Muss man für Hebamme studieren?

5 Antworten

In vielen Berufen ist es völlig egal, ob du überhaupt einen Abschluss hast. Du kannst darin ein Schweinegeld verdienen.

Regt sich auch kaum jemand darüber auf, man bewundert diese Leute eher.

Bei Berufen, die irgendetwas mit Staat, Steuern, Krankenkassen etc. zu tun hat, stottert man herum.

Jeder weiß, wie enorm wichtig Hebammen, Krankenpfleger, Erzieherinnen sind.

Man muss diese Berufe attraktiver machen, auch beim Gehalt.

Stopp: Hier kommt immer dieses Laufbahndenken. Dies ist also nur ein Beruf im einfachen Dienst (HS-Abschluss), mittleren Bereich (Realschubschluss) , im gehobenen Bereich (Abi - heute sogar mit Bachelor) , oder ist er doch einer aus dem höheren Sektor (mit Uni-Abschluss).

Nur, wer in dieses Schema passt, darf auch Geld in dieser Größenordnung bekommen. (Wird behauptet.)

Also wurden aus Polizeimeistern (mittlerer Dienst) heute Kommissare (Gehobener Dienst) etc.

Wenn also Hebammen, Erzieherinnen, Pfleger - völlig zu Recht - mehr Geld bekommen sollen, dann müssen die dann halt alle "studieren".

Wer die Praxis kennt, weiß, dass viele aus den mittleren Bereichen sich schon recht mühselig zu den entsprechenden Schulabschlüssen hocharbeiten mussten, aber wirklich gute Arbeit leisten.

Wie soll das also alles ablaufen?

Noch mehr Verschleuderung von Lebens(arbeits)zeit durch noch längeres Sitzen in Schulen und Hochschulen?

Damit das klappt, müssten dann die Abschlüsse wohl wirklich "verschenkt" werden.

Jedem sein Abbi!

Jedem sein Doktor!

Zum Schluss ein ironischer Spruch:

Die Summe der Intelligenz der Bevölkerung bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

isebise50  24.07.2020, 23:56
Wenn also Hebammen, Erzieherinnen, Pfleger - völlig zu Recht - mehr Geld bekommen sollen, dann müssen die dann halt alle "studieren".

Allein um dem europäischen Standard zu entsprechen, wird (geplant war schon Anfang 2020) ein vierjähriger dualer Studiengang zur Hebamme die Ausbildung an einer Hebammenschule ersätzen.

Dann darf man sich Bachelor of Science schimpfen, mehr Geld gibt es aber dafür nicht.

0
Felixsenior  24.07.2020, 23:57
@isebise50

Schon paradox, fast schizo!

Europäischer Standard heißt dann wie in manchen Staaten:

Hochschulabschluss 80 %, Beruf: Kosmetikerin oder so????

0
isebise50  25.07.2020, 00:03
@Felixsenior

Als ich Mitte der 80er Jahre einen Ausbildungsplatz zur Hebamme suchte, stand mir mein Abitur sogar im Weg.

Mir wurde unter der Hand freundlich mitgeteilt, dass sie doch nicht in mich Zeit und Geld investieren wollen, wenn sie Gefahr laufen, dass ich dann doch noch Studieren gehe...

Letztendlich habe ich zwei Jahre auf einen Ausbildungsplatz gewartet.

1

Es gibt in Deutschland (noch) zwei Wege, den Beruf der Hebamme zu erlernen:

Die althergebrachte Ausbildung erfolgt an einer der rund 60 Hebammenschulen im Bundesgebiet, dort wird ein Ausbildungsgehalt gezahlt. Die Ausbildung zur Hebamme dauert 3 Jahre und schließt mit dem Examen ab.

Hier findest du alle Hebammenschulen:

https://www.hebammenverband.de/beruf-hebamme/ausbildung/hebammenschulen/

Die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung sind im Hebammengesetz § 7 geregelt (gesundheitliche -physische und psychische- Eignung, Realschulabschluss oder gleichwertige Schulbildung oder Hauptschulabschluss und eine mindestens 2-jährige abgeschlossene Berufsausbildung oder die Erlaubnis als Krankenpflegehelferin oder Krankenpflegehelfer).

Mittel- bis kurzfristig (geplant war bereits Anfang 2020) wird aber ein vierjähriger dualer Studiengang zur Hebamme - Bachelor of Science - die Ausbildung an einer Hebammenschule ersätzen, um dem europäischen Standard zu entsprechen.

Da die Überführung der Ausbildung an die Hochschulen bis zum Stichtag 18. Januar 2020 noch nicht vollständig vollzogen war, ist in einem Übergangszeitraum auch noch die klassische Ausbildung an einer Hebammenschule möglich.

Jetzt schon haben knapp 70% der Hebammen das Abitur.

Informiere dich frühzeitig bei der Hochschule deiner Wahl nach den Zulassungsvoraussetzungen. Diese sind überall unterschiedlich. So kann es auch vorkommen, dass du einen bestimmten NC brauchst (an der Hochschule für Gesundheit zum Beispiel 2,6 (5 Wartesemester), im Vorfeld des Studiums ein Praktikum absolvieren musst oder gar ein Mindestalter haben solltest. Mitunter gibt es auch Zulassungsverfahren oder Auswahlgespräche.

https://www.gesundheit-studieren.com/studiengaenge/hebammenkunde/#finden

Auf jeden Fall - sowohl um einen Einblick in den Beruf zu erlangen als auch um deine Chancen bei deiner Bewerbung für einen Ausbildungsplatz oder einen Studienplatz zu erhöhen - empfehle ich dir ein mehrwöchiges Praktikum. Das kannst du z.B. im Krankenhaus, in einer Hebammenpraxis, im Geburtshaus und/oder bei einer freiberuflichen Hebamme machen.

Alles Gute für dich!

Seit dem 1. Januar 2020 gilt grundsätzlich: Wenn Sie Hebamme werden wollen, müssen Sie ein Bachelorstudium absolvieren.

Bis zum 31. Dezember 2022 gibt es für die bisherige Hebammenausbildung nach dem Hebammengesetz (HebG) von 1985 jedoch eine Übergangsfrist. Bis dahin können Hebammenschulen noch neue Kurse starten. Bis 2027 müssen alle Schüler*innen diese Ausbildung dann abgeschlossen haben. Die Hebammenschulabsolvent*innen erhalten wie bisher ihre Berufsurkunde und dürfen als Hebamme in Deutschland arbeiten. Die Ausbildung umfasst mind. 1.600 S


Wasserschildi 
Fragesteller
 23.07.2020, 21:11

Achso, weil eine Berufidee die ich noch gut finden würde wäre eben Hebamme. Nächstes Jahr habe ich vor nach der 11. zu gehen (G8 Gymnasium) und mein Fachabi zu machen. Das heißt ich habe noch die Möglichkeit ohne Abitur und Studium Hebamme zu werden indem ich die Chance nutze bis 2022 eine Hebammenschule zu besuchen?

0

Mittlerweile glaube ich schon, früher war es ein normaler Ausbildungsberuf.