Muss ein Hartz 4-Empfänger einen Computer und Internet haben?
Ist ein Hartz 4-Empfänger verpflichtet, sich einen Computer zu kaufen und Internet anzuschaffen?
Wegen den Bewerbungen?
Ist ja beides sehr teuer ...
Oder zahlt das Amt das auf Antrag?
14 Antworten
Das Amt zahlt gar nichts aber die Hartz 4ler dürfen "momentan nicht möglich" in den Bewerber-Einrichtungen surfen,bewerbungen schreiben, was ausdrucken.
Die kriegen soweit ich weiß Briefmarken und Umschläge.
Aber vielleicht gibt es auch einen besonderen Darlehen für Technik, aber glaube ich kaum!
Übrigens es gibt Hartz 4ler die bewusst ihre Technik bei Pfandleihhäusern abgeben damit Sie sich mal was gönnen wahlweise Alk. oder Tabak, kenne ich von meinem alten Nachbar. (Warte immer noch auf die 80 € seit 4 Jahren)
Der Hartz-IV Regelsatz darf frei ausgegeben werden. Das heißt man kann auch nicht verpflichtet werden sich einen Computer, Internet oder ein Telefon zu besorgen.
Bewerbungen könnte man im BiZ schreiben da gibt es Computer und Drucker oder handschriftlich (ich weiß lächerlich und landet direkt in der Tonne aber so ist die Bürokratie Logik eben).
Was die Kostenerstattung angeht:
Werden die Bewerbungen freiwillig geschrieben sind Bewerbungskostenerstattungen (in der Regel pauschal 5€ pro schriftliche und 0,20€ pro online Bewerbung oder nur die nachgewiesenen kosten) freiwillig. Heißt das Amt darf einen Antrag auch ablehnen. Erstattungsfähig sind nur direkte kosten wie Porto, Papier, Bewerbungsfotos oder Fahrtkosten. Indirekte kosten wie Internet, Computer/Drucker oder verschleiß sind nicht erstattungsfähig (Daher auch nur die wenigen 0,20€ pro online Bewerbung). Wurde gerichtlich auch bereits bestätigt das die 0,20€ nicht zu wenig sind.
Wird man allerdings per Verwaltungsakt zu einer Bewerbungspflicht verdonnert ohne das die Kostenübernahme zugesichert wird ist der Verwaltungsakt rechtswidrig (weil unausgewogen) und kann angefochten werden. Bewerbungen müssen dann nicht geschrieben werden.
Das Jobcenter ist aber nicht ganz blöd so versuchen sie einen gerne mal ein "kann" unterzujubeln gerade wenn es um eine EGV geht um sich aus der Verantwortung zu ziehen. So wird aus "Das Jobcenter übernimmt die Bewerbungskosten in höhe von ***" einfach "Das Jobcenter kann sie bei den Bewerbungskosten unterstützen". "Kann" heißt das man nie etwas von der Kostenerstattung sehen wird ...
Deine Antworten sind einfach stark: Über die Fragestellung hinaus lerne ich jedes Mal mehr dazu. Und Dinge, an die ich so nie gedacht hätte.
Er ist dazu nicht verpflichtet und das Amt zahlt das auch nicht. Bewerbungen kann man auch per Brief und handgeschrieben machen.
Also besonders eine handgeschriebene Bewerbung ist wohl heutzutage ziemlich weltfremd. Selbst Briefe sind kaum mehr gewollt.
Die Schrift meines Kumpels - um den es geht - ist top. Meiner Meinung nach schöner, als was aus word ... meine hingegen - selbst wenn ich mich anstrenge - irgendwo zwischen ganz schlimm und Katastrophe ... das will niemand lesen ...
Es gibt Grundtarife für 10€ im Monat und auf jedem Smartphone kann man mittlerweile Texte verfassen. Es gibt hier eigentlich kaum noch Ausreden - und weder Internet, noch Rechner, noch Tablet, noch Smartphone - das gibt es kaum noch und dann gibt es notfalls Papier und Stift.
Das wird aber in den meisten Fällen dazu führen, dass es mit 99% der Bewerbungen wohl nichts wird.
Nichts für ungut, aber blablabla. Genau das sind die Empfänger, die keiner will, auch wenn ihr es selbst nicht so seht - Paradebeispiel was falsch läuft! Das das Amt sowas mitmacht zeigt doch, dass H4 schon ein bedingungsloses Grundeinkommen ist. Man muss ja garnix dafür machen.
So viel geht nicht und gibts nicht, um keine Ausrede verlegen - das sind beste Vorraussetzungen nie einen Job zu bekommen und später richtige Altersarmut zu bekommen.
- kein Geld für eine Immobilie
- kein Geld für private Anlage oder Altersvorsorge
- keine Einzahlung in die Rentenkasse und damit keine nennenswerte Rente im Alter, die künftig aber sogar zu 100% versteuert wird.
Die Leute können es sich nicht ausmalen, was Faulheit und Ausreden im Alter mit sich bringen.
Zu Coronazeiten kann es eventuell anders sein. Es war davor zumindest möglich sowohl im Jobcenter als auch bei der Agentur für Arbeit vor Ort die Rechner zu benutzen. Da gab es extra eine Abteilung.
Rufe einfach an und erfrage die Möglichkeiten.
"Grundtarife für 10€ im Monat" -> Hilf mir weiter: Wo genau? Das geht doch nur darum, den Kunden zu locken und nach 12 Monaten geht der Preis hoch ohne Kündigungsmöglichkeit... 10 Euro/Monat für Festnetz und Internetflat? Dann kann ich von den bisherigen Kosten dahin wechseln UND meinem Kumpel diesen Tarif ebenfalls zahlen ... und mit meinem Internet bin ich auch nicht zufrieden ... ist sehr oft gestört ´... dann habe ich nur das Festnetz. Handy, gar Smartphone will ich nicht. Wenigst unterwegs ungestört sein ist ein Recht, auf dem ich bestehe ... Und Tablet zusätzlich zum Rechner - wozu? Bei meinem Freund ist gerade - bis auf das Festnetz - alles kaputt. Er könnte hier schreiben und drucken. Aber es geht ihm derzeit nicht gut und so wäre es nicht erfolgversprechend jetzt einen neuen Job zu beginnen. Der Plan: Jetzt "nur" von Hand (wenn auch mit einer genialen Schrift) und wenn es ihm in einigen Monaten wieder gut geht, mit Ernst und PC ...