N-Methylformamid frei erhältlich?
Hallo,
Ich begeistere mich in letzten Monaten sehr für Chemie und habe zum Geburtstag meine erste Chemieausrüstung erhalten und möchte jetzt ein chemisches Experiment durchführen (natürlich unter strenger Aufsicht meines Vaters der Chemiker ist). Für dieses Experiment benötige ich N-Methylformamid und wollte Mal fragen ob dies für Privatpersonen frei erhältlich ist und wenn ja wo man es kaufen kann (und wenn mein warum)
LG
Gustav
3 Antworten
Hey :)
Nein. n-Methylformamid fällt unter die Chemikalienverbotsverordnung, da es den H-Satz „H360D“ besitzt. Somit ist der Verkauf aus Deutschland über den Versandweg (und darunter fallen alle Online-Shops) ausgeschlossen. Unter Auflagen (Protokollierung, Nachweisen u.ä.) wäre es möglich, in der Apotheke nachzufragen. Aber auch das tun nicht alle.
LG
Kann dein Vater es dann nicht über die Arbeit bestellen? Der sollte doch Sachkunde nach §11 ChemVerbotsV haben?
Ist ja sogar 360D und nicht 360d, aber und das sei gesagt, wurden Toxizität gegenüber Ungeborenen und Mißbildungen erst bei oraler oder dermaler Exposition bei 200 mg/kg nachgewiesen. Und da der Fragesteller seine Frage mit "LG Gustav" enden lässt, gehe ich mal davon aus, dass er zurzeit nicht Schwanger ist.
Da der Fragesteller auf seinem Profil das Bild einer Frau hat, ging ich davon aus, daß es ein Mädchen ist. Das ist aber alles Haarspalterei und ändert nichts daran, daß N-Methylformamid nichts für Hobby-Chemiker ist.
Nein, das bekommst Du nicht. Mach lieber Experimente mit harmlosen Stoffen, da gibt es genügend.
Für einen studierten Chemiker (bin selber einer mit Promtion) würde ich es für unverantwortlich halten, eine fortpflanzungsgefährdende Chemikalie mit H360d (laut Benutzerprofil-Bild handelt es sich bei der Fargestellerin auch noch ausgerechnet um ein Mädchen) mit Jugendlichen zusammen zu benutzen. Es gibt so viele nützliche Experimente mit harmlosen Substanzen, um die Grundlagen der Chemie zu erklären. Das muß nicht gleich so eine gefährliche Chemikalie sein. Ich kann mich noch gut an die Diskussionen zu den Karl-Fischer Lösungen und der Problematik der weiblichen Labormitarbeiter erinnern.