Nachbarbaum verdreckt unseren Garten?
Hallo, mein Verlobter und ich haben im Dezember ein Haus gekauft. Direkt an unseren Gartenzaun angrenzend steht ein mindestens 15m hoher Baum. Er wirft den ganzen Tag Schatten in unseren Garten und verdreckt ihn dazu sehr massiv, weil der Baum schon so riesig ist. Die Hälfte des Baumes ragt über den Zaun in unseren Garten hinein.Die vorbesitzer haben sich nicht um den Garten gekümmert von daher war es ihnen egal. Mir ist bewusst dass so ein riesen Baum bestandsschutz haben wird Deswegen würde mich mal interessieren was wir trotzdem gegen den ganzen Dreck machen können? Mit dem Grundstücksbesitzer haben wir noch nicht gesprochen, wollte mich erst ein wenig über die Rechtslage informieren.
8 Antworten
Also Laub im Garten damit wird man leben müssen...
Und Ansprüche wegen Abstandsregeln etc. werden bei einem so großen Baum auch schon lang verjährt sein... Aber informiert euch da ruhig mal, die sind je nach Bundesland und z. T. Stadt unterschiedlich...
Was überhängende Zweige angeht lest mal zum sog. Überhang: https://dejure.org/gesetze/BGB/910.html
ABER
- Absatz zwei ist hier wesentlich (nur Laub ist regelmäßig nicht Grund genug, aber z. B. wenn es in der Garagenzufahrt eng wird oder die Äste so tief hängen, dass eure Blumen eingehen im Schatten...)
- Das darf den Baum aber nicht umbringen
- Und damit sollte man natürlich auch nicht mit der Tür ins Haus fallen, wenn man künftig nicht wegen jeder Kleinigkeit vor Gericht ziehen will...
Auserdem hast du gar nix zu Baumart und Himmelsrichtung geschrieben...
Jetzt REDET doch erst mal mit den Nachbarn, erst ganz allgemein und wenn's dann mal passt auch über den Baum und ob man z. B. ein paar überragende Äste kappen könnte oder ihr das Laub auf seinem Kompost entsorgen dürftet...
Manchmal ist wirklich so ne Kleinigkeit ne gute Lösung - oder z. B. isses für euch nicht mehr sooo schlimm wenn ihr die Äpfel oder Kirschen auf eurer Seite ernten dürft oder sowas ;o)
Mir ist bewusst dass so ein riesen Baum bestandsschutz haben wird
Das ist nur bedingt richtig. Bestandsschutz kann hier nur geltend gemacht werden, wenn der Baum älter ist als die gesetzlichen Bestimmungen zum Abstand von Baumpflanzungen zur gemeinsamen Grenze. Ansonsten besteht bei Erwerb sehr wohl ein Anspruch auf Abhilfe, denn eine Duldung träte erst nach 3 Jahren ein.
manchmal ist auch der erste Weg in die Baumschutzverordnung der Gemeinde zu schauen. Die ist überall anders.
So es denn dort eine gibt. Aber auch die kann höherrangiges Recht nicht ersetzen.
mit dem Laubfall im Herbst müsst Ihr leben, ebenso wird der Baum Bestandsschutz haben
https://www.aktiv-online.de/ratgeber/herbstlaub-aus-nachbars-garten-wer-es-aufsammeln-muss-133
Das könnte helfen.
Fragt sich nur, ab wann es nicht mehr zumutbar ist. Das wird im Zweifel wohl nur ein Gericht festlegen können. Aber ob es sich lohnt sich deswegen mit seinen Nachbarn anzulegen? Ich denke nicht. Zumal der Baum offenkundig auch schon da stand, als ihr das Haus gekauft habt und euch somit vorher darüber im klaren hättet sein können, was das für euch bedeutet
Je nachdem was es für ein Baum ist, darf er ggf nicht gefällt werden. Selbst wenn selbst der Nachbar damit einverstanden ist.
Findet doch erstmal heraus, ob es erlaubt ist ihn zu Fällen und fragt dann mal vorsichtig beim Nachbarn nach, wie sehr er denn am Baum hängt.
Wobei man sich vorher lieber mal aufm Kaffee treffen sollte um sich kennen zu lernen. Als erstes zu sagen "Hallo, wir sind die neuen Nachbarn und ihr Baum muss weg" weckt sicherlich wenig Sympathie.
Nein wir möchten uns natürlich nicht mit dem Nachbarn anlegen und ganz vernünftig mit ihm sprechen. Wir haben das ja alles vor dem Kauf schon gesehen.
Deswegen hatte ich das oben auch mit dem Bestandsschutz erwähnt. Wir möchten ja auch gar nicht dass er gefällt wird. Ich frage mich nur ob man einfach Äste entfernen kann, ob der Nachbar das dann machen muss usw. Wir möchten natürlich eine friedliche Lösung finden. Selbst wenn wir nichts machen können dann wäre das eben so.
Den ein oder anderen Ast wird man sicherlich abnehmen bzw. stutzen dürfen. Ob ihr oder der Nachbar das dann durchführt bzw. beauftragt müsst ihr mit dem Nachbarn klären. Ist ja schließlich sein Baum, auch wenn davon Äste auf euer Grundstück ragen.
Das ihr das ganz friedlich und einvernehmlich angehen wollt ist sehr gut. Dann lassen sich Kompromisse viel besser erzielen. Seid aber nicht enttäuscht, falls der Nachbar so gar nicht entgegen kommen möchte.
Äst bis 3m über dem Boden müssen auf Verlangen entfernt werden. Schriftlich Aufforderung mit Frist. Nach Ablauf der Frist darf selber entfernt werden. Ewaiige kosten müssen erstattet werden. Vogelschutz Zeiten beachten.
Über 3m muss nachgewiesen werden das eine Beeinträchtigung vorliegt. Da reicht Schatten oder Laubfall nicht aus. Da geht's ehr um Bauvorhaben wie Garagen, Oberleitung etc.
Sollten die Wurzeln des Baumes eine stolperfalle sein oder eure substanz beschädigen muss der Nachbar Abhilfe schaffen. Wieder Schriftlich mit Frist.
Einen Anspruch auf Fällen gibt es nicht. Auch bei unterschreiten der Abstände ist as nach 3 Jahren verjährt.
So ist die Rechtslage laut BGB . Was ihr draus macht ....
Ich verstehe nicht ganz, wie ein Baum euren Garten verdrecken kann?
Der stand ja schon beim Kauf da, von daher war euch die Einschränkung bewusst.
Verdrecken in dem sinne, dass da Zb eine gartenhütte steht die völlig morsch geworden ist und von fallenden Ästen zerstört wurde. Vom letzten Sturm.
Ja darüber waren wir uns bewusst. Ich möchte ja auch gar nicht dass er gefällt wird oderso, frage mich nur in wie weit man Äste zb. Einfach abschneiden kann usw.
Tote Äste muss der Besitzer natürlich entfernen, das ist logisch
steht in der jeweiligen Gemeindebaumverordnung. Bei uns dürfen Bäume, die einen Stamm-Umfang von mindestens 1,80 haben nicht mehr gefällt werden. Sie dürfen noch nicht einmal durch irgendwelche Maßnahmen im Wuchs beeinträchtigt werden.
Es dürfte ratsam sein, sich hier einen ortskundigen Anwalt zu suchen.