Ich bat sie, doch mal nebenan zu läuten und zu fragen, was mit dem Hund sei. Ne, sie wollen damit gar nichts zu tun haben. Es war 11 Uhr nachts, als der Anruf kam. Ich wollte meinen Mann nicht wecken, aber wollte auch nicht alleine zu dem Haus gehen. Ich dachte, mehr als blamieren kann ich mich nicht, und damit kann ich leben. Also rief ich die Polizei an. Die sagte, es fährt gleich jemand los und ich solle vor dem Haus warten. Nicht hineingehen, sondern nur ihnen den Schlüssel geben.
Ein Polizist sperrte auf und ging ins Haus, kam aber rückwärts gleich wieder heraus. Er sagte, es ist so, wie vermutet. Der Mann hatte sich aufgehängt und war schon länger tot. Ich wurde von der Polizei nach Hause gefahren, denn ich konnte kaum laufen, meine Beine waren wie Pudding. :-)
Als ich eingeschlafen war, läutete schon wieder das Telefon. Die Polizei war am Apparat. Ob ich bitte den Dackel holen könne, der bellt unaufhörlich.
Also hab ich den Dackel geholt und mit vereinten Kräften bzw. Suche haben wir eine alte Dame gefunden, die sehr gerne den alten Dackel zu sich nahm.
Wenigstens ist das gut ausgegangen.

Entschuldige, dass ich soviel geschrieben habe. Vielleicht ist es sinnvoll, dass man sieht, wie es weitergehen kann.
Sich einmischen kann manchmal nicht gut sein, aber nur manchmal. In den meisten Fällen ist eine Einmischung und Hilfe dringend nötig.
Es ist auch für die Kinder ganz wichtig, wenn sie sehen, dass es nicht in Ordnung ist, wie Vater oder Mutter mit ihnen umgeht. Da kann sich in ihnen nicht so das Gefühl entwickeln, ich bin schlecht, ich verdiene keine Freundlichkeit. Da ist eine Instanz, die das anders sieht und auf ihrer Seite steht. Das kann ausschlaggebend für ihre weitere Entwicklung sein.

TherollingTiger 
Fragesteller
 25.02.2023, 16:41

Die Mutter geht gut mit den Kindern um, streitet oft mit ihrem Mann jedoch schreitet sie nicht ein, wenn ihr Mann seine Kinder anschreit. Als ich ihr Hilfe angeboten habe, meinte sie, dass sie keine Hilfe braucht und dass nur die Kinder untereinander streitet würden.

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Jungsrechte  03.03.2023, 15:56

Wow also das sind Wirklich Extreme sachen was du da so mitbekommst, Wahnsinn arme Kinder, leider gibt es immer noch Grausame Eltern ich frage mich für was sich Eltern Kinder anschaffen wenn man eh kein Bock auf Kinder hat.

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solange die Kinder nicht in ernst zu nehmender Weise körperlich misshandelt werden würde ich mich da raus halten. Gibt sonst nur Ärger mit dem Nachbarn! (siehe auch Film "Bissiger Nachbar" zu dem Thema).

Du kannst da nur das Jugendamt einschalten, die unterhalten sich auch mit den kindern. Polizei schaut nur kurz nach und haut wieder ab.

Sofort die Polizei einschalten!!!

TherollingTiger 
Fragesteller
 17.02.2023, 15:07

Habe ich bereits, die haben damals nichts gemacht

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exxxxnnnn  17.02.2023, 15:08
@TherollingTiger

Erneut schildern und sagen, dass etwas nicht stimmt und wirklich Sorgen entstanden sind

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Michel77171  17.02.2023, 15:12
@TherollingTiger

Parallel dazu bitte auch ans Jugendamt wenden. Lieber zu oft hinweisen, als einmal zu wenig. Und nichts zutun ist Grund verkehrt.

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