Muss man studieren, um in die Politik zu gehen?

10 Antworten

Die nicht studiert haben und in höhere Ämter eigestiegen sind, nennt man Seiteneinsteiger. Das können mitunter brauchbare Menschen sein, denn ein Studium alleine, macht es nicht.

Nein, man muss nicht studieren. Hätte die SPD 2017 schon die Bundestagswahlen gewonnen, wäre Martin Schulz Bundeskanzler geworden.

Sein Berufsstart/Werdegang lt. wikipedia:

Nach einem Jahr der Arbeitslosigkeit und durch Vermittlung seines ehemaligen Schulleiters absolvierte Schulz von 1975 bis 1977 eine kaufmännische Berufsausbildung zum Buchhändler.[18][19][20] In den fünf Jahren nach Abschluss[20] der dualen Berufsausbildung war er bei verschiedenen Verlagen und Buchhandlungen im Großraum Aachen[21] tätig, bis er im Jahr 1982 mit seiner Schwester Doris eine eigene Sortiments- und Verlagsbuchhandlung in Würselen gründete, deren Mitinhaber er bis 1994 war.[22]

Mitte der 1970er Jahre wurde Schulz zum Alkoholiker. In einem Interview mit dem Magazin „Bunte“ sagte er: „Ich habe nichts zu verheimlichen. Die Kämpfe, die ich in meinem Leben auszutragen hatte, habe ich ausgetragen – und zwar erfolgreich. Ich habe alles getrunken, was ich kriegen konnte.“ Das Schlimmste sei gewesen, wenn man morgens mit dem Gefühl aufwachte, versagt zu haben. Täglich nehme man sich vor, es besser zu machen, schaffe es aber auch am nächsten Tag nicht. „Das ist ein deprimierendes Gefühl. Solche Prozesse brechen dir langsam das Rückgrat.“[23] Seit 1980 lebt er abstinent.[24]

Als weiteres Beispiel nenne ich dir den ehemaligen langjährigen Ministerpräsidenten von NRW, Johannes Rau (SPD), der auch 1987 SPD-Kanzlerkandidat war und später dann Bundespräsident wurde:

Rau war Sohn des Kaufmanns und Blaukreuzpredigers Ewald Rau (* 1. April 1898; † 15. Dezember 1953) und von Helene Rau, geb. Hartmann (* 27. März 1901; † 1. August 1988). Nach dem Besuch der Volksschule Schützenstraße in Wuppertal-Barmen trat er 1942 in das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal-Elberfeld ein, das Ende Juni 1943 bei dem Luftangriff auf Elberfeld zerstört wurde.[1] Später besuchte Rau das Humanistische Gymnasium in Barmen, das heutige Ganztagsgymnasium Johannes Rau.[2] Nachdem er zum Verdruss seines Vaters dem Unterricht mehrfach ferngeblieben war, musste er auf dessen Drängen im September 1948 die Schule nach der Obertertia abbrechen. Am 5. Oktober 1948 begann er eine Lehre als Verlagsbuchhändler beim Wuppertaler Verlagshaus Emil Müller. Nebenher war er ab 1949 freier Mitarbeiter der Westdeutschen Rundschau in Wuppertal.

Nach beendeter Lehre arbeitete er ab Juni 1952 als Verlagsgehilfe in Wuppertal und wurde 1953 Lektor bei einem kleineren Verlag in Witten. Ab 1954 arbeitete er als Geschäftsführer des Jugenddienst-Verlages; 1962 wurde er Mitglied des Vorstandes und 1965 Direktor dieses Verlages.

Hier auch noch Angaben zum damaligen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und SPD-Vorsitzenden, Kurt Beck:

Kurt Beck wurde als einziges Kind des Maurers Oskar Beck und dessen Frau Johanna, einer Hausfrau, in Bergzabern im gleichnamigen Landkreis geboren. Beide stammten aus dem südpfälzischen Kapsweyer. Beck wuchs in Steinfeld im heutigen Landkreis Südliche Weinstraße auf und lebt dort bis heute.

In einem Interview berichtete Beck, dass er als Kind aufgrund einer Neurodermitiserkrankung in seinem Heimatdorf ausgegrenzt worden war. Diese Erfahrung übte laut Beck einen wichtigen Einfluss auf seine politische Entwicklung aus.[1]

Nach dem Besuch von 1955 bis 1963 der Volksschule Steinfeld absolvierte Beck von 1963 bis 1966 eine Berufsausbildung zum Elektromechaniker (Fachrichtung Elektronik) beim Heeresinstandsetzungswerk der Bundeswehr in Bad Bergzabern. 1967 war er ebendort als Funkelektroniker (Vorhandwerker und Gruppenführer) und damit als Zivilbeschäftigter eingesetzt. 1968 wurde er Personalratsvorsitzender beim Heeresinstandsetzungswerk. Außerdem wurde er Bezirks-Jugendvertreter, des Bezirkspersonalrates der Wehrbereichsverwaltung IV in Wiesbaden und Mitglied der damaligen Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (seit 2001: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft). Den Wehrdienst leistete Beck von 1968 bis 1969. Von 1969 bis 1972 war er wieder in seinem Beruf tätig und besuchte nebenher die Abendschule, an der er 1971 die mittlere Reife erwarb. 1976 wurde er Mitglied und ab 1978 Bezirkspersonalratsvorsitzender beim Territorialkommando Süd in Heidelberg. Diese Tätigkeit übte er bis 1985 aus.

Du siehst, die genannten Herren waren alle keine Akademiker.

Leider nein, in der Schweiz, und da gibts ein oder zwei im höchsten Amt, die komplexe Zusammenhänge nicht verstehen (zb Corona), zum Schaden aller. Weder Intelligenz noch Basisknowhow ist vorhanden für so wichtige Entscheidungen, zumal Trampelanhänger und damit Besserwisser, besser als Wissenschaftler, sprich hört nicht auf kompetentere Leute (ausser der eigenen Partei, wo sich äh zumeist nicht die Schlausten der Nation und wenn dann die skrupellosesten Interessensvertreter tummeln). Hauptsache es gibt ein grünes Logo mit einem sünneli, das ist hübsch, immerhin.

Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass jemand zwingend studiert haben muss. Es gibt auch studierte (Alltags) und Volldeppen, sorry.

Aber ein Intelligenztest waere aus meiner Sicht erforderlich, die Sozial- /emotionale Kompetenz wird ja meistens durch die Wahl überprüft.

Eigentlich nicht, aber es ist von Vorteil.

80 % der Abgeordneten im Bundestag haben studiert, aber die größte Gruppe stellen die Juristen, dann wohl die Wirtschaftler.

Bei uns darf praktisch jeder Depp, Arbeitsscheue, Hochstapler bei seinen Lebensläufen in die Politik gehen.

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Es gibt in der Politik aber durchaus Menschen mit Berufsausbildung, abgeschlossenen Studium und tatsächlicher Berufserfahrung außerhalb von Parteien oder deren Randorganisationen. Zum Glück.

Zum Pech sind die anderen oft vernetzter.

Nazgul89  22.10.2021, 16:47

Die anderen sind bezahlte Lobbisten und Marionetten der grossen skrupellosen Firmen. Sie zb die vehementen Teils erfolgreichen Versuche das Trinkwasser zu privatisieren....

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