Muss man immer für die Familie da sein?

7 Antworten

Man darf auch mal Nein sagen, da man sich ja schließlich auch irgendwann mal um sich selbst bzw. die engste Familie (dein Sohn, dein Partner) kümmern muss. Das ist absolut in Ordnung, wenn du den anderen sonst immer hilfst, wie du kannst. Das wird auch sicher jeder akzeptieren.

Allerdings hat mich dein Text ehrlich gesagt etwas stutzig gemacht. Kann sein, dass das nur aus Versehen falsch rüber gekommen ist, aber die Aussage "weil ich weiß, dann gehen sie alle unter" wirkt auf mich ein klein wenig selbstverliebt. Bist du wirklich der einzige Mensch weit und breit, der ihnen helfen kann?

Pommi00 
Fragesteller
 20.07.2015, 16:31

Ja es kann sein, dass es so klingt. Ich bitte um Verzeihung aber es ist wirklich so. Sie haben keine Freunde oder Bekannte und wenn, dann sind diese noch hilfloser. Und wenn ich hilflos schreibe, dann ist das auch so. Amtsgänge egal was es ist, schaffen sie nicht. Es kommt immer nichts dabei raus oder sie machen es nicht. Ich bin nicht selbstverliebt. Einfach traurig, dass ich die einzige in der Familie bin die zurecht kommt. Daher fällt es mir schwer gerade Mutter oder Geschwistern zu sagen, helft Euch selbst. Ich weiß genau es geht schief oder nichts passiert.

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WildTemptation  20.07.2015, 16:39
@Pommi00

Ok, das ist natürlich eine schwierige Situation. Aber dann kommt ihr auf Dauer eigentlich alle nicht weiter, wenn du immer alles für sie bzw. mit ihnen erledigen musst (also die Geschichten mit dem Amt usw.). Da wäre es doch besser, du würdest sie mehr dazu ermutigen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Aber das ist vermutlich auch leichter gesagt als getan.

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Der letzte Satz vor der Frage ist fies verräterisch.. alle wollen Deine Hilfe, aber helfen sie Dir? Das ist gemein. Und das ist Ausnutzen Deiner Gutmütigkeit, Deier Hilfsbereitschaft.

Ich wünschte, Du würdest es mal schaffen, auch mal nein zu sagen.. das sind alles erwachsene Menschen und Du hast auch noch ein eigenes Leben zu wuppen.

In Polen sagt man:

Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.

Sprich: nicht jedes Problem anderer muss auch Deins sein und von Dir gelöst werden.

ich sag mittelerweisle auch durchaus mal nein. beispiel: dauernd habe ich allen möglichen Leuten beim Umzug geholfen. Mir nie einer. Dem einen half ich dann mit meinem Freund auch beim 5. Umzug. Dann ogenw ir um, kriegten einen Schrank, der in usere Etage musste. Sollte eigentlich der Lieferant machen, tat er aber nicht. Kumpel war sogar da.. lacht darüber "du hast aber ekeine Muckis"- nein, ich habe eine Gehbehinderung!

Und als ich ihn bat, kannst Du nicht mit anpacken: nein wieso.. und er ist gegangen.

Seitdem kann mich jeder mit seinem Umzug mal gerne haben (und der kerl hat sich seitdem wieder 2x nicht entblödet, anzufragen, ob wir ihm beim Schleppen helfen)

Nein sagen. Das zu lernen ist nicht einfach, aber wichtig.

Was nützt deine aufopfernde Hilfsbereitschaft, wenn du zusammenklappst?

Eine gewisse Form des Egoismus ist für uns alle überlebensnotwendig (meine Meinung). Lerne, auch mal an dich zu denken. Gebe auch Hilfe zur Selbsthilfe (bei Ämtern hilft manchmal schon ein Telefonat vorab und der person wird im Amt geholfen).

Sicher kann sich Oma nicht selbst pflegen - aber da sind bestimmt andere, die gefragt werden können.

Umzüge - ebenso. Im zweifel auch mal sagen - klar helfe ich, aber erst in 2 Wochen.

Es ist meistens einfach zu einfach sich stets auf die gleichen Personen zu verlassen (und auch verlassen zu können).

Zuerst kommt mal Deine Familie.

Der Rest der Verwandtschaft verlässt sich auf Dich, weil Du nie nein sagst. Fang mal damit an.

Deine Verwandschaft kann sich auch selbst Hilfe holen - sei es zur Pflege, sei es zu Behördengängen oder Umzügen.

Doch! Du darfst nein sagen. Du hast auch ein Leben und eine Familie. Und in einer großen Familie muss nicht immer nur einer was tun, da können ruhig alle mal ran. WEnn du in einem netten Ton sagst, am besten mit kurzer Begründung, warum du nicht willst, ist das völlig ok. Du brauchst dir da kein schlechtes Gewissen zu machen.